Marihuana in den USAAls vor gut 50 Jahren die Hippies Cannabis ins Licht der Öffentlichkeit holten, da war das damalige Gras rund um Woodstock und Co zwar berauschend, aber im Vergleich zu heutigen Sorten ziemlich mild: Tests und Studien haben ergeben, dass beispielsweise in den USA die dort angebotenen Hanfsorten im Durchschnitt mit etwa 18 % THC ausgestattet sind und das ist ein immens hoher Wert, der für viele Kiffer und vor allem Neueinsteiger zum Problem werden kann.

Marihuana in den USA jetzt 5mal stärker als in den 60ern?

Das jedenfalls nehmen Forscher an, die sich mit dem Zuwachs an THC in Haschisch und Marihuana beschäftigen und auch wenn wir natürlich kaum noch Gras haben aus den Zeiten der Hippies, das sich adäquat testen lässt, so können wir dank einer neuen Studie aus Colorado einiges herausfinden. Die dortige Universität bringt gleich mal fast 6 Millionen Dollar für eine solche Untersuchung auf! Rund 40.000 Grasblüten und Piece-Brocken wurden dabei gecheckt und es ergab sich eine durchschnittliche Wirkstärke von mindestens 12 %, im Mittel jedoch von bis zu 18 % THC.

Demgegenüber rauchten die Flowerpower Leute wohl Cannabis mit niedrigen einstelligen Werten und wir dürfen schon fragen, ob man mit den heutigen Bomben-Joints drei Tage Woodstock durchgehalten hätte! Untersuchungen aus der Mitte der 90er Jahre ergaben übrigens damals noch maximal 5 % THC und Ihr könnt sehen, wie sich die Bearbeitung, Kreuzung und Züchtung von Hanf im Labor seitdem explosionsartig verändert hat. Einige Sorten in den Dispensaries kommen sogar auf 30 % THC und es ist längst nicht klar, wie sich diese hohe Potenz langfristig bei Dauerkonsum auf unseren Organismus auswirkt.

Ist die Stärke von Cannabis noch weiter zu steigern?

In den Laboren der Firmen, die oft auch als Cannabis-Aktien zu haben sind, wird kräftig geforscht und zugleich sind auch wir private und laienhafte Hanfbauern auf den Geschmack gekommen: Intensive, passgenaue Düngung, LED-Lampen, optimales Saatgut – Wenn Du heute Gras anbauen willst, dann wirst Du bei entsprechender Sorgfalt starke, sehr wirksame Sorten heranzüchten und das ist definitiv ein Unterschied zu den früher heimlich im Wald verstreuten Samen, bei denen die damaligen Kiffer nicht mal wussten, ob am Ende eine weibliche oder männliche Hanfpflanze herauskommt.

Haschisch und Marihuana in Deutschland: Wer beim Dealer am Kottbusser Tor in Berlin oder am Stuttgarter Hauptbahnhof Cannabis kauft, der bekommt schätzungsweise THC-Werte um die 8 bis 10 %. Dabei ist zu beachten, dass vor allem Gras momentan oft mit Legal Highs vermischt angeboten wird, während beim Haschisch wiederum Henna als Streckmittel am Start ist, so dass Ihr Euch das Zeug auf der Straße immer ganz genau anschauen müsst, ein Riechtest ist auch empfehlenswert. Die THC-Werte sind freilich Schätzungen und auch wenn der alte Hanfbauer in Marokko weder über Labore noch über den neusten Dünger verfügt, so kennt man dort vor Ort die Geheimnisse, um aus Cannabis bestmögliche Potenz herauszuholen – ohne Gentechnik und sonstigen Verschnitt!

Kiffer dürften die hohen THC-Werte schätzen oder auch meiden, das ist jedem selbst überlassen. Doch für eine Legalisierung von Cannabis in Deutschland zum Beispiel ist diese Frage nicht unerheblich, weil ja auch Bier und Branntwein unterschiedlich besteuert werden, obwohl beiderlei Gesöff dem Alkohol zuzurechnen ist. Macht extrem starkes Gras vielleicht sogar abhängig? Wie steht es um die Auswirkungen auf die Gesundheit? Hier sind neue Studien dringend erforderlich, aber wer weiß schon, ob sich selbst bei ernstzunehmenden Ergebnissen das gerade erst aufblühende Cannabis-Business so einfach auf eine Reduzierung der botanischen Möglichkeiten einlassen wird?

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