Immer mal wieder sickern ein paar Infos und Neuigkeiten durch zur von der Ampel-Koalition fest versprochenen Freigabe von Marihuana und aktuell geht’s um die maximalen Mengen beim Kaufen. Modern regierte Länder wie etwa viele US-Bundesstaaten haben das Gras für Erwachsene schon lange erlaubt wie es sich für eine Drogenpolitik im 21. Jahrhundert gehört und auch dort gibt’s Limits beim Erwerb der Hanfprodukte. Häufig sind das eine oder zwei Unzen Weed, umgerechnet etwas mehr als 30 Gramm. In Deutschland nun plant die Regierung offenbar ähnliches und hat für Cannabis kaufen nach der Legalisierung wohl 20 bis 30 Gramm als Obergrenze im Kopf – ist das fair und gerecht oder geht wie im Politischen Berlin üblich mal wieder ein Vorhaben an den Realitäten im Lande vorbei? Zudem müssen wir natürlich fragen, warum es eigentlich für Alkohol und Zigaretten keine solchen Obergrenzen gibt – immerhin sind beide Rauschmittel nachweislich viel schädlicher als die selbst im Krankenhaus für Patienten verwendeten Cannabinoide!
Schwarzmarkt austrocknen und Limits beim Cannabis kaufen – passt das zusammen?
Schwierig zu beantworten, denn die Leute kiffen nun mal höchst unterschiedlich. Manch einer zieht den Joint nach Feierabend zur Entspannung durch oder in lustiger Runde, während andere Menschen eben viel mehr Gras konsumieren.
Die Innenexpertin Carmen Wegge von der SPD möchte hier festlegen, was in Ordnung ist und ein bisschen erinnert das an etwas selbstgerechte Erziehungsmaßnahmen im Kindergarten oder während der Coronavirus Pandemie. Fachgeschäfte mit Lizenz sollen das Dope ausschließlich an Erwachsene verkaufen und Cannabis soll vom Schwarzmarkt vollständig verschwinden.
So weit so gut, aber sind 20 Gramm wirklich ausreichend? In einen Joint gehen im Schnitt etwa 0,3 Gramm Marihuana oder eben Haschisch, der meistens mit etwas Tabak gemixt wird.
Oft ist es mehr und auch beim Bong rauchen oder dem Cannabis verdampfen mit dem Vaporizer mischen sich die User meistens eine ordentliche Menge und konsumieren das dann etwa am Abend oder über den Tag hinweg. Außerdem wollen wir als Erwachsene vielleicht mal etwas mehr therapeutische Hanfsorten für bessere Motivation oder eben gegen Schmerzen kaufen und da sind 20 Gramm Gras schnell erreicht.
Das obere Ende der diskutierten Obergrenze scheint da eher realistisch, aber warum braucht es für mündige Bürger beim Kiffen überhaupt eine staatliche Vorschrift?
Cannabis Eigenbedarf und Ordnungswidrigkeiten als erhoffter Stillstand statt Legalisierung?
Im Bericht zu den Plänen wird übrigens auch von den berühmt-berüchtigten 6 bis 15 Gramm Cannabis gesprochen, die derzeit als eine Form der „Entkriminalisierung“ vom Hanfkonsum in Deutschland auf Ebene der Bundesländer gelten und bis zu denen Staatsanwälte angeblich von einer Strafverfolgung absehen sollten. In der Praxis passiert das so gut wie nie und das System aus Politik, Behörden und Justiz ist froh über jeden Kiffer und auch jede Kifferin, die man irgendwie für geringste Mengen schikanieren kann.
Also kriechen mal wieder die üblichen verdächtigen Unken aus ihren Löchern. Der Vorschlag zur Obergrenze beim Cannabis kaufen wird wie üblich verzerrt und ignoriert. Die Ampel Koalition kündigt eine Aufklärungskampagne an, sprich echte Informationen statt Hetze und Fake News und sofort bekommt die Polizeigewerkschaft Schnappatmung.
Umfangreiche Studien zeigen, wie der Konsum von Hanf nach einer Freigabe zurückgeht – die deutschen Polizisten behaupten selbstredend ohne eine Studie vorzulegen das Gegenteil!
Man möchte Kiffen als Ordnungswidrigkeit betrachtet sehen und dem Bürger für den Konsum einer beliebten, vielseitigen und gut verträglichen Kulturpflanze möglichst viel Geld abknöpfen. Sieht so der aktuelle Stand der Wissenschaft aus in Deutschland und warum kümmert sich die Polizei nicht endlich mal um echte Kriminelle?
Da gibt’s schließlich genug zu tun und man sollte die Debatte zur Legalisierung von Cannabis nicht durch unqualifiziertes Geschwätz sinnlos in die Länge ziehen.
Steht zum Abschluss die Frage an, warum eigentlich Cannabinoide eine Obergrenze als Eigenbedarf bekommen sollen und Schnaps nicht. Letzterer richtet immensen Schaden an, was bekannt ist und erwiesen und das blanke Gegenteil zum Hanf darstellt, der erfolgreich auch als Heilmittel Verwendung findet. Ob die Ampel hier mal klare und faire Verhältnisse schafft? Oder wird man wie so häufig versuchen, über die Jahre erschaffene und liebgewonnene Feindbilder wie eben das Kiffen trotz Legalisierung zumindest ein bisschen aufrechtzuerhalten? Die Gras Konsumenten dürfen gespannt sein.
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