Deutsche Politiker haben vor der Bundestagswahl viel von Respekt geredet und sind nun aufgerufen, die Freigabe von Hanf für Erwachsene wie versprochen umzusetzen. Zwar melden sich dieser Tage alle möglichen Unken wie etwa die hoffentlich sehr bald Ex-Bundesdrogenbeauftragte Ludwig von der Oktoberfest-Partei CSU und käuen die alten Fake News über Gras wieder, aber dieser absurde Bocksgesang wird von der kommenden Ampel Koalition hoffentlich ignoriert. Eine Herausforderung rund um die Legalisierung von Cannabis freilich ist das Anbauen zu Hause, egal ob nun indoor oder outdoor im Garten. Erlaubt sein muss nämlich nicht nur der Hanfkonsum selbst, sondern auch der Erwerb und Besitz der zum Kiffen nötigen Produkte. Einmal wären versierte Fachgeschäfte und zur Not vielleicht auch Apotheken eine Option wie etwa in den USA und Kanada – oder man erlaubt den Eigenanbau mit hochwertigen Hanfsamen zu Hause! Warum aber gibt sich eigentlich der Gesetzgeber rund um die Zucht der Cannabinoide durch die Verbraucher so störrisch und lässt zwar Schnapsbrennereien im Keller zu, sprießendes Gras auf dem Dachboden jedoch nicht?
Eigenanbau für Indoor und Outdoor Hanf weiter sehr restriktiv
Immerhin schon 42 Bundesstaaten in den USA haben Cannabis legalisiert entweder als Medizin oder auch gleich als Genussmittel wie es sich für moderne Länder im Umgang mit erwachsenen Konsumenten gehört. Bezeichnenderweise erlauben jedoch bis dato nur 26 States den Eigenanbau, mitunter ist das auch nur Patienten gestattet. Die Strafen für das Anbauen von Hanf ohne Lizenz können hart sein und Berichten zufolge fürchten die Behörden offenbar einen Handel mit Gras, der sich nicht mehr kontrollieren ließe.
Natürlich ist das Unsinn und im Übrigen auch Heuchelei, da nur die wenigsten Kiffer jeden Quadratmeter Grünfläche mit Seeds für die Zucht der Cannabinoide bestreuen, aber gut – auch bei uns wird ja von Behörden vorauseilend angenommen, es gäbe Verbraucher die 10 oder 20 Flaschen CBD-Öl trinken um den winzigen Anteil THC irgendwie für einen Rausch zu nutzen. Untersuchungen haben gezeigt, dass im Schnitt sechs bis zwölf Hanfpflanzen bei erlaubtem Eigenanbau in den Gärten oder indoor stehen und das ist beim Erntevolumen viel mehr Eigenbedarf als potentieller Handel.
Hanfpatienten bauen gerne selber an: Das zeigen Daten aus Übersee und wenn die Legalisierung von Weed die Zucht einschließt sind viele Leute an Bord, die geben überzeugende Gründe für die eigenen Spots auf dem Acker an. So wären die Kosten niedriger, die Qualität lasse sich selbst überwachen und neben dem Anbau gerade auch seltener Gras Sorten haben Patienten schlicht Spaß bei der Gartenarbeit, verschaffen sich mit ihren Sprößling Ablenkung und körperlichen Ausgleich. Warum ist das eigentlich kranken Leuten in Deutschland nicht erlaubt?
Einflussreiche Lobbygruppen wollen keinen Cannabis Grow zu Hause
Die Schwindeleien und paranoiden Anti-Hanf Stories der Politik sind allerdings nur ein Hindernis. Bei Befragungen in Behörden äußern die vom Steuerzahler ausgehaltenen Beamten ziemlich groteske Befürchtungen wie
- das Abzapfen und Verschwenden von Energie durch die Zucht,
- Wohnungsbrände, die durch kaputte LED-Lampen verursacht sind und
- bei Freigabe des Anbauens überall sprießender Hanf bis in die Grünanlagen und Parks hinein.
