Hanf Produkte mit THC sind keine Opiate und auch kein Anästhetikum, werden aber durchaus erfolgreich wie häufig von vielen Menschen zum Lindern von Schmerzattacken verwendet. Dazu gibt’s nun eine neue Untersuchung von der „International Association for the Study of Pain“ und darin wird erklärt, die Wirkung von Cannabis gegen Schmerzen sei eigentlich nur ein Placebo-Effekt! Wer nach Ansicht der Autoren fest an nachlassenden Schmerz glaubt durch die Einnahme von Haschisch und Marihuana, der wird das auch so spüren und davon dann überschwenglich berichten. Wir schauen uns die Marihuana Studie mal im Detail an, schließlich wären Cannabinoide wohl kaum verboten, wenn Effekte beim Kiffen nur durch Placebos bestünden wie bei Schröpfen oder Globuli.
Erklärte Gegner der Hanf Produkte untersuchen deren Wirksamkeit
Durchgeführt wurde die Studie in Schweden, wo beim Cannabis seit Jahr und Tag erstaunlicherweise besonders grotesk schikaniert wird. Nordische Staaten gelten zumindest in den Medien gerne als Vorbild, sind reich und so weiter – befehlen aber seit langer Zeit eine Politik mit dem staatlich erklärten Ziel einer „drogenfreien Gesellschaft.“ Also kostet das Bier zehn Euro in Malmö und ein Gramm Weed auf dem Schwarzmarkt in Lappland wahrscheinlich fünf mal so viel. Gesoffen wie gekifft wird aber trotzdem, logisch, denn warum sollten sich freie und mündige Bürger im 21. Jahrhundert hündisch ergeben an Befehle ohne wissenschaftliche Legitimation halten?
Bereits in 2020 und 2021 wurden explizit negative Berichte über Cannabis vom auch dieses Mal verantwortlichen Stockholmer Institut veröffentlicht. Entweder arbeiten dort also unbekannte Nobelpreisträger oder es werden möglicherweise Resultate ganz bewusst konträr zum Rest der Forschung interpretiert.
Wir sollten uns Studien zu Grasblüten als Schmerzmittel immer auch in puncto Herkunft ansehen. Werden nämlich ganz plötzlich und im Widerspruch zur allgemeinen Studienlage völlig andere Erkenntnisse präsentiert und ist gleich noch von einem Placebo Effekt durch Cannabinoide die Rede ist, dann kann es sich entweder um Sternstunden der Wissenschaft handeln oder um Framing. Schwedische Politiker mögen kein Gras, doch die Forschung ist heute weltweit ziemlich eindeutig pro THC und mindestens Hanf Produkte auf Rezept vom Arzt sollten möglich sein – warum also nicht mal von Einbildung reden, von verwirrten Patienten, die eigentlich nur kiffen wollen?
Wie begründen schwedische Forscher den Placebo Effekt von THC?
Jetzt wird es spannend, denn die Autorin der Studie namens Karin Jensen am Karolinska Institut spricht erstmal ausführlich von den Erwartungen an Cannabis, die meistens hoch sind und deshalb ihrer Meinung nach auch im Rückblick auf eine Schmerztherapie positiv ausfallen. Nun handelt es sich bei den Teilnehmern ihrer Studie um kranke Menschen und keine Profisportler und man kann schon fragen, warum Patienten nicht ein bisschen Hoffnung schöpfen sollen – Hanf Produkte sind seit Äonen im Einsatz und haben sich gerade bei Schmerzen millionenfach bewährt.
In Schweden guckten sich die Forscher zunächst einmal 20 Studien von Kollegen aus der Schmerztherapie an, in denen insgesamt 1450 Patienten zwischen 33 und 62 Jahren zum Cannabis als Heilmittel bei Schmerzen als Probanden dienten. Bei allen Untersuchungen wurden Placebos zum Vergleich mit Grasblüten ausgegeben, natürlich ohne das Wissen das Teilnehmer.
Freilich räumen die Stockholmer Wissenschaftler ein, dass unabhängig von Länge der Behandlung und eben Präparat beide Probandengruppen jeweils eine Linderung von Schmerzen berichten. Marihuana half aber etwas besser mit dem Placebo im Leib und daraus wird dessen relative Wirkungslosigkeit geschlussfolgert.
Haben sich die Patienten also ihre neue Lebensqualität nur eingebildet, fragen die Schwedinnen aus dem Institut mit Nachdruck und schieben in ihrer Studie einen ziemlich langen Absatz über Soziale Medien, Fake News und Verschwörungstheorien zum Medizinalhanf ein. Ist demnach also das Internet für größeres Wohlbefinden durch Grasblüten verantwortlich und müssen wir für deren Heilwirkung am besten beten und glauben wie an das Leiden Christi?
Keine Erwähnung vom Endocannabinoid-System durch Schmerzmediziner!
Schon erstaunlich, wenn das faszinierende Wechselspiel zwischen Mensch und Hanf mittlerweile umfassend erforscht wird und als Grundlage dienst selbst für Behandlungen in der Krebsforschung, in Schweden aber ausgerechnet rund um eine Cannabis Studie nicht berücksichtigt wird. Unser Endocannabinoid-System im Leib wird durch Cannabinoide, nomen est omen, wie THC stimuliert und in Balance gebracht. Es ist verantwortlich für Immunsystem, Stimmung, Schlafqualität und auch für die Perzeption von Schmerzen oder das Abheilen einer Entzündung.
