Medizinalhanf ist für viele Patienten eine große Hilfe und wir wollen uns heute dazu mal die Bestrahlung des Pflanzenmaterials ansehen. In Deutschland ist dergleichen Vorschrift, damit das Gras für kranke Leute auf jeden Fall keimfrei verordnet werden kann – zugleich zerstört eine solche Praxis natürlich auch Trichome und Terpene, die als Inhaltsstoffe beim Hanf entscheidenden Anteil haben an einer heilsamen, wohltuenden Wirkung. Hersteller aus Kanada und den Niederlanden müssen dieses Verfahren aber durchführen, sonst wird der Import in die BRD nicht erlaubt. Es ist nachvollziehbar, wenn immer mehr Menschen unbestrahltes Cannabis kaufen wollen und schon finden sich von verschiedenen Anbietern dazu Offerten. Was steckt dahinter und warum sehen Experten die Bestrahlung der begehrten Grasblüten mit Gammastrahlen kritisch?
Behörden gegen Patienten: Wer hat Recht beim Medizinhalhanf?
Wenn sich nun reihenweise Leute beschweren, die Cannabis auf Rezept bekommen und selbst die zugehörigen Patientenverbände aufmucken kann es sich nicht um ein Scheinproblem handeln. Bundesdeutsche Behörden lassen Bürger und gerade kranke Menschen gerne abtreten und zeigen wenig Respekt, doch auch Wissenschaftler äußern sich zur Bestrahlung von Marihuana mittlerweile immer kritischer. So ist es beispielsweise kein Zufall, wenn in Holland Patienten lieber in den Coffeeshops Gras kaufen gehen als sich ein Rezept beim Doktor holen – ist die Wirksamkeit bei dem bestrahlten Hanf etwa geringer?
Bedrocan als großer Cannabis Logistikdienstleister und Versorger hat schon mal eingeräumt, dass durch die Bestrahlung zwar keine Cannabinoide wie THC und CBD beeinträchtigt sind, wohl aber die aromatischen Terpene. Wir denken an den Vollspektrum Effekt beim Hanf, der nach Ansicht vieler Experten (und Patienten) am besten funktioniert als Heilmittel, wenn wirklich alle Inhalte vorhanden sind. Mittlerweile gibt’s richtige Fachstudien über Terpene, die zweifellos einen wichtigen Anteil haben an den wohltuenden Effekten und das Cannabis Bestrahlen könnte wirklich Nachteile haben.
Unbestrahltes Cannabis auf Rezept einfordern und kaufen – geht das?
Ja. Die Arbeitsgemeinschaft für Cannabis als Medizin listet Produzenten und Händler, die zwar nur einen geringen Anteil ausmachen in Deutschland, dafür aber garantiert unbehandelten Hanf am Start haben. Das Marihuana wird dort von Hand bearbeitet, länger getrocknet als gewöhnlich und kuriert, so dass am Ende ein sehr hochwertiges Profil samt aller Cannabinoide und Terpene erreicht ist. Stabilität und eine Resistenz gegenüber den Keimen wird dadurch genauso gewährleistet.
Die Formel lautet schlicht Mehraufwand und eine höhere Qualität. Durch die Bestrahlung lassen sich Mängel beim Anbau und der Verarbeitung leicht ausgleichen, aber wenn wenn sich Hanfbauern Zeit nehmen, die Vorgänge Trocknen und Kurieren in Ruhe und mit Sorgfalt durchführen braucht es die Behandlung mit Gammastrahlen nicht!
Freilich ist das nicht immer möglich angesichts der hohen Nachfrage beim Cannabis als Medizin und Deutschlands Gesundheitspolitik hat es bisher auch nicht hinbekommen, die Zucht im eigenen Land voranzutreiben. Ob vielleicht Karl Lauterbach als neuer Gesundheitsminister hier endlich für faire Importquoten und mehr Cannabis anbauen für Patienten sorgen kann? Immerhin ist der SPD Politiker schon mal für die überfällige Legalisierung von Marihuana und wir sind gespannt, ob er sich dabei auch um die Hanfpatienten kümmert, die unter seinem Vorgänger Jens Spahn massiv zu leiden hatten.
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