Alle diese „Ängste“ sind natürlich konstruiert und niemand glaubt das, aber durch das staatliche Gewaltmonopol wird oft genug über viele Jahre Unsinn durchgedrückt wie etwa in Deutschland unter Angela Merkel. Entscheidend ist aber mal wieder das liebe Geld und da geht’s um Steuereinnahmen, die eine Regierung den Kiffern auf jeden Fall aus der Tasche ziehen möchte.
Auch diverse Lobbyisten in der Immobilienbranche versuchen übrigens Cannabis legal zu verhindern – zu sehr hat man sich an die Verhältnisse gewöhnt, die beispielsweise die Versicherung von Gebäuden betrifft. Wird der Eigenanbau freigegeben bräuchte es da viel Arbeit bei der Neubewertung von Policen und Co und anstatt das zu respektieren wird lieber kräftig Lobbyarbeit gegen Hanf anbauen betrieben.
Doch es gibt Ausnahmen und immer häufiger eine faire Regelung. Luxemburg und Malta etwa gestatten keinen direkten Verkauf im Laden, doch dafür eben die Gras Zucht zu Hause und lösen so die in Deutschland bei der Debatte häufig verschwiegene Frage nach Besitz und Erwerb durchaus fair. Eine frische Studie zeigt zudem, dass in den USA viele Leute explizit in Legal States wohnen möchten, in denen Cannabis legalisiert ist. Wahrscheinlich würde auch bei uns so mancher Auswanderer die verkommene, gescheiterte Drogengesetzgebung der BRD als Grund für das Exil angeben – Freiheit und Selbstverantwortung sind hohe Güter, die durch Merkel leider allzu heftig geschliffen wurden.
Absurditäten: Essen Kinder Grasblüten aus dem Garten der Nachbarn?
In Kanada äußerten sogenannte Volksvertreter im Vorfeld der Cannabis Legalisierung vor gut drei Jahren Argumente gegen den Anbau, die kann sich bei uns wohl nur die CDU/CSU im Hergottswinkel ausdenken. So wäre es möglich, dass Kinder in den Nachbarsgarten einsteigen und dann eben keine Kirschen klauen wie sonst – sondern vielmehr Grasblüten abschneiden, kauen und dann breit in der Ecke liegen bis der Arzt kommt! Zwar ist das biologisch gesehen unmöglich, aber weil die Debatte extrem verzerrt wurde durch jahrzehntelange Prohibition gibt’s auch solche Beiträge gegen Home Growing von Hanf immer mal wieder zu lesen.
Die Frage nach Besitz und Erwerb von Cannabis klären: Wenn ihr mal in einen Headshop geht oder Euch die Bong online bestellen wollt, dann zeigt sich die hiesige Mischung aus Heuchelei und Gängeln besonders deutlich. Die Rauchgeräte und alles andere Zubehör zum Kiffen sind nämlich erlaubt, dürfen aber in der Praxis nicht benutzt werden mit Haschisch und Marihuana! Die vielen tausend verkauften Produkte werden nach solchen Ansichten in der Politik wohl als Blumenvasen (mit Loch an der Seite) verwendet oder zum Sammeln von Sand aus dem Urlaub? Wir wissen es nicht, fordern aber zumindest hierzulande endlich klare Regeln und den Erwerb, Bezug, Erhalt von Cannabis entweder im Fachgeschäft oder per Eigenanbau bei einer akzeptablen Anzahl an Spots für Zuhause, alles andere wäre eine neue, nutzlose Merkelei ohne Sinn für die Realitäten im Lande.
Marcus
28/10/2021 um 7:25 pm UhrIch wäre für cannabis social Clubs. Dort können sich Leute zusammenschließen. Denn wer keine Zeit oder Lust hat sich selbst was zu ziehen oder das big Business zu unterstützen wäre es eine gamgbare Alternative-natürlich alles über 21 Jahren