Statt von Einbildung und Placebo-Effekt können Forscher heute genauso gut von körpereigenen Prozessen reden, die evolutionär betrachtet ihren Sinn haben müssen und zum Beispiel bei Verletzungen in Gang kommen. Dann nämlich regulieren im Körper selbst hergestellte Endocannabinoide möglichst wenig Qual und Pein und helfen mit, dass wir nicht bei jedem Schnitt in die Fingerkuppe das erste Zucken als Aufforderung zum Suizid wahrnehmen. Eigentlich ein normaler Prozess, der jedoch auch durch pflanzliche Cannabinoide aus dem Marihuana imitiert werden kann, zugegebenerweise aber noch nicht vollständig bis in jeden Winkel verstanden ist.
Nutzen die Schwedinnen diese weißen Flecken der Grasblüten Forschung und werten eigentlich vorteilhafte Prozesse durch natürliche Produkte als eine Form von Aberglauben?
Fake News zum Cannabis als Heilmittel…
… zirkulieren betont negativ viel öfters als übertrieben positive Falschmeldungen über das THC! Fans beschreiben Hanf Produkte schon mal als Alleskönner, doch Friedrich Merz von der CDU dürfte umgekehrt wohl sofort unterschreiben, wenn mal wieder von den unausweichlichen Cannabis Psychosen die Rede ist oder Fake News vom faulen Kiffer das Parteiprogramm der Union zieren.
Seit gut einer Dekade aber werden in Ländern wie USA und Kanada Cannabinoide endlich wieder erlaubt – wie in den 10.000 Jahren vor 1961. In diesem Jahr einigten sich Politiker, Pharmakonzerne und hinter den Kulissen mit Sicherheit auch einige Priester auf ein Cannabis Verbot, ohne dafür auch nur eine belastbare Studie vorweisen zu können.
In aller Deutlichkeit als gesundheitsgefährdende Substanzen nachgewiesene Genussmitel wie Alkohol blieben aber erlaubt und da sind wir ohne große Mühe schon auf dem Oktoberfest, wo bekanntlich ein CSU Ministerpräsident jedes Jahr das große Besäufnis bis zum Leberschaden mit markigen Worten und Bieranstich eröffnet.
Fake News über Hanf Produkte sind heute so ziemlich alle widerlegt, egal aus welchem Schoß gekrochen und wer irgendwie noch weiter auf Hass und Hetze statt Fakten setzen möchte beim Cannabis, kann entweder gigantische Schäden der THC Verbote als Ergebnis vom Kiffen umdeuten – oder eben Dinge weglassen wie das rund um Schmerzen verantwortliche Endocannabinoidsystem.
Schröpfen, Aderlass und Placebo als medizinische Behandlung
Nennen wir es Zuckerpille oder einfach Selbstheilungskräfte, aber Placebos gab es übrigens genauso wie Cannabis als Heilmittel schon in der Antike. Bis vor gut 300 Jahren etwa wussten Quacksalber aber kaum etwas konkretes über dieses Phämonen, setzten aber auch nach besserem Verständnis gerne auf den festen Glauben an die Linderung von Beschwerden. Und das kann durchaus funktionieren! Unser Körper musste im Laufe der Evolution zu einem organischen Netzwerk heranreifen, das sich auch bei schwerster Krankheit und Verletzung häufig selbst zusammenflicken kann. Garantien gibt’s zwar keine beim Placebo, doch viele Berichte und Anekdoten – genauso wie beim Cannabis vor 20 Jahren!
Diesen Zeitraum haben die Experten in Stockholm irgendwie übersehen und damit auch alle Forschung, die Hanf Wirkstoffe bis in den Zellkern nachverfolgen kann. Es werden molekulare Prozesse untersucht, langfristige Auswirkungen vom Kiffen oder eben Heilwirkungen durch Cannabinoide – wieso gibt es außerhalb von Schweden kaum Studien, die Weed als wirkungslos oder Einbildung kennzeichnen?
Für Millionen Menschen hat Cannabis heilsame Wirkungen – ist das ein Problem?
Aktiv und ziemlich lächerlich werden wohltuende Effekte für Patienten nur noch durch Anti-Hanf Politiker in Alabama, wo es bei einer Abtreibung Gefängnisstrafen für Frauen gibt. Über Cannabis als Heilmittel behauptete dort ein Hobby-Sheriff im Parlament, die Hanfpatienten seien in erster Linie bekifft und hätten nur angeblich weniger Beschwerden! Auch in Deutschland wollte uns die frühere Bundesdrogenbeauftragte Ludwig von der, na was denkt Ihr, CSU erzählen, die Wirkung vom legalen Medizinalhanf sei vollkommen anders als bei der verbotenen Einnahme von Haschisch und Marihuana als Genussmittel – geschenkt.
Therapeutische Hanfsorten anbauen mit Marihuana Seeds gegen Schmerzen und Cannabinoide in der Medizin als bloßes Placebo abzutun ist weder sinnvoll noch glaubhaft. Zum einen würde man eine wirkungslose Pille oder Pflanze wohl kaum mit Strafverfolgung belegen und zum anderen unterschlägt die neue Studie zum Schmerzmittel Cannabis gleich ganze Netzwerke im Organismus, welche beim Wahrnehmen von Schmerzen eine Rolle spielen und die durch THC und CBD nachweislich aktiviert werden. Am Ende aber steht die Frage, was kranken Menschen bei überschaubaren Nebenwirkungen als Arznei guttut.
Ob Schmerzpatienten nun durch Marihuana direkt Linderung erfahren oder eben durch Selbstheilungskräfte, die beim Konsum solcher Grasblüten gekräftigt werden sollte eigentlich eher für die Grundlagenforschung wichtig sein als für schwedische Institute mit einem ziemlich tendenziösen Sendungsbewusstsein.
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