Die Preise beim Cannabis kaufen sollten nach einer Freigabe verständlicherweise nicht zu hoch sein. Aufgrund der jahrzehntelangen Verbotspolitik haben eine Menge Leute heimlich Gras angebaut und der Handel mit Haschisch und Marihuana auf dem Schwarzmarkt war lange Zeit die einzige Möglichkeit für Kiffer, sich mit Hanfblüten oder einem Konzentrat mit THC einzudecken. Solche Strukturen verschwinden nicht über Nacht. Zum Problem wird das aber nur, wenn wie in Kalifornien die Cannabis Steuern nach der Legalisierung so hoch sind, dass viele Konsumenten eben weiter beim illegal operierenden Dealer einkaufen und hier hat San Francisco nun den einzig logischen Schritt unternommen. Bis auf Weiteres werden die staatlichen Abgaben auf Cannabinoide nämlich abgeschafft und die legalen Headshops und Fachgeschäfte für Hanf können besser agieren, sind noch konkurrenzfähiger gerade auch beim Preis. Umfragen zufolge kaufen viele Verbraucher lieber im Fachhandel mit Lizenz, wollen aber aus nachvollziehbaren Gründen keine Unsummen aufwenden für das legale Sortiment Gras – ein Fingerzeig für die in Deutschland bald anstehende Legalisierung?
Wie hoch sind die Cannabis Steuern für Gewerbetreibende überhaupt?
Seit dem Jahre 2018 war die Abgabe auf THC Produkte in der Bay ein Thema und dabei ging es um Anteile von 1 bis 5% Steuern, die durch Unternehmer beim Verkauf von Hanf aufzubringen sind. Kein so großer Betrag auf den ersten Blick und doch oft der Unterschied zu Cannabis Produkten, die in gleicher Qualität auf dem Schwarzmarkt eben billiger zu haben sind. Dealer und ohne Konzession agierende Hanfbauern zahlen eben keine Steuern und müssen auch kein Geld in aufwendige Analysen der Cannabinoide stecken oder Lizenzgebühren abführen.
Die Hanfbranche schafft jedoch Jobs und bietet den Angestellten ein gutes Auskommen, sichere Arbeitsplätze, eine Perspektive in nicht selten schwierigen Gemeinden. Es ist absurd hier voll reinzufassen als Staat anstatt diesem jungen Gewerbe zu helfen sich durchzusetzen gegen eine Konkurrenz, die nur aufgrund der jahrelangen politischen Fehlleistungen überhaupt existiert! Steuerfreiheit ist ein Muss, das nun auch die Behörden in der San Francisco Bay erkannt haben und so gibt’s vorerst keine Abgaben als Verpflichtung mehr.
Hanf Geschäfte als Ziele für Attacken und Plünderung
In den letzten beiden Jahren wurde auch Kalifornien heimgesucht von Unruhen, die mit dem Tod des George Floyd einhergingen. Ausgerechnet die Cannabis Geschäfte, ihres Zeichens eigentlich ein Symbol der Freiheit im Kampf gegen das miese System der Verbote, wurden bei dieser Randale überdurchschnittlich heimgesucht und die protestierenden Schwarzen plündern Haschisch und Marihuana, was das Zeug hält. Zugleich wird oft eingebrochen und werden die Besitzer von THC Läden ausgeraubt! Zusammen mit hohen staatlichen Abgaben und einem häufig aufwendigen Prozess rund um die Lizenzierung sehen sich die Betreiber viel größeren Hürden beim Geschäftsbetrieb ausgesetzt als in vergleichbaren Branchen.
Patienten wie Verbraucher selbst loben deshalb den jüngsten Schritt zur Abschaffung der Steuern. Seniorenverbände fordern sicheres wie preiswertes Gras als Medizin für die alten Leutchen und endlich kapieren Behörden die Bedeutung vom Cannabis Business, das so viele Möglichkeiten zu bieten hat. Wenn da freilich die Preise fast doppelt so hoch sind wie auf dem Schwarzmarkt ist das kontraproduktiv und das sollte wohl auch die neue Bundesregierung in Deutschland genau beobachten.
Auswirkungen auf die Gras Freigabe in Deutschland?
Bisher lesen wir oft als Kommentare und Anmerkungen, wie viel Geld und damit Steuern die Legalisierung von Cannabis in die öffentlichen Kassen der neuen Ampel Regierung spülen dürfte. Fachleute sollten aber schon jetzt überlegen, was die Erfahrungen aus modernen Ländern wie eben in Übersee zeigen und welches Problem durch allzu hohe Abgaben entsteht. Auch bei uns gibt’s den Schwarzmarkt seit langer Zeit und so einfach verschwinden diese Strukturen nicht, selbst wenn sich ein praktischer Übergang in das legale Wirtschaften geboten wird.
Entscheidend ist daher eine faire Besteuerung der Cannabis Branche in Deutschland von Anfang an ohne dass dabei Konsumenten und die Unternehmen selbst überlastet werden. Natürlich müssen Steuern her auch zur Beruhigung der Bierpolitiker etwa von CDU/CSU, aber wer das Gewerbe zerdrückt steht bald vor den gleichen Problemen wie in Kalifornien. Auch sollten die Gebühren für eine Lizenz zum Verkauf von Cannabis online oder im Fachgeschäft nicht unrealistisch hoch ausfallen – eine regionale Förderung zum Beispiel in strukturschwachen Gebieten wäre wünschenswert und wir warten gespannt auf die ersten Eckdaten für Gras legal in der Bundesrepublik.
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