Wer lieber Cannabis konsumieren möchte als Alkohol, der hat in Deutschland ein Problem: Einmal ist Hanf zwar legal, aber nur auf Rezept und als Medizin und zum anderen ist auch die öffentliche Debatte über das Kiffen oft sehr einseitig und negativ besetzt. Wenn Du die Medien studierst oder auch im Bekanntenkreis über Haschisch und Marihuana diskutieren willst, dann tauchen immer wieder Fake-News und Lügengeschichten auf. THC.Guide listet hier für Euch deshalb mal die größten Schwindeleien in der Debatte über Cannabis auf – zur Klarstellung, aber auch als Argumentationshilfe für eine freie, faire Debatte.
Dabei ist die Lügenpropaganda oft gar nicht als solche zu erkennen. Politiker und Lobbyisten von der Anti-Hanf Lobby geben sich besorgt, bemüht um das Wohl der Bevölkerung, beschneiden aber auf diese Weise nicht nur die Freiheit, sondern verkaufen die Bürger ganz gezielt für dumm. Zur Erinnerung: Die öffentliche Debatte zum Cannabis ist nicht für Kiffer und Medizinalhanf-Patienten bestimmt! Vielmehr steht dem Ganzen eine Art Ideologie vor, die seit Jahr und Tag in den wirklich allermeisten Parteien, Medien, Organisationen fundamental geworden ist. Aus diesem Grund wird in Talkshows und Zeitungskolumnen wie ein Mantra der gleiche Zinnober wiederholt und für wirklich an Cannabis Interessierte ist guter Rat teuer.
Hier nun die 7 größten Fake-News über Cannabis
- „Cannabis ist gefährlich für Kinder und Jugendliche.“
Ein Totschlagargument gleich zu Beginn, schließlich werden alle Eltern dieser Welt ihre Kinder vor gefährlichen Einflüssen bewahren. Faktisch gab und gibt es jedoch nie die Forderung von einer Legalisierung von Hanf für Minderjährige – was aber nie im Nachgang klargestellt wird.
- „Cannabis ist eine große Gefahr für die Gesundheit.“
Auch Autofahren, Tabletten, Zigaretten, Alkohol, rasante Hobbys und wilde Sexpartner können zum Risiko werden für die Gesundheit, aber als Erwachsener sind uns diese Vergnügungen freigestellt – Hanf hingegen nicht.
- „Cannabis sollte nicht legalisiert, weil Tabak und Alkohol schon erlaubt sind.“
Dieses Fake-Argument zeigt besonders deutlich auch das Versagen der Politik in der gesamten Drogenpolitik und entkräftet sich dadurch selbst. Im Prinzip wird dadurch beispielsweise dem Alkoholismus zugesprochen, also wenn schon Rausch dann Suff!
- „Cannabis kann nicht legalisiert werden, weil es keine Richtwerte für den Straßenverkehr wie beim Alkoholgehalt im Blut gibt.“
Ein besonders für Staatsanwälte im Winkeladvokatenstil gemachter Spruch, der selbstverständlich mit entsprechender Forschung an der Uni-Klinik schnell gelöst wäre – wie das Tests und Verfahren zum Beispiel in den USA zeigen.
- „Cannabis macht abhängig.“
Ohne Zweifel sind Haschisch und Marihuana Drogen, die für einige Menschen emotionale Ersatzleistungen darstellen. Allerdings sollte es im Falle einer Legalisierung hinreichend Angebote zur Suchtberatung wie bei anderen Abhängigkeiten auch geben, zumal Eigenverantwortung im 21. Jahrhundert ebenso zu respektieren ist. Und übrigens: Schätzungen zufolge kiffen ungefähr 200 Millionen Menschen auf der Welt, das sind gut 5 Prozent! Die sind alle abhängig und kriegen ihr Leben nicht auf die Reihe wie Junkies, Säufer und Koksnasen? Absurd!
- „Cannabis passt nicht in unsere (deutsche) Kultur.“
Abgesehen davon, dass ein solches Credo der Flüchtlingspolitik, dem Multi-Kulti Gesang und allem Handeln von Merkel und Co widerspräche – was ist eigentlich mit Europa? Sind wir nicht alle Europäer, wie es so oft heißt? Nun, die Spanier, Franzosen, Portugiesen, Holländer und sogar die Tschechen rauchen ganz offen und ohne Umstände gerne mal einen Joint! Sollen wir demgegenüber wirklich alle nur mit dem Maßkrug und dem deutschen Reinheitsgebot für kulturelle Ordnung in der EU sorgen?
- „Cannabis macht kriminell.“
Ja, sicher, so etwas wird immer noch behauptet! Und natürlich gibt es Kiffer, die klauen und verhalten sich rechtswidrig, aber gibt es dafür nicht auch ein Strafrecht? Zudem ist das philosophisch betrachtet ein Null-Argument, mehr Schein als Sein, weil im Falle einer Legalisierung von Cannabis zumindest allergrößte Teil der durch Hanf verursachten Rechtsverstöße hinfällig wäre.
Bonus: „Gute Menschen rauchen kein Marihuana“ (Jeff Sessions, US-Justizminister)
Hier überlassen wir Euch den Kommentar, schließlich kann es durchaus Leute geben, deren moralischer Kompass es aus religiösen Gründen nicht zulässt zu kiffen. Und das ist völlig in Ordnung – auch wenn Sessions hier natürlich erzieherische Untertöne im Sinn hat. Bei den Juden wurde das Problem übrigens durch ausgiebige Befragung von Rabbinern, Rechtskommentaren und der Thora selbst gelöst – offenbar hatte der ansonsten oft zornige, eifernde Gott des Alten Testaments nichts gegen Cannabis!
Gerd
16/02/2018 um 9:10 pm UhrZu Punkt 4: Wer heute Drogentests über längere Zeiträume absolvieren muss, bei dem werden sowieso zu den kleinsten Mengen Erhebungen gemacht und das dokumentiert. es GIBT also bereits solche Verfahren! wieso soll das nicht als Test bei einer Freigabe auch möglich sein? Guter Artikel!