Studie Cannabis Asthma

Eine neue Studie zu Cannabis und Asthma untersucht Endocannabinoide wie Anandamide auf deren positive Wirkungen gegen Lungenbeschwerden (Bild von kalhh auf Pixabay).

Es gibt tatsächlich noch Forschung aus Deutschland zu den Wirkstoffen der Hanfpflanze, auch wenn es bei der neuen Untersuchung von der Ruhr-Universität-Bochum über Endocannabinoide um die beinahe baugleichen, körpereigenen Substanzen geht. Analysiert haben die Wissenschaftler einen Signalweg zwischen Bronchien und Endocannabinoid-System und die Studie hat daher direkte Relevanz für den potentiellen Einsatz von Cannabis bei Asthma. Natürlich soll jetzt niemand kiffen bei einem Asthma-Anfall – das Atemsystem jedoch grundsätzlich gegen solche Attacken wappnen, das könnte künftig drin sein bei möglichen Therapien in der Pulmologie.

Cannabis als Heilmittel bei Lungenkrankheiten

Wie erwähnt geht’s nicht um das Inhalieren von Gras durch Rauchen oder Verdampfen, sondern um die mittlerweile in der Medizin ominpräsenten Cannabinoide. Wir kennen das berauschende THC, das körperlich aktivierende CBD als Hanf Produkte und solche Substanzen gibt es auch als Extrakte wie Cannabisöl oder CBD-Öl zum oralen Verzehr beziehungsweise Einträufeln per Pipette.

Traditionell ist Cannabis als Heilmittel in der Lungenheilkunde weltweit verbreitet und dabei stehen naturgemäß Asthma, eine akute Bronchitis und manchmal sogar die fiese COPD im Fokus von Therapien. Bis dato ist das freilich nur im Ansatz untersucht und wird zudem oft unter der Hand praktiziert, schließlich sind traditionelle Medizinprodukte wie eben Haschisch und Marihuana leider häufig noch verboten und das vorhandene Wissen für Pulmologen ist kaum empirisch überprüft.

Die neue Studie von der Ruhr Uni leistet nun einen vielversprechenden Beitrag über Anandamide als körpereigene Wirkstoffe, die Wissenschaftler entlang vom Endocannabinoid-System der Säugetiere wie wir Menschen durchleuchten.

Anandamide haben positive Wirkungen auf die Bronchien bei Asthma!

Laut Forschung ist keine direkte Ähnlichkeit der Cannabinoide aus dem Hanf und dem Leib bei diesem speziellen, asthmatische Erkrankungen und überhaupt die Lunge betreffenden Mechanismus vorhanden. Die Bronchien lassen sich durch Anandamid durch die Beteiligung eines Enzyms weiten mit Namen FAAH und solcherlei Fettsäureamid-Hydrolase metabolisiert schließlich zum Prostagladin (E2) – ohne dabei wie beim Konsum von Cannabis über CB1 oder CB2 Rezeptoren zu wirken.

Herkömmliche Medikamente gegen Asthma erweitern die Bronchien durch jenes E2 und den Botenstoff Cyklisches Adenosinmonophosphat. Weil der Signalweg auch über diverse Tierversuche analysiert wurde und gegen künstlich ausgelöste Asthma-Attacken bei Mäusen für Linderung sorgte, halten die Forscher aus Bochum einen Mangel an Endocannabinoiden im Körper als potentiellen Grund für die Lungenkrankheit.

Die Balance vom Endocannabinoid-System als Grundlage für Gesundheit und Wohlbefinden

Das kennen wir schon aus vielen ähnlichen Studien und Beschwerden wie schlecht ausheilende Entzündungen oder Schlafstörungen könnten nach Ansicht der Forschung sehr wohl auf den fehlenden Ausgleich im Endocannabinoid-System zurückzuführen sein! Weil dieses System auch beim Kiffen sozusagen stimuliert wird, betreiben gar nicht so wenige Leute eine Art gesundheitliche Vorsorge und Prävention durch die regelmäßige Einnahme von Cannabis – wobei es für langfristig tatsächlich positive Effekte durch pflanzliche Cannabinoide bisher keine abschließende wissenschaftliche Bestätigung gibt.

An der Ruhr-Universität möchte man nun die einzelnen Substanzen für Asthma Medikamente unter die Lupe nehmen und auf eine Beimischung der Anandamide prüfen. Als mögliche Methode wird übrigens Inhalieren empfohlen, schließlich ist ein Bronchodilatateur generell gegen Lungenbeschwerden im Einsatz. Gefilterte, passgenaue Wirkstoffe ohne die Risiken etwa beim Rauchen von Joints könnten weiter gedacht also auch rund um THC und CBD gegen Asthma erforscht werden. Anandamid beeinflusst übrigens auch unsere Emotionen wie die Cannabinoide im Weed und wir sind gespannt auf künftige Therapieoptionen in der Heilkunde für Lungenkrankheiten.

Zum Abschluss betonen die Experten, es gäbe bis dato keinen Bezug zur Hanfpflanze, deren Konsum „mitunter auch schädliche Stoffe“ enthalte – welche das sind, wird zwar mal wieder nicht gesagt, aber immerhin gesteht die Leiterin der neuen Studie zu Asthma und Cannabis potentielle Verbindungen wie Chancen durch körpereigene Wirkstoffe genauso ein wie vielleicht auch für botanische Inhalte.

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