Wenn wir Menschen kiffen und Gras rauchen oder eben leckere Haschkekse backen und verzehren, dann ist das normalerweise eine lustige, entspannende Erfahrung. Durch Evolution und die Struktur unseres Gehirns sind wir in der Lage, den Rausch der Cannabinoide zu genießen. Haustiere von Hund bis Katze freilich haben ein anders aufgebautes Denkorgan und verfügen eben nicht über jene besonderen neurologischen Areale, die eine psychoaktive Wirkung von Gras einordnen können. Entsprechend riskant bis hin zu einer möglichen Vergiftung ist die unsachgemäße Gabe von Hanf an Vierbeiner jenseits von medizinischen Zwecken. Viel zu oft wird aus Jux der Rauch vom Joint in Richtung der Kreaturen gepustet, was dann für ziemliche Unruhe sorgen kann beim tierischen Mitbewohner! Als Heilmittel kann Cannabis für Tiere und ganz besonders für Hunde bei vielen Beschwerden Entlastung bieten, doch wir sollten stets umsichtig füttern und eine THC-Überdosierung bei Bello mit den vier Pfoten unbedingt vermeiden.
Welche Symptome zeigen Hunde, die Cannabis mit zu viel THC fressen?
Nun sind die erwähnten, ziemlich verantwortungslosen Halter mit dem qualmenden Dübel vor der feinen Hundenase eher die Ausnahme und es geht bei der riskanten Überdosierung mit Cannabis vor allem um Zufälle. Der Hund ist nun mal besonders gefräßig und kann weder fragen noch lesen und wenn dann Hanfprodukte mit psychoaktiver Wirkung etwa auf dem Küchentisch unverschlossen herumliegen, dann ist das nicht nur für Kinder und Jugendliche in einem solchen Haushalt ein Problem. Haschisch und Marihuana sind ausschließlich für erwachsene Leute gedacht und eine davon abweichende Anwendung in der Medizin sollte stets durch die fachkundigen Experten begleitet sein.
Aber es klappt eben nicht immer mit der Aufsicht und wenn die Hunde mal wieder fressen, was in der Wohnung herumliegt, dann kann es bei einem hohen Anteil THC im Cannabis zu folgenden Symptomen und Beschwerden beim Vierbeiner kommen:
- Zittern und Krampfanfälle,
- stark erweiterte Pupillen,
- Schwanken und unsicherer Gang,
- lethargisches Verhalten, aber auch Wut und ziellose Aggression,
- Inkontinenz,
- ungewöhnlich starke Sensibilität gegenüber Geräuschen und Licht sowie
- in wenigen Extremfällen ein tierisches Koma mit entsprechender Bewusstlosigkeit.
Ähnlich wie beim Menschen zündet Cannabis als Essen und Trinken durch den oralen Verzehr erst nach einer guten Stunde. Falls wir also mitbekommen, dass Bello gerade unwissend die Space Cookies von der letzten Party vertilgt, ist der rasche Gang zum Veterinärmediziner durchaus eine Option. Unglücklicherweise kann die psychoaktive Wirkung vom THC bei Hunden bis zu 24 Stunden anhalten und solange hat die arme, quasi bekiffte Kreatur mit Sicherheit keine schönen Erlebnisse.
Hunde haben besondere Risiken beim Cannabis Konsum durch Menschen
Dank der exzellenten Spürnase lebt Bello in einer Welt aus Gerüchen und wenn sich mal wieder die Nachbarn über das Aroma vom Kiffen bis in das Treppenhaus hinein beschweren, dann ist das trotzdem nur eine Ahnung wie sich ein Hund im Gras Nebel fühlt. THC wirkt in diesem Tier länger und wird auch sehr lange eingelagert im Organismus, was eine echte Qual sein kann. Viele Besitzer lieben ihren Hund über alles, halten jedoch gerade den alltäglichen Konsum von Cannabis für unproblematisch und machen gerade aus diesem Grund schnell mal einen Fehler. Die Vierbeiner können nämlich auf eine ganze Reihe von Ausdünstungen und Überresten vom Hanf reagieren und also nachweislich riskant gelten beispielsweise:
- Passivrauch von Joint, Bong und Vaporizer,
- Cannabis Pflanzenreste vom Gras anbauen,
- Hanf Lebensmittel aus dem Online Shop oder aus eigener Rezeptur beim heimischen Kochen und Backen mit Marihuana,
- Cannabis Butter und THC-Öl sowie
- das Verspeisen von Kot, der Cannabinoide enthält.
Die negativen Empfindungen einer THC-Überdosierung für Hunde können sich noch steigern wenn etwa Süßstoffe in der Gras Schokolade stecken, Rosinen und die üblichen Fettsäuren aus einer wenig gesunden Ernährungsweise.
Wie kann der Tierarzt eine Überdosierung mit THC beim Hund diagnostizieren – und behandeln?
Nun ist nicht jeder Anfall und jedes Gejaule gleich auf Cannabis zurückzuführen. Wer aber selber kifft und öfters mal Hanfprodukte rum liegen lässt, der sollte im Zweifelsfall den Veterinär konsultieren. Es gibt zwar keine tierspezifischen Drogentests wie für uns Menschen, aber anhand von Gang und Verhalten und natürlich auch durch eine Analyse vom Mageninhalt können sich die Experten schnell Klarheit verschaffen.
Nicht selten sorgen übrigens die Gras Verpackungen aus Plastik für zusätzliche Probleme im Hundemagen und es wurden schon Fälle berichtet, da fraßen die nimmersatten Vierbeiner gleich ganze Vaporizer oder eine Hanf Pfeife!
Eine Behandlung zur Linderung der Beschwerden wird zunächst die konkreten Symptome analysieren und manchmal müssen die bekifften Hunde dann eine Weile in der Praxis beim beim Arzt für Tiermedizin bleiben. Medikamente können dann zum Beispiel eine Übelkeit lindern und Krämpfe und natürlich kommt auch der Hund schon mal an den Tropf, wenn zu wenig Flüssigkeit im Leib zirkuliert. Aktivkohle zum Verzehr kann das THC binden und absorbieren für schließlich geringere Effekte und in den allermeisten Fällen reichen diese Maßnahmen aus.
Gibt es Langzeitrisiken für die Köter durch Cannabis?
Nein. Mit der adäquaten Behandlung kommt der Hunde nach ein oder zwei Tagen garantiert wieder auf die vier Beine, allerdings hängt das logischerweise von der verzehrten Menge Hanf ab und dessen THC-Anteil. Wirklich gefährlich sind nur die synthetischen Cannabinoide, die leider viel zu häufig auf dem Schwarzmarkt zirkulieren, wenn es noch keine Legalisierung von Haschisch und Marihuana gibt.
Vorsicht ist also die Mutter der Hundegesundheit und Lebensfreude und das gilt im Übrigen für andere tierische Mitbewohner wie Katzen, Pferde oder auch Nager in gleichem Maße. Packt das Gras und die Cannabis Speisen und Getränke daher immer in den Schrank oder an Orte, wo selbst der gefräßigste Hund nicht rankommt und fahrt wie beschrieben im Notfall zum Tierarzt, dann ist auch eine recht heftige Überdosierung durch Cannabinoide in den allermeisten Fällen schnell behoben.
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