Geht’s eigentlich noch deutlicher? Auf der einen Seite und weiter gegen die dringend nötige Freigabe von Gras stehen die üblichen Verdächtigen aus Polizei und Politik und machen sich lächerlich mit ihren lange überholten Fake News über die vielseitige, als Medizin und Genussmittel beliebte Hanfpflanze. Ihnen gegenüber steht die Mehrheit der Bevölkerung, die nicht alles aus der „Tagesschau“ und ähnlicher Hofberichterstattung wörtlich nimmt, stehen Mediziner, Richter und nun sogar die in der Sozialarbeit tätigen Katholiken. Ganz aktuell nämlich fordert die Caritas ebenfalls eine Legalisierung von Cannabis und trägt vor, was in der Wissenschaft seit Jahren Konsens ist außerhalb Deutschlands – ein besserer Jugendschutz, eine höhere Qualität der Hanfprodukte und damit eine Gesundheitsfürsorge, die eigentlich ein besonders wichtiges Gut staatlicher Politik sein sollte. Ob die CDU/CSU mit ihrem angeblich christlichen Fundament wenigstens den Fachleuten vom Sozial Klerus zuhört?
Aufklärung und Prävention statt Verbot und Verfolgung in der Cannabis Drogenpolitik
Diese Prioritäten möchte eine Frau Kortland von der Beratungsstelle der Caritas in Kleve künftig gesetzt sehen beim Hanf in Deutschland und die Dame rechnet sehr wohl auf das „neue Gesetz“ zur Freigabe. Menschen mit einer Suchterkrankung zu helfen ist Aufgabe ihres Teams und weil der Staat beim Kiffen grundsätzlich auf erwachsene Bürger einschlägt, den Führerschein wegnimmt und möglichst hohe finanzielle Strafen verhängt, dringen die Caritas Berater oft gar nicht mehr durch mit ihren Hilfsangeboten.
Polizisten gebärden sich wie kleine Könige auf der Straße und ganz folgerichtig wenden sich viele Menschen bei Problemen mit dem Cannabis Konsum gar nicht mehr an irgendwelche Beratungsstellen. Politisch wird das vor allem durch die Union sogar begrüßt und gefördert, schließlich mögen bayrische Cops die Jagd auf harmlose Kiffer viel mehr als echte Ermittlungsarbeit zum Beispiel gegen arabische Clans und andere Verbrecher.
Alkohol als Suchterkrankung ist ein viel größeres Problem als Kiffen
Besonders häufig nämlich wird die Caritas von Trinkern um Hilfe gebeten, die durch die überall sichtbare Förderung von Alkoholismus bis in den Profisport hinein schließlich beim Schnaps landen und hängenbleiben. Jenseits der brutalen Übergriffe von Polizei, Politik und Justiz gegenüber Konsumenten der Hanfpflanze bräuchte es eigentlich auch mal eine Abrechnung zum Umstand, wie viele Menschen eigentlich vom Suff abhängig werden weil der örtliche Kreisverband der CDU fröhlich die Biergläser schwenkt – Frau Kortland aus Kleve ist im Gegensatz zu solchen Polit-Chargen ganz nah dran an den Verheerungen einer völlig gescheiterte Drogenpolitik unter Kanzler Olaf Scholz.
Knapp 200 Menschen kamen im letzten Jahr wegen Cannabis bei den Katholiken vorbei, die meisten davon Männer im Alter zwischen 18 und 73 Jahren. Viele von denen hätten den eigenen Konsum wohl gar nicht als Problem erkannt wenn nicht sofort Strafen drohen für einen Joint und weil willfährige Juristen mal wieder erwachsene Bürger in Suchtberatungen zwingen – viele Studien haben gezeigt, dass eine Sucht beim Kiffen sehr häufig durch Strafverfolgung und Tabuisierung der Cannabinoide überhaupt erst ausgelöst wird.
Freigabe von Cannabis mehr Chance als Risiko
Nach Ansicht der professionellen Suchtberaterin aus Kleve ist die Legalisierung von Weed in Deutschland eine große „Chance“. Warum wird der Sohn für einen Joint bestraft, während die Eltern Wein trinken, so die verständliche Frage der Frau und Kortland erhofft sich durch die Freigabe weniger Konflikte und weniger Abhängigkeiten. Freilich sollte Gras erst an Erwachsene ab 21 Jahren verkauft werden mit Blick auf das bei jungen Menschen noch reifende Gehirn – was besser und seriöser klingt als die alte Story vom Kiffen, das faul macht, dumm und sogar der Volkswirtschaft schadet wie das neulich mal ein CDU Minister in Sachsen vor der versammelten Systempresse versuchte zu behaupten.
Verkauft werden sollten Haschisch und Marihuana an Erwachsene im Fachhandel. Ob die erwähnten Apotheken dafür geeignet sind ist allerdings zweifelhaft – den Quacksalbern geht’s vor allem um den Profit mit THC! Kiffer und Kifferinnen wollen viel mehr Informationen etwa zum Cannabis Anbauen oder zu speziellen Hanfsorten gegen Schmerzen und wer glaubt schon ernsthaft, dass man sich dazu in einer Apotheke weiterbilden möchte.
Außerdem sollte ein Werbeverbot für Cannabinoide gelten und ein THC-Limit, wobei letzteres nach Erfahrungen aus modernen Staaten mit einer Legalisierung eher kontraproduktiv ist. Außerdem braucht es nach Ansicht der Caritas eine Begleitstudie und wir sind gespannt, wann solche sinnvollen Vorschläge nun auch vom Klerus und seinen Verbänden in der Politik endlich ernst genommen werden.
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