Bestätigt: Ursprung von Cannabis in Asien!

Der Ursprung von Cannabis als Kulturpflanze liegt in Asien, das haben Forscher nun durch eine umfangreiche Vergleichsstudie nachgewiesen (Bild von michel89320 auf Pixabay).

Manchmal bestätigt dann auch die Wissenschaft von einer Ironie der Geschichte was ganz aktuell am Beispiel der weltweit beliebten Hanfpflanze gerade passiert. So konnten Forscher nach aufwendigen Vergleichsstudien mit ziemlicher Sicherheit abschließend konstatieren, dass der Ursprung von Cannabis in Asien liegt. In China wurde unser Gras vor vielen tausend Jahren bereits genutzt und schließlich gezielt gezüchtet, was zweifellos sehr ironisch ist angesichts der besonders unfairen und absurden Verbotsregeln im selbst ernannten Reich der Mitte dieser Tage. Kiffen wird dort sogar noch härter bestraft wie in Deutschland und wir haben uns die neuen Erkenntnisse zu den ursprünglichen Landrassen beim Marihuana mal detailliert angeschaut.

Der Genpool der Hanfpflanze

Lange Zeit ging die Wissenschaft eher von den Hochplateaus in Zentralasien als der Wiege vom Cannabis als Nutzpflanze aus, doch die neue Studie hat tiefer gegraben – nennen wir das ruhig mal die Gras Archäologie, schließlich gibt’s auch zu Hopfen, Malz und Weizen sowieso jede Menge eigene Forschungsschwerpunkte zur Landwirtschaft.

Alle heute existierenden Marihuana Sorten, also auch jene, die wir als Hanfsamen kaufen können, stammen demnach ursprünglich aus Fernost. Dort wachsen sogar noch in versteckten Gegenden sogenannte Landrassen in ihrer wilden Ausprägung. Schätzungsweise 12.000 Jahre geht demnach die Evolution von Mensch und Cannabis zurück und wohl von Anfang war der Hanf geschätzt als ungemein vielseitige Kulturpflanze.

Medizin, Werkstoff und Genussmittel waren die Bestimmungen, die wir heute endlich wieder verstehen und nutzen können nach langen Jahrzehnten stumpfsinniger Verbote. Die Neolithische Revolution und die örtlichen Hanfbauern in China sind natürlich nicht zu vergleichen mit dieser Gegend in der heutigen Zeit, werden doch Kiffer vor Ort erst gedemütigt, dann wahrscheinlich gefoltert und anschließend zu mindestens hundert Jahren Zwangsarbeit im Uiguren Knast verurteilt.

Marihuana als Lebensmittel und Rauschmittel?

Vollständig lässt sich das noch nicht sagen, denn in den Jahrtausenden nach der Domestizierung von Cannabis ging es den Menschen zuvorderst um Essen und um Kleidung, doch die Forscher gehen mittlerweile auch von einem recht frühen Gebrauch als Genussmittel aus. Durch genetischen Abgleich ist immerhin schon mal die geographische Verortung der wahrscheinlich ersten Kiffer gelungen. Auch so manche Tonscherbe und Keramikreste wurden beschaut und ein Zusammenhang hergestellt. Sicher konsumiert wurde wohl vor etwa 7000 Jahren, was nun noch intensiver untersucht werden soll in größeren Feldstudien.

Die ursprünglichen Gras Landrassen zu finden ist in ganz Ost- und Zentralasien prinzipiell möglich, aber in der Regel handelt es sich um wieder ausgewilderte Gewächse, die also eigentlich schon domestiziert waren und dann wieder dem Wildwuchs überlassen blieben. Cannabis wächst eben fast überall und passt sich schnell an, was wir heute beim Anbauen praktisch nutzen können mit den entsprechend robusten, vielseitigen Seeds für Garten oder Dachboden.

Neben den Forschern aus den USA beteiligte sich auch eine Universität in Lanzhou. Den Chinesen geht es aber, so ein Studienleiter namens Ren Guangpeng, weniger um Historie und Kulturwissenschaft, sondern um eine künftig intensivere Verwendung von Nutzhanf. Trotz der brutalen Politik gegen Kiffer möchte man in Peking also wieder Geld verdienen mit Produkten, die man ideologisch verachtet und Verbraucher sollten genau hinschauen, wo Cannabis Produkte überhaupt herkommen.

Spannend auch die Hinweise in der Studie einer beteiligten Wissenschaftlerin aus Minnesota: Nicht geklärt ist die Frage, wie die Menschen der frühen Sesshaftwerdung die Hanfpflanze mit sich führten – zumindest in den ersten Jahrtausenden war Homo Sapiens bekanntlich eine Mischung aus Bauernschaft und Nomadentum. Gut möglich, dass Pollen direkt an den Menschen selbst haften blieben oder verschiedene klimatische Bedingungen selbst in weit voneinander entfernten Habitaten für das Gras zur Zucht funktionieren konnten. Auch dürften in manchem Tournister aus Fell Hanfsamen von A nach B der ausgehenden Steinzeigt geschleppt worden sein und wir sind gespannt, wann die ersten Rauchgeräte für Marihuana ausgegraben werden.