Kiffer-AppDie Vereinigten Staaten