Nur Experten aus dem Halbdunkel und ein paar interessierte Wissenschaftler wussten bisher von vielen fleißigen Hanfbauern einem kleinen Land auf dem Balkan, doch nun steht das Armenhaus Europas plötzlich im Scheinwerferlicht der internationalen Drogenpolitik. Es geht um Albanien, um die UNO und um den Anbau von Cannabis, das weltweit Millionen Menschen als Heilmittel und zur Entspannung konsumieren. Jahrzehntelang hielten sich die Staaten dieser Welt an Verbote bei den Vereinten Nationen, die weder wissenschaftlich begründet noch sozial oder gar kulturell nachvollziehbar gewesen sind. Anfang der 1960er Jahre hatten puritanische Politiker, Priester und ähnlich tickende Moralisten zugunsten der Pharmaindustrie beschlossen, Gras und Kiffen plötzlich als Gefahr darzustellen und in besonders stumpfen Ländern wie Singapur hat sich diese mittlerweile unhaltbare Auffassung bis heute sogar noch verfestigt. Welches Risiko also geht dieses Mal von den Albanern aus und vom Marihuana, das im schon von Karl May als undurchdringlich beschriebenen Hochland dieser Gegend nach Angaben der UNO so zahlreich angebaut wird?
Sieben böse Länder: Der Anbau von Cannabis im Fadenkreuz
Klingt wie ein Märchen, oder? Es waren einmal mindestens sieben Länder, die bauten fleißig Gras an und verdienten gut damit – bis eines Tages die UNO vorbeikam und daraus eine ganz eigene Statistik fertigte! Albanien jedenfalls befindet sich nach dem Index der sündigen Kiffer und Cannabisbauern auf jenem siebten Rang und weil das leider immer noch für jede Menge internationale Beleidigungen taugt, hat die Regierung in Tirana nun den Hanf als Heilmittel auf Rezept erlaubt. So war das wahrscheinlich nicht gedacht bei den Fachleuten der Vereinten Nationen, die sich beim Draufzeigen mit dem Finger wahrscheinlich höhere Strafen wünschten und eine allgemeine Verdammung der Cannabinoide. Albanische Patienten dürfen sich jedoch freuen und wohl auch so mancher Farmer, der in Zukunft das Marihuana legal züchtet und dann in alle Welt verkaufen darf.
Rechtliche Konditionen für das legale Hanf Growing im Überblick
Bauern müssen über Gewächshäuser zum Cannabis anbauen verfügen oder über ähnliche Einrichtungen mit einer maximalen Gesamtfläche von bis zu 150 Hektar. Weil es eine solch riesige Growbox zum Hanf anbauen in der Realität kaum gibt, dürfte es sich wohl eher um legalisiertes Outdoor Growing handeln. Gleich mal 15 Jahre soll die Lizenz gültig sein für THC vom Feld und die Hanfbauern sollten wenigstens 15 Angestellte haben, 1,5% Steuern auf den Umsatz zahlen und mindestens 85.000 Dollar in Cash auf dem Bankkonto.
Dadurch soll die laut UNO so umtriebige “Balkanroute” künftig unter Aufsicht Gras liefern und anstatt zu kuschen wie vorgesehen, führt die Regierung in Tirana die auch in Albanien überfällige Legalisierung von Cannabis durch. Wie zu erwarten tobt die Opposition und sieht in Zukunft noch viel mehr Gras wachsen – genauso wie bei uns, wo die Union nach Jahren der Merkel Herrschaft und einer völlig gescheiterten Drogenpolitik ebenfalls ständig mehr Psychosen zitiert, mehr kiffende Kinder und mehr Unfälle auf den Straßen, auch wenn es dazu keine einzige ernstzunehmende Studie geben mag.
Bald Cannabis Tourismus auf dem Balkan?
Die Regierung sieht die tollen Chancen einer Freigabe, die in Zukunft gerade auch Reisende anlocken kann, die auf der Suche sind nach waschechten Cannabis Tourismus. Während genussfreudige Leute beim edlen Tropfen nach Frankreich fahren oder bis nach Australien für eine Weinprobe, müssen Kiffer und Feinschmecker die Hanfpflanze meistens im Verborgenen genießen. Zumindest Länder wie USA und Kanada kümmern sich endlich mehr um die Chancen als um die Sorgen der üblichen Moralapostel und da wächst eine florierende Reisewirtschaft heran.
Albanien hat eine lange Geschichte beim Anbauen von Cannabis
Wie genau dann der Gras Schwarzmarkt in Albanien durch die Freigabe schrumpft, lässt sich naturgemäß erst in ein paar Jahren sagen, aber großflächig angebaut wird vor Ort seit den 90er Jahren. Damals herrschte wie überall im früheren „Ostblock“ ziemliches Chaos und das nutzten Leute aus, die einfach nur die ohnehin bestehende, große Nachfrage beim Cannabis bedienen wollten. Weil der Gesetzgeber zuschaute und gegen kiffende Bürger hetzte, nahmen schließlich wie in Deutschland und überall auf der Welt Gangs das Geschäft in die Hand und mit den Folgen dieser kurzsichtig-ignoranten Drogenpolitik müssen wir uns bis heute herumschlagen. Die Albaner arbeiten zwar auch mit Interpol und Konsorten zusammen, aber beim Hanf ist das so ähnlich wie bei Öl und Gas – wer kann schon Staaten und ihre Menschen verdammen, nur weil sie mit den Rohstoffen aus eigener Erde ihr Auskommen verdienen?
Auf der Landesfläche von gut 3 Millionen Hektar wachsen viele THC Spots, die in großen Aktionen vor allem zusammen mit der italienischen Polizei bekämpft werden. Fachwissen zur Zucht von Marihuana ist also vorhanden und man darf gespannt schauen, was sich vor Ort tut – vielleicht gibt’s ja bald aussichtsreiche Cannabis Aktien aus Albanien oder das Hanf Hotel am Strand mit Blick über die Gestade der Adria?
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