Ein in der Forschung zur Hanfpflanze und ihren Inhaltsstoffen bis dato eher wenig untersuchtes Gebiet betrifft die Orthopädie als medizinische Lehre vom Stütz- und Bewegungsapparat. Zentral sind dabei Knochen wie etwa rund um unseren Schädel und natürlich unser Lebensnerv Rückgrat, dessen Bruch oder Verletzung mit besonders großen Risiken einhergeht. Haschisch und Marihuana können zwar keine Knochenbrüche superschnell ausheilen lassen, aber wie steht es eigentlich um den Cannabis Konsum nach einer Operation an der Wirbelsäule? Wissenschaftler und orthopädische Fachärzte haben sich dazu mal die verfügbaren Daten herangenommen und siehe da – User von THC haben tatsächlich weniger Komplikationen nach einem chirurgischen Eingriff am Rücken!
Spinalfusion, Querschnittslähmung und Hanf Produkte?
Ob das so zusammenpasst lässt sich logischerweise kaum abschließend sagen, aber eine Studie aus Iowa gibt zumindest Hinweise auf eine Entlastung von Patienten durch Cannabis als Heilmittel. „The Impact of Isolated Baseline Cannabis Use on Outcomes Following Thoracolumbar Spinal Fusion: A Propensity Score-Matched Analysis“ sorgte unter Kollegen für großes Interesse und wir sind gespannt, ob sich auch in Deutschland der Knochendoktor mit solchen Untersuchungen eines Tages beschäftigen darf. Exakt 704 Patienten wurden gecheckt, die hatten eine OP an der Wirbelsäule durchgestanden und greifen zugleich gerne zu Gras und Hasch als bekanntermaßen natürliche Therapeutika etwa gegen starke Schmerzen.
Beteiligt waren eine Reihe recht junger Leute, die an Deformationen vom Rücken leiden. Wir haben früher vielleicht mal vom Buckel geredet, doch für Betroffene sind folgende fachlich erfasste Indikationen in der Orthopädie enorm belastend:
- spinale Skoliose,
- iatrogene Wirbelsäulendeformierung und
- degeneratives, sagittales Ungleichgewicht.
Experten zufolge dürften solche Probleme wegen der heutigen Lebensweise zwischen Sitzen und Liegen ohne ausreichend Bewegung eher noch zunehmen. Zugleich wird der Cannabis Konsum endlich fair und wissenschaftlich betrachtet und durch die Legalisierung der Hanf Produkte bieten sich für Patienten in vielen Medizinbereichen pflanzliche Alternativen zur chemischen Keule.
Neuropathische Schmerzen bei Hanfpatienten und Nicht-Usern nach einer Wirbelsäulen-OP
Die genannte Zahl der Teilnehmer war zur Hälfte mit Marihuana bekannt, die andere nicht und bei der Studie schaute man auf Komplikationen bei einem relativ kurzen Zeitraum wie auf längere Abstände nach dem orthopädischen Eingriff am Rücken. Konsumenten von Cannabis berichteten durchgehend von weniger Problemen, wobei ihr Anteil immerhin gleich mal doppelt so hoch war wie bei den Leuten ohne THC im Organismus! Nach der Operation am Rückgrat greifen nämlich viele Kiffer wieder zu Joint und Vaporizer und das kann laut Untersuchung Vorteile haben auf den Heilungsprozess.
Konkret geht es bei der spinalen Eingriffen und Operationen an der Wirbelsäule um fiese neuropathische Schmerzen, gegen die bei uns leider allzu oft eigentlich gar nicht nötige, süchtigmachende Opiate zum Einsatz kommen.
Seeds zum Anbauen von Marihuana gegen Rückenschmerzen sind bei nicht wenigen Kranken ohnehin beliebt und selbst wenn der eigene Cannabis Anbau selbst Patienten verboten bleibt, wachsen auch in Deutschland indoor wie outdoor therapeutische Hanfsorten unter dem Radar der Behörden. Außerdem gibt es Cannabis auf Rezept und wer neuropathischen Schmerzen zuleibe rücken möchte ohne sich dafür mit Pillen von Big Pharma vollzustopfen, sollte beim Arzt nach einer Verschreibung der hochwirksamen Grasblüten fragen und kann im Zweifelsfall gerne auf die hier zu besprechende, medizinische Studie verweisen.
Cannabis in der Chirurgie: Pflanzliche Entlastung für Erkrankte voraus?
Denkbar ist zumindest ein Selbstversuch mit Hanf, der vergleichsweise wenig Nebenwirkungen hat und oft gut vertragen wird gerade von Schmerzpatienten. Studien rund um gesundheitliche Beschwerden, bei denen die Chirurgie zu Rate gezogen wird und Betroffene „unters Messer“ müssen, zeigen Cannabis wiederholt als effizientes Heilmittel. Übrigens gilt das selbst bei traumatischen Verletzungen vom Gehirn und bis dato ist aus der seriösen Medizinforschung auch noch keine Cannabis Psychose bekannt geworden, an der laut vieler Politiker ohne Sachkenntnis alle Kiffer leiden – geschenkt. Das Leid von Patienten lindern sollte die Basis sein für staatliche Gesundheitspolitik und da hängt die Bundesrepublik aktuell ähnlich weit hinterher wie bei der Versorgung mit Fiebersaft.
Risiken kann es aber immer geben und wer sich für Weed und Medizinalhanf interessiert, sollte einmal die neusten Studien im Kopf haben und zum anderen mit den Ärzten sprechen, vorausgesetzt die sind zum Thema Cannabis auf dem heutigen Stand. Weist Euch beispielsweise ein Orthopäde bei der Bitte um ein Rezept für Grasblüten mit der Ansicht zurück, es handle sich beim THC um Suchtgift und so weiter solltet Ihr auf jeden Fall eine zweite Meinung einholen, schließlich entscheiden viele Doktoren immer noch streng paternalistisch und haben dann leider wenig Ahnung zu neuen Optionen zur Linderung von Leid und Schmerzen.
Am wichtigsten ist es Wechselwirkungen von Cannabis als Heilmittel und Schulmedizin auszuschließen. Nach einer Wirbelsäulen-Operationen oder auch generell müssen manche Leute Mittel zur Senkung vom Blutdruck einnehmen und diesen Effekt haben Hanf Produkte ebenfalls. Hier sollten kontraindizierte Wirkungen unbedingt vermieden werden! Über weitere prospektive Untersuchungen im Bereich Orthopädie und Cannabis Konsum werden wir Euch zeitnah informieren, schließlich legt die Forschung nach diesen ersten, vielversprechenden Resultaten jetzt erst richtig los.
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