Die Atemwegserkrankung Asthma betrifft viele Millionen Menschen und meistens verschreiben Schulmediziner dann starke Steroide mit dem Hinweis, das wäre in jedem Fall unvermeidlich. Natürlich gibt es therapeutisch betrachtet immer mehrere Optionen und wir wollen uns heute mal eine aktuelle Studie zum Cannabis bei Asthma ansehen. Natürlich klingt es auf den ersten Blick verwegen, ausgerechnet den durch Kiffer bekannten Hanf als mögliche Alternative gegenüber der chemischen Keule zu betrachten, aber die Wirkungsweise der enthaltenen Cannabinoide ist nun mal natürlich und bietet bei Schmerzen, Entzündungen oder auch Krämpfen nachweislich Linderung als Medizin. Eignet sich Marihuana am Ende vielleicht sogar als Bronchodilator und hilft beim Erweitern der Atemwege oder hängt eine eventuelle therapeutische Verwendung von der Dauer oder Dosis beim Cannabis Konsum ab?
Cannabis bei Allergien und asthmatischen Anfällen
Zum Thema und der Verwendung von Hanf wurden rund 500 Patienten befragt im vergangenen Jahr und dabei ging es um einen Cannabis Konsum innerhalb der letzten zwei Wochen. Genau 88 Leute wurden dann näher untersucht in puncto Einsatz, Dosierung und beteiligter Cannabinoide von THC bis CBD. Insgesamt hielten sich die Bewertungen von Gras bei Asthma pro und kontra in etwa die Waage und offenbar sind einige spezielle Aspekte bei der Einnahme wichtig. Die Daten zeigen ein gemischtes Bild:
- gut 60% der Teilnehmer waren unter 50 Jahre alt,
- mehr als 70% waren Frauen und davon
- haben etwa 40% ein unkontrolliertes Ashma mit Schüben, die plötzlich auftreten vor allem am frühen Morgen oder bei Stress und Sport.
Auffällig sind Hinweise, nach denen sich viele Patienten gar nicht erst trauen, das Gespräch mit dem Arzt zu suchen – zu präsent sind Vorurteile rund um Cannabis und wenn zum Beispiel das Rauchen von Gras kontraproduktiv ist zur Reduzierung der Anfälle, das aber aus Angst vor schulmedizinischen Belehrungen von oben herab, dann ist das nicht hilfreich beim Entwickeln einer echten Therapie.
Konsummethode entscheidend beim Hanf als Therapeutikum
Eingenommen wird der Hanf von den Leuten auf ganz unterschiedliche Weise. Wir können uns schon denken, dass inhalieren und Cannabis rauchen per Joint nicht unbedingt vorteilhaft ist für eine Erkrankung der Atemwege – doch die Befragten nahmen den Hanf auch ein per Vaporizer zum schonenden Verdampfen der Cannabinoide oder als Essen und Trinken beziehungsweise als Salbe, Positive Effekte dadurch wurden beschrieben zum Beispiel in puncto besseres Schlafen und mehr Durchhaltevermögen beim Sport, auch fühlten sich die Konsumenten grundsätzlich kräftiger durch das Gras im Blutkreislauf.
Beim als Kiffen bezeichneten Einnehmen der Hanf Wirkstoffe wird unser körpereigenes Endocannabinoid-System aktiviert. Dadurch erhält der Organismus gewissermaßen einen Schub um sich selbst zu kräftigen und die wohltuende Wirkung von Cannabis ist natürlich, ganz im Gegensatz etwa zum schlicht giftigen Alkohol oder nachweislich krebserregenden Zigaretten.
Etwa 32% gaben an, beim Konsumieren per Bong oder Joint zu husten, die anderen Methoden hingegen lösten keinerlei asthmatische Anfälle aus. Dabei spielte es auch keine Rolle, ob das Cannabis nun auf Rezept als Medizin verschrieben war oder eingenommen wird als Genussmittel. Auch die Cannabinoide von THC bis CBD sind nicht bedeutsam beim Asthma. Wer hier einen Selbstversuch wagen möchte, setzt auf Varianten ohne Rauchen und backt zum Beispiel mal leckere Haschkekse oder probiert einen Hanftee, die Datenlage ist schlichtweg noch zu unübersichtlich und unterschiedlich so dass konkrete therapeutische Empfehlungen oder Dosierungen bis dato noch nicht ausgesprochen werden können.
Paul
21/04/2024 um 10:28 am UhrVon wem würde die Studie durchgeführt, bzw. wo kann ich das Papier finden?
Starker Artikel, nach dem ich mich gerne selbst noch in die Studie einlesen würde.
Hallo,
da guckst du hier – https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33465453/
Cheers!