Touristische Reisen für Kiffer und gerne auch Hanfpatienten sind leider häufig kompliziert, gibt es doch jenseits der Niederlande, Kanada und einigen US-Bundesstaaten kaum Ecken auf dieser Welt mit einer fortschrittlichen Gesetzgebung zum THC. Als potentielles Reiseziel könnte sich zudem das sonnige Thailand anbieten, schließlich ist dort Hanf legal und Cannabis Tourismus gilt als Riesenchance – eigentlich. Denn wie so oft durchkreuzen unfähige Politiker die überfällige, versprochene, in den Parlamenten behandelte Freigabe von Gras mit kruden Tricks und reden von absurden Gefahren wie wir das in Deutschland nur noch von der CDU/CSU zu hören bekommen. Das Land des Lächelns ist eine Hauptkampflinie in Echtzeit und zeigt die epische Schlacht zwischen freiheitsgesinnten Marihuana Konsumenten auf der einen und den verlogenen Sittenwächtern auf der anderen Seite.
Am 7. Mai 2023 stehen Wahlen an in Thailand und die Legalisierung vom Kiffen steht ganz oben auf der Agenda – auch für ausländische Weed User, die eine Reise nach Südostasien planen.
Brennglas Phuket: Trauminsel zum Cannabis kaufen
Es soll wohl schon um die tausend Geschäfte zum Cannabis kaufen geben auf dieser auch bei Deutschen beliebten Ferieninsel und der Fachhandel ist Medienberichten zufolge lizenziert – was immer das heißen mag. Offizielle Zulassungen und über Zuständigkeiten lassen sich schwer nachprüfen, aber wer derzeit in Richtung Phuket reist kann das Gras überall riechen! Fast schon wie auf Jamaika, erzählen reisefreudige Kiffer und das bei einer Rechtslage, die alles andere als klar ist in Thailand. Die Meldungen zur geplanten Legalisierung von Haschisch und Marihuana im Tropenparadies war letztes Jahr eine echte Bombe und es ging in den Monaten danach ein bisschen unter, wie sich die Parteien im Parlament in Bangkok über die Hanf Produkte mit THC streiten.
Im Februar fand dazu die finale Lesung statt und doch blieb das Vorhaben erneut liegen durch politische Ränkespiele einer zuletzt auftrumpfenden, gegen das Weed und Kiffer Tourismus hetzenden Opposition.
Auf Phuket scheint das Gezerre in der Hauptstadt fern, unterstützen die Insulaner doch eine sehr engagierte Gruppe von Aktivisten und deren Versuch, eine kommerzielle Cannabis Kultur in den Tropen zu kreieren. Da finden Wettbewerbe zum Joint bauen rund um den „Phuket Cannabis Cup“ statt und Besucher wie Touristen bekommen zu sehen, wie der Gewinner eine Grastüte in gerade mal 43 Sekunden zusammenrollt! Es gibt Konferenzen unter Palmen von internationalen wie landeseigenen Experten und jede Menge Fachwissen versammelt sich im Labor für einen potentiell gigantischen Hanf Tourismus in Thailand.
Thailand hat die Wahl: Weed Freigabe ohne Fake News oder neue Verbote für Grasblüten!
Ausländische Beobachter fragen sich natürlich, wie tausend Gras Geschäfte betrieben werden können, legal und mit einer Lizenz ausgestattet, während zugleich die eigentliche Gesetzesvorlage noch gar nicht vollständig durchgebracht ist. Leider machen auch Thais im Parlament beim Thema Drogenpolitik gerne auf Gut gegen Böse – Wahlversprechen gibt’s durch die Befürworter von Cannabis legal und Schreckensszenarien durch die Feinde von Kiffer-Reisen. Anstatt Marihuana sofort zu legalisieren, hat sich die Regierung auf einen grotesken Zank mit der Opposition eingelassen, die Kiffen für eine große Gefahr hält, vor allem für Jugendliche mal wieder. Das ist zwar schlicht gelogen, weil durch die übrigens auch wissenschaftlich untersuchte Realität in Ländern wie Kanada und USA widerlegt, aber für wahlkämpfende Moralapostel aus der Vormoderne spielt Forschung genauso keine Rolle wie die Rechte von Frauen oder Homosexuellen.
Cannabis legal, illegal oder scheißegal: Wohin steuert der Hanf Tourismus im Land des Lächelns?
Als erste Nation in Asien überhaupt hat Thailand in 2022 die Legalisierung von Cannabis als Heilmittel umgesetzt und weitere Öffnungen für den Genuss der Hanf Produkte in der Freizeit angekündigt. Theoretisch ist der Konsum für Einheimische erlaubt, doch es gibt ungeklärte Grauzonen, in die neben den oppositionellen Parteien im Parlament zum Beispiel allmächtige Polizeichefs in der Provinz und einige andere Behörden hineinstoßen. In der Öffentlichkeit kiffen kann im Thailand-Urlaub weiterhin sehr teuer werden und für Touristen in einigen Fällen auch gefährlich, schließlich sind die Cops wenig zimperlich und aus dem Einsatz im Rotlichtviertel einiges gewohnt.
Das schließt natürlich auch ein, von Verboten zu reden, die es strenggenommen nicht mehr gibt – wer widerspricht schon der Polizei in einem fremden Land? Am Ende geht’s bei Stress mit der Exekutive jedoch meistens nur um Korruption und entsprechend verkündete „Strafen“ für Besucher, die sich erst eine Bong kaufen und damit dann Gras rauchen am Strand von Pattaya sind zum Glück nicht mehr so astronomisch hoch wie in den Jahren vor der unausgegorenen Freigabe. Willkür gehört offenbar dazu in Thailand, wo Ihr sowohl wie beschrieben auf Phuket wahrhaft paradiesische Zustände zum Kiffen vorfinden könnt oder eben in einer anderen Ecke des Landes bei Weed im Rucksack auf der Polizeiwache landet.
Hanf Tourismus bei den Thais geht deshalb sehr wohl und in vollen Zügen, bleibt aber mindestens bis zu einem Sieg der THC-freundlichen Regierung bei den Wahlen Anfang ein wenig riskant vor allem für westliche Ausländer, bei denen zu Hause bekanntlich die Straßen mit Gold gepflastert sind. Gewinnen hingegen die Gegner einer modernen, wissenschaftlichen und vor allem fairen Drogenpolitik bei der Abstimmung, dann drohen neue Schikanen, Fake News und die üblichen Märchen über das Gras – ob sich das dann auch die heimische Tourismuswirtschaft mit der Hoffnung auf Millionen zahlungskräftige Kiffer bieten lässt, ist dabei aber noch lange nicht ausgemacht.
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