Erstaunlicherweise zeigen sich dieser Tage ausgerechnet die Kommunisten als besonders linientreu beim Thema Hanf und so manche Aussagen klingen beinahe wie ein Statement der früheren Bundesdrogenbeauftragten Ludwig. Wir hatten Euch ja schon mal einen Bericht über die Ansichten der MLPD geliefert zu deren einmal ziemlich lachhaften, zugleich aber gefährlich ideologischen Argumenten wider eine Freigabe von Haschisch und Marihuana. In der „Roten Fahne“ als eine Art Sprachrohr der linken Weltsicht erschien vor kurzer Zeit ein weiterer Artikel zum Thema und darin ereifert man sich im Stil, der uns gleich an den „Schwarzen Kanal“ mit Karl Eduard von Schnitzler erinnert. Konkret bestreitet der Kommunismus nämlich einen besseren Jugendschutz durch die Legalisierung von Cannabis und jongliert dabei in zugegeben ziemlich schwacher Dialektik mit Daten, die ähnlich wild gemischt werden wie früher die Berichte der DDR-Planungskommission zur Übererfüllung der Produktionsquote beim Aufbau des Sozialismus.
Luftfilter, Jugendschutz und die Hanf Freigabe durch die Ampel
Ok, der Reihe nach. Die Autoren in der „Roten Fahne“ fahren dialektisch erstmal die neue Ampel Regierung an und deren Zusage, endlich eine moderne Drogenpolitik beim Cannabis ins Werk zu setzen. Daran stört man sich bei den Kommunisten offenbar grundsätzlich und fokussiert sozusagen als Anti-These auf den Jugendschutz, der durch legales Gras für erwachsene Bürger, Wähler, Steuerzahler massiv gefährdet sei.
Präsentiert werden Daten und Zahlen ausgerechnet von jenen Behörden, die den Anstieg beim Kiffen Heranwachsender gerade wegen der vollkommen gescheiterten Hanf Verbote seit Jahren dokumentieren – so dreist muss man erstmal sein!
Und anstatt den Kommunisten Kumpel China für seine Lügen und Vertuschungen beim Coronavirus zu kritisieren wird die Ampel angegriffen, bis dato keine Luftfiltergeräte in den Schulen zu installieren! Wir sollten aber nicht vergessen, dass es die Merkel Regime waren, die nichts taten für Kinder und Jugendliche – Kanzler Scholz und seine Koalitionspartner sind gerade mal 9 Wochen im Amt!
Der schnöde Mammon als Grund für die Legalisierung von Cannabis?
Einer Partei wie der FDP vorzuhalten, sie würde die Freigabe von Gras nur durchführen wollen um den Bürgern mehr Steuern abzuknöpfen ist ohne Zweifel nur durch eine vollkommen verschwurbelte, neomarxistische Denkweise zu erklären. Nach Ansicht der kommunistischen Verfasser will die Ampel Koalition lediglich ein paar Milliarden Euro mehr und auf keinen Fall geht’s nach solchen Ansichten um Freiheit, Selbstbestimmung und Bürgerrechte. Wahrscheinlich denken solche Leute in Begriffen wie der „Schatzbildung“ bei Karl Marx oder vermuten hinter jedem Hanbauern einen potentiellen Agrar-Imperialisten?
Mit Verweis auf Daten aus anderen, modernen Ländern mit freiem Weed für freie Bürger wird versucht, Zahlenakrobatik zu treiben, die verwirrt und herauspickt was passt – die wirklich einzigen Studien über vorgeblich ansteigende Konsumentenzahlen werden aufgeblasen, während die vielen hundert anderen Untersuchungen ignoriert sind in diesem marktschreierischen Statement.
Am Schluss der Auslassungen lässt man freilich die Maske fallen. Es sei ein Problem der „heutigen Kultur“, wenn Drogenkonsum und eben das Kiffen etwa in Musikvideos thematisiert werden. Als Kommunisten im Geiste von Stalin, Stasi und den Roten Khmer wünscht man sich jedoch eine richtig durchgreifende „Drogen-Prävention“ und wir können uns schon denken, was damit gemeint wäre zwischen Stacheldraht und fröhlichen Arbeiterkolonnen auf dem genossenschaftlich bewirtschafteten Feld. Kein Wunder also, dass es solcherlei Ideologie auf Dauer nicht schaffen konnte zu überzeugen – Parolen in roter Mixtur mit Daten vermischen und große Gefahren beschwören, das hat völlig zu Recht keine Chance vor dem Richterstuhl der Geschichte.
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