Hanfkonsumenten waren schon ein bisschen enttäuscht bei der Vorstellung vom Sondierungspapier der künftigen Ampelkoalition, denn trotz dicker Wahlversprechen aller beteiligten Parteien zur Legalisierung war konkret nicht die Rede! Droht Wahlbetrug durch FDP, Grüne und SPD oder ist der Verzicht auf das Thema bei den Gesprächen vielleicht sogar ein gutes Zeichen? Immerhin hatte in den letzten Tagen die Alkohol-Lobby ihre Kalkriesen mobilisiert und Polizisten wie selbsternannte Suchtforscher hetzten in übelster Weise gegen Haschisch und Marihuana, so dass die Politik vielleicht ein wenig die Wogen glätten wollte? Wir schauen genau hin und erwarten von den Ampel Sondierungen am Ende nichts weniger als die Freigabe von Cannabis für Erwachsene in Deutschland. Jeder Versuch hier erneut die Wähler zu täuschen wäre der Aufruf zum zivilen Ungehorsam, schließlich zeigt die Drogenpolitik im Land im Kleinen was im Großen schief läuft – oder besser werden kann durch eine kluge Gesetzgebung nach hundert Jahren Merkel-Blockade.
Christian Lindner von der FDP will Cannabis Verkauf in Apotheken
Könnte eine Nebelkerze sein, denn Marihuana ist für erwachsene Bürger ein Genussmittel wie Rotwein und wer würde Alkoholika denn gern beim Quacksalber verkauft sehen? Die Apotheken sind sicher bemüht um eine gute Versorgung von Patienten, aber eben auch gierig beim Abrechnen und mit Sicherheit beim Gras nicht so kompetent wie ein Budtender mit jahrelanger Erfahrung. Lindner möchte jedenfalls keine holländischen Coffeeshops und ein bisschen komisch ist es schon, wenn der ansonsten schneidige FDP Chef plötzlich Plattitüden verwendet wie „Es gibt kein Recht auf Rausch“, die eigentlich besser zur Biertrinker-Union CDU/CSU passen.
Wenigstens stellt er klar, dass Konsumenten eine bestimmte Menge Haschisch und Marihuana kaufen dürfen im Falle einer Cannabis Legalisierung, dabei jedoch vom Apotheker über gesundheitliche Risiken aufgeklärt werden sollte. Ob das in der Praxis funktionieren kann wenn die örtlichen Kiffer in der Pharmazie aufschlagen und 10 Gramm Maui Waui verlangen?
Sondierungsverhandlungen ohne Hanf – wirklich?
Vom Bürgergeld bis zum Klimaschutz steht viel drin in dem gut zwölfseitigen Papier der Ampel Parteien, doch Beobachter merkten sofort das fehlende Thema Cannabis. Das ist ein bisschen überraschend, da sich gerade eine öffentliche, seit Jahren durch Merkel verhinderte Debatte zur Legalisierung der Hanfprodukte begann zu entwickeln – selbst der Chef der Jungen Union hängte sein Fähnchen in den Wind und hält die Zustimmung der Nachwuchspolitiker für denkbar!
Warum dazu nun nicht wenigstens mal ein Vertreter gerade der Grünen vor die Presse tritt und für Klarheit sorgt, ist nicht ganz klar. Freilich haben gerade die Grünen in sehr vielen Koalitionen und dazugehörigen Verhandlungen die Gras Legalisierung meistens als erstes geopfert und zumindest skeptisch dürfen wir sein ob es denn bei der anvisierten Ampel wirklich um Fairness und Gerechtigkeit für alle geht. Denkbar ist jedoch ebenfalls die eingangs erwähnte Methode, erstmal Luft aus dem Kessel zu lassen und Cannabis dann klar und deutlich bei der eigentlichen Verhandlung für die Ampel Koalition zu besprechen.
Leider schweigen derzeit auch Leute wie Ricarda Lang von den Grünen, die vor der Wahl als angeblicher Hanf Fan mit besonders großem Mund versprochen haben endlich für eine neue, realistische und respektvolle Drogenpolitik einzutreten – ist das ein Hinweis auf miese Deals im Hinterzimmer oder die Ruhe vor dem Sturm, der den Durchbruch bringt beim Gras? Wir sind gespannt und warten auf positive Neuigkeiten, schließlich ist die Freigabe von Weed seit vielen Jahren mehr als überfällig.
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