Cannabis Aktien KW13: New York und die Chartanalyse

Die KW13 brachte für Cannabis Aktien wegen der Legalisierung von Hanf in New York ein gutes Plus, aber neue Höchsstände wurden nicht erreicht (Bild von MayoFi auf Pixabay).

Wer sein Geld in Hanf investiert und seit einigen Monaten wieder dabei ist konnte ein sehr hohe Rendite verzeichnen dank der sich ändernden Politik vor allem in den USA. Der neue Präsident ist zwar selber kein Kiffer, aber es bewegt sich was in Richtung bundesweite Freigabe, was auch diese Woche wieder durch diverse Entwicklung in den politischen Kammern vor Ort befeuert wurde. Wichtigste Nachricht weil endlich in Sack und Tüchern war natürlich die Legalisierung in New York was am Stichtag den Cannabis Aktien in der KW13 einen dicken Schub verlieh. Schluss war für die Kurse aber dann an Widerständen, die schon mehrmals den Durchbruch nach oben verhinderten und eine Analyse der Charts ist derzeit sicher nicht verkehrt. Eine gute Nachricht ist übrigens die Veranstaltung von Hanf Messen in Texas, was ja lange Zeit wegen der Pandemie nicht möglich war.

Entwicklungen der Kalenderwoche im Blick

Seit Januar und eigentlich auch schon in den Wochen des vergangenen Jahres befinden sich die Cannabis Aktien im Rallymodus. Neben den politischen Entwicklungen fallen auch die Quartalsberichte der Unternehmen gut aus, Hanf ist beliebt in freien Ländern und wird gerne gekauft bei stetig wachsendem Umsatz für die Branche. Dem trägt die Politik Rechnung in Übersee und Anleger haben daher sehr interessiert gelesen, dass der mächtige Senator Chuck Schumer bald ein Gesetz einbringen will zur Beendigung des Cannabis Verbots auf Bundesebene! Als Mehrheitsführer im Senat hat dieser Mann Gewicht und schwätzt keineswegs ohne Sinn, Verstand und Bezug zur Bevölkerung wie wir das in Deutschland etwa bei der Bundesdrogenbeauftragten Ludwig ertragen müssen.

Solche Veränderungen in den höchsten politischen Kammern der USA drehen sich weiterhin um den SAFE Act für das Bankensystem. Cannabis Aktien und die damit einhergehenden Firmen sollen endlich an Kredite kommen wie das für Bierkonzerne erlaubt ist, Zigarettenhersteller und für Pharmariesen sowieso. Derzeit kommen große wie kleine Unternehmen mit Hanf als Geschäftsmodell nur zu Geld durch ihre Anteilseigner, sprich die Aktionäre oder durch das Einwerben von Risikokapital. Die meisten Transaktionen müssen dann auch noch in Cash abgewickelt werden und bis zur Anbindung der Gras Wirtschaft an herkömmliche Pipelines und Netzwerke der Ökonomie fahren Haschisch und Marihuana bei den Investitionen weiterhin mit angezogener Handbremse.

Und dann war natürlich New York! Im Big Apple ist Cannabis nun legal, dürfen die Cops zwischen Queens und Brooklyn keine Kiffer mehr brutal niederknüppeln oder Hanfgeschäfte willkürlich durchsuchen wie bei uns in der beim Hanf gesetzlosen Bundesrepublik. Mit gut fünf Milliarden Dollar Umsatz im Jahr rechnen Experten für die Metropole an der Ostküste, die dank der starken Impfkampagne in den USA bald auch wieder Touristen dann mit legalem Kiffen anlocken will. Anleger erhoffen sich davon eine Signalwirkung auf Bundesstaaten, die eine hohe Bevölkerungszahl haben in dieser Gegend, denken wir beispielsweise an Virgina oder Pennsylvania als mögliche neue Märkte bei einer Freigabe von Cannabis.

Warum Investoren auf die Charts der Hanfaktien schauen

Die Kurse sind ordentlich gelaufen und der Marijuana-Index als Barometer zeigt gut, wie zu Beginn der KW13 die Bepreisung der Cannabis Aktien bröckelte und dann mit Bekanntgabe vom Durchbruch in New York massiv zulegten. Die Widerstände sollte man sich genauer ansehen, weil es um die Ausbildung weiterer Aufwärtstrends geht – und wenn die Papiere ihren Deckel nicht durchstoßen droht am Ende trotz guter Nachrichten eine Art Rückfall auf frühere Unterstützungen. Es steckt sehr viel Fantasie drin in der Bepreisung und wenn einige Analysten zunehmend auf sich strukturierende Schulter-Kopf-Schulter Formationen verweisen, kann das auf ein Ende der Rally hindeuten. Zugleich erklimmt aber der Gesamtmarkt wie beim DAX zu sehen ständig neue Höchstmarken und Cannabis ist zumindest in Übersee mehr und mehr ein recht normales Wirtschaftsmodell, so dass diese Entwicklung der weltweiten Leitindizes ebenfalls zu beachten ist.

Ausgewählte Aktien im Überblick

Canopy Growth: Weiter eher seitwärts mit einer Tendenz nach oben in der langfristigen Betrachtung bewegen sich Canopy Growth derzeit bei 27 Euro und neben Veränderungen im Vorstand machte vor allem der Zukauf einer anderen, kleinen Hanf Firma Schlagzeilen.
Aurora Cannabis: Die oben erwähnte, vielleicht kritische Chart Formation ist bei Aurora Cannabis besonders deutlich zu sehen, die aktuell um die Marke von 8 Euro kämpfen und kaum wichtige News in der Kalenderwoche 13 präsentierten.
Tilray: Wieder bei 19 Euro befinden sich Tilray und hier reden alle immer nur von der Zusammenarbeit mit Aphria und vom Potential etwa auf den Europäischen Märkten – aber bis dato ist da noch nicht viel rausgekommen und die Cannabis Aktie erscheint trotzdem vielen Leuten zu billig.
Aphria: Hier kommen am 12. April und damit in einer Woche die Quartalszahlen, da werden Anleger genau hinschauen vor allem zu den laufenden Kosten. Aphria bewegen sich im Bereich von 15 Euro und mehr und gaben wenig verwertbare Neuigkeiten raus zuletzt.
Deutsche Cannabis AG: Weiter um die 40 Cent, weiter ohne News und damit weiter ein wahlweise heißes Eisen oder kaltes Grab und die Trader sollten hier Vorsicht walten lassen bei der ominösen, wenig durchsichtigen Deutsche Cannabis AG.

Ausblick auf die Kalenderwoche 14/2021

New York ist durch und es kommen nun bald wieder gehäuft Quartalszahlen, schließlich sind die ersten drei Monate von 2021 schon wieder rum. Anleger werden schauen, wie es um den enormen Kostendruck in der Branche steht, der sich in erster Linie durch stetig wachsenden Umsatz ausgleichen lässt – aber reicht das Eigenkapital aus und ist der Cash Flow auch für nötige Investitionen gesichert? Eine echte Verbesserung wäre der Zugang zu Krediten wie beschrieben und der Markt dürfte auf solche Informationen aus dem US-Senat mit Sicherheit positiv reagieren.