Eine gemischte Nachrichtenlage hat beim Hanf an der Börse in der vergangenen Woche zu Verlusten geführt und die von uns schon ein paarmal als derzeit wieder wichtige Chartanalyse sollte nun unbedingt mindestens auf Wochensicht durchgeführt werden. Der größte Teil jener Gewinne, die Cannabis auf dem Parkett seit dem Wahlgewinn des Joe Biden im letzten Jahr in den USA verzeichnen konnte, sind nämlich schon wieder dahingeschmolzen wie ein Gras-Eis in der Sonne! Warnsignale oder eine unvermeidliche Bereinigung der Kurse, die dann durchaus wieder durchstarten werden von Unterstützungsmarken? Schwer zu sagen und wir schauen uns mal die Nachrichtenlage an bei den Cannabis Aktien in der KW15, schließlich sind aktuelle Rückgänge in der Bepreisung nicht unbedingt das ganze Bild und sowohl politisch wie wirtschaftlich gab es einige Meldungen pro Haschisch und Marihuana als Gewerbemodell.
Aktuelle Entwicklungen und Neuigkeiten beim Hanf an der Börse
New Mexico hat das Gras legalisiert in der Kalenderwoche 15, dort unterzeichnete die Gouverneurin das entsprechende Gesetz, zu dem übrigens eine Volksabstimmung geführt hat – bei uns in Deutschland unmöglich, schließlich haben Parteien wie die CDU/CSU eigenen Aussagen zufolge auch ein Abo auf die Kanzlerschaft und da ist von Mitbestimmung auch beim Hanf natürlich keine Rede. Auch der umtriebige Senator Schumer arbeitet weiter mit Hochdruck an Vorlagen im Senat, das Cannabis in den gesamten USA auf Bundesebene zu legalisieren – Schätzungen zufolge erwarten dann Umsätze von weit mehr als 20 Milliarden Dollar jährlich, während das bereits befreite, allerdings bevölkerungsärmere Kanada zum Vergleich auf derzeit etwa vier Milliarden Dollar kommt beim Umsatz mit Marihuana.
Die Investoren mit Weitblick schauen aber mit großem Interesse in diesen Tagen auf die Schweiz, wo ab Mai schon und damit eher als gedacht die lange erwarteten Modellprojekte zur Legalisierung starten. Behörden der Alpenrepublik erhoffen sich hier eine Übersicht zum Ablauf, zu den Chancen und Herausforderungen einer Freigabe und das ist in Europa bis dato einmalig. Zu groß war der Druck durch Bierstaaten wie die BRD und natürlich durch die Gurken-Experten aus Brüssel, beim Gras nichts zu tun für die Bürger und so müssen die liberalen Schweizer mal wieder vorangehen und den Nachbarländern zeigen, wie Demokratie und wissenschaftlicher Standard in der Drogenpolitik des 21. Jahrhundert zu definieren sind.
Uber will Cannabis Lieferdienste ermöglichen: Das wäre ein echter Knaller und vergleichbar mit der Möglichkeit, sich durch einen Fahrradkurier per App einfach mal ein bisschen Hanf zu bestellen! Bisher gibt es dazu spezielle Kuriere, versenden die Shops selbst mit eigenen Fahrern, doch der Service von Uber ist sozusagen das Taxi der Zukunft und ermöglicht es jedem Menschen, das eigene Gefährt gegen Gebühren auch durch andere Leute nutzen zu lassen. Der Hanfshop in den USA würde dann einfach ein Auto, Moped oder Fahrrad in der Nähe suchen, die Lieferung abgeben und in kürzester Zeit haben Menschen in solchen freien Ländern das Cannabis an der Haustür – bei uns in Deutschland wurde Uber wie zu erwarten natürlich sofort verboten.
Und dann sprachen die Anleger auf dem Parkett in der KW15 auch noch über eine neue, spannende Studie von der Universität Harvard, die zusammen mit einem Krankenhaus in Boston die Wirksamkeit von Grasblüten gegen Schmerzen untersucht und ein weiteres Mal die hochwirksame Hanfmedizin als empfehlenswert kennzeichnet. In der neuen Medizinklasse der Cannabinoide steckt mindestens genauso viel Fantasie wie in den ebenfalls gerne am Markt gehandelten Aktien rund um Psychedelika und ein gut aufgestellter Produzent lohnt vielleicht ein Investment.
Ausgewählte Aktien im Überblick
- Canopy Growth: Als einer der Marktführer der Branche hatte Canopy Growth vor allem den Launch einer neuen Produktlinie im französischsprachigen Bundesstaat Quebec in Kanada zu vermelden, was dem Kurs aber nicht besonders helfen konnten mit einer nun aktuellen Bepreisung von gut 23 Euro pro Hanf Papier.
- Aurora Cannabis: Die schon vor Wochen hier mögliche Schulter-Kopf-Schulter Formation strukturiert sich immer sichtbarer, doch auch ein erneut fallendes Messer ist bei dem von Schulden geplagten Unternehmen Aurora Cannabis möglich – schon sind wir hier wieder im Bereich von 6,50 Euro und das ist gerade noch ein Drittel Wert von jenen Kursen, die im Februar aufgerufen wurden.
- Aphria: Hier gab es einen Quartalsbericht, der Anleger aber nicht überzeugen konnte und Aphria sackten ab auf nun mehr um die 11 Euro pro Anteilsschein. Verdient hat die Firma zuletzt immerhin mehr als 150 Millionen Dollar, das ist ein Zuwachs von rund 6% im Vergleich zum Vorjahr, zugleich aber auch ein Rückgang der Umsätze zum vorherigen Quartal von etwa 4% und Investoren gehen da lieber erstmal in Lauerstellung, falls die Nachfrage nach den Produkten dieses Produzenten tatäschlich längerfristig zurückgehen sollte.
- Tilray: Diskussionen über einen Aktiensplit im Zuge der Zusammenarbeit mit Aphria machten die Runde, aber Tilray fielen ab auf sogar unter 14 Euro, wo dann starke Zukäufe angezeigt sind – offenbar dient der Bereich aktuell als kräftige Unterstützung und Daytrader bauen da immer wieder kleinere Positionen auf, wobei die langfristige Anlage hier sicher im Moment sehr gewagt erscheint.
- Deutsche Cannabis AG: 40 Cent und aus die Maus! Keine Nachrichten, kein Volumen beim Handel und vielleicht ist das wahlweise der Stein der Weisen an der Börse oder ein Zombiepapier, das als Deutsche Cannabis AG mit Hanf vielleicht so viel zu tun hat wie die Bundesdrogenbeauftragte mit Kompetenz?
Ausblick auf die Kalenderwoche 16/2021
An den politischen Hinweisen dranbleiben und die Gesamtmärkte beobachten ist jetzt sicher keine schlechte Strategie und die Analyse der Charts hilft zum Ausloten möglicher Punkte für den Einstieg. Man kann bei den schwankenden Kursen auch gut Geld machen mit einem Leerverkauf und mit Put Optionen, was aber einigen Tradern als unmoralisch gilt, anderen wiederum zu gefährlich aufgrund der immer sehr schnellen Bewegungen bei einem Ausverkauf, doch in jedem Fall bieten Cannabis Aktien auch jenseits ihrer fundamentalen Kennzahlen ein attraktives Handelsvolumen für aktive Investoren im Frühling 2021.
Hinweis: THC.Guide gibt keine Empfehlungen zum Kauf von Aktien. Der Cannabis-Aktien Wochenbericht dient ausschließlich Informationszwecken.
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