In den USA ist es fast schon Teil einer neuen Popkultur, wenn sich junge Mütter mit einem Joint präsentieren und natürlich kann Cannabis nach einer Schwangerschaft für Entspannung sorgen, für die Reduktion von Stress, zumal die Mamis Bong und Vaporizer vom Baby fernhalten. Aber wie steht es eigentlich um das Kiffen während einer Schwangerschaft? Welchen Einfluss haben THC, haben Haschisch und Marihuana auf den heranwachsenden Embryo?
Neue Studien im Anmarsch
Jüngsten Berichten zufolge bedeutet eine Cannabis Legalisierung auch einen Anstieg bei den Frauen, die trotz Schwangerschaft zu Hanfprodukten greifen. Anwendungsgebiete sind hier beispielsweise die typische Übelkeit am Morgen, die Antriebslosigkeit, über die viele Schwangere klagen. Auch Angststörungen, das ist gar nicht so selten, werden mit Cannabis behandelt und wenn Studien von US-Universitäten zufolge gut 4 % der schwangeren Frauen kiffen, dann ist das selbstverständlich erstmal ein Warnsignal. Und richtig, eine aktuelle Studie findet dann auch einen Zusammenhang zwischen Cannabis und Frühgeburten, vor allem in den späteren Phasen und in den letzten Monaten einer Schwangerschaft.
Mediziner sind alarmiert und obwohl es eigentlich eine Binsenweisheit ist, dass man das Baby im Leib möglichst nicht belasten sollte mit irgendwelchen Substanzen, braucht es im Fall von Haschisch und Marihuana trotzdem ein wenig mehr. Schließlich hilft Gras wie oben beschrieben eben auch nicht wenigen werdenden Mamis und wir müssen auf weitere konkrete Untersuchungen warten, die noch bessere Ergebnisse liefern.
Ist schwanger kiffen ein Risiko?
Ja. THC etwa als wichtiger Bestandteil der Hanfpflanze wirkt intensiv auf das Gehirn und einige Mediziner verweisen auf Gefahren für das Baby wie eben eine Frühgeburt oder eingeschränkte Körperfunktionen. Zwar mangelt es noch an wirklich aussagekräftigen Studien, die besonders Details in den Fokus nehmen, auch ist längst nicht klar, wie das Cannabis dem Baby und gegebenenfalls auch der werdenden Mutter im Einzelfall gefährlich werden kann. Es ist also viel Spielraum vorhanden, leider auch für unvorteilhafte Anti-Hanf Propaganda, so dass Du am besten während einer Schwangerschaft die Finger lässt vom Kiffen!
Von Frühgeburten und Crack-Babys
Vielleicht erinnert Euch ja noch an die Flut an sogenannten Crack-Babys, die im Zuge der Invasion von rauchbarem Kokain im USA der 1980er Jahre zur Welt gekommen sind. Natürlich lassen sich die Schädigungen durch eine solche krasse Droge nicht einfach so mit Cannabis vergleichen, aber klar, beide Substanzen wirken auf das Gehirn und hier liegen nicht zu unterschätzende Risiken. Freilich übertreiben einige Ärzte auch und mancher Mediziner, der vom Kiffen in der Schwangerschaft abrät, hält auch Sex oder einen Spaziergang auf Gras für gefährlich!
Trotzdem: Die Hinweise auf Frühgeburten sind nicht zu ignorieren und wir möchten allen werdenden Mamis zu einer THC-Pause raten. Das lässt dann auch die Cannabis-Toleranz wieder absinken und Ihr könnt Euch nach erfolgreicher Geburt schon bald wieder berauschen, ohne schlechtes Gewissen und vor allem ohne Risiko für das Baby.
Quelle: Medscape.com (Registrierung notwendig)
Yvonne
06/01/2019 um 5:32 pm UhrHm, fröhlich kiffen nach der Entbindung? Von einer (leider bis zur Geburt kiffenden) Mutter wird im Krankenhaus nach der Geburt verlangt, dass sie 5 Wochen Milch abpumpt und erst danach stillt. Wenn man also vorhat, sein Kind mit künstlichen Nahrungspräparaten aufwachsen zu lassen – dann frohes Kiffen!