Manchmal kommt es anders und zweitens braucht die Fünfte Republik nach gut einem Jahr im Corona Lockdown sicher eine Menge Geld – Cannabis legal käme da wie gerufen! Doch wie bringt man den Leuten bei, dass über Jahrzehnte gelogen wurde und noch immer Kiffer wie Hanfpatienten im Knast sitzen für den angeblichen Handel mit einer Pflanze? Richtig, man startet einen Dialog mit den Bürgern und gibt sich geläutert, interessiert und als politischer Zuhörer nun endlich auch beim Hanf. So geschehen respektive geplant in Frankreich bei einer anstehenden Volksbefragung zum Cannabis, bei der das Parlament gewissermaßen die Meinung der Menschen einholen möchte. Natürlich geht das derzeit nur online, aber immerhin und wir schauen uns diese lobenswerte Initiative im Land des Eiffelturms mal näher an. In Deutschland zum Vergleich meinte der Kandidat für den CDU-Vorsitz, Armin Laschet, erst kürzlich, nichts übrig zu haben für Volksentscheide weil solche demokratischen Prozesse seiner Meinung nach die politische Kultur durcheinanderbringen – geht’s noch deutlicher?
Wie soll die Umfrage zur künftigen Hanf Legalisierung aussehen?
In Frankreich erkennt die Politik vielmehr die Unruhe im Land, versteht welchen Schaden die Exzesse in der Pandemie in puncto Grundrechtseinschränkungen anrichten und so schaut sich das Parlament nach einem Ausgleich um. Die absurde Drogenpolitik bietet sich an, die Leute für den Konsum, Handel oder Anbau von Cannabis bestraft während das exakt gleiche Gras in befreundeten, ja sogar verbündeten Staaten wie Kanada und den USA erwachsenen Menschen selbstverständlich zur Verfügung steht. Auch ist nicht mehr ganz nachvollziehbar außer im Merkel Land BRD und vielleicht noch in Saudi-Arabien, wieso eigentlich Hanf auf Rezept für jeden, der es sich leisten kann zu haben ist, während ein Kiffer oder Patient ohne Verschreibung in den Knast wandern soll.
Online Fragenkatalog zum Cannabis: Für einen Monat wird das Parlament eine Website freischalten, auf der am Thema Haschisch und Marihuana interessierte Leute abstimmen und sich äußern können. Einige Fragen werden gestellt und laut den verantwortlichen Politikern dürften die Ergebnisse spätestens im Frühjahr einsehbar sein. Je mehr Leute teilnehmen, desto repräsentativer ist die Erhebung, auch sind neue Vorlagen in der Kammer zur Hanfmedizin auf Rezept geplant.
Realität und Drogenpolitik beim Cannabis im Widerspruch
Klar ist das Gras in Frankreich verboten und die Behörden sind nicht weniger streng als im verknöcherten Deutschland, aber zugleich kiffen gut fünf Millionen Leute jeden Monat! Rund ein Viertel aller Franzosen kennt sich aus mit Hanf und man muss schon sehr verbohrt, verblendet und abgehoben sein im Elysee-Palast, um hier nicht sofort Änderungen in der Cannabis Gesetzgebung durchzubringen. Aber die Herren Sarkozy, Hollande und erst recht Macron waren und sind in erster Linie kleine Sonnenkönige ohne Verständnis für die Realität im Land, was sich nun vielleicht auch wegen des Coronavirus zu ändern beginnt. Um den Stress und zugleich die Langeweile dieser Pandemie auszuhalten konsumieren die Menschen nämlich viel mehr und da sind dann leider auch harte Drogen wie Kokain und Crystal Meth dabei.
Lieferdienste für Cannabis gibt’s in jeder französischen Kleinstadt und wir kennen ja aus den Nachrichten die immer mal wieder entdeckte Importe im Hafen von Marseille, wo regelmäßig große Ladungen Haschisch aus ehemaligen Kolonien ankommen. Nun könnte man auf diese unbequemen Wahrheiten, die zum Teil auf unsere blauäuigen, China-hörigen Politiker zurückgehen, auch einfach draufschlagen wie das bei uns Merkel tut oder auch Markus, aber dadurch würde sich nichts ändern. Überall auf der Welt führt eine Legalisierung von Cannabis nachweislich zu sinkendem Konsum und zu einer Normalisierung, die am Ende vor allem junge Menschen vor einem allzu zeitigen Ausprobieren schützt – ob wenigstens in Frankreich das nun bis in das Hinterstübchen der ansonsten zuletzt nicht sonderlich hellen Poltiker dringt?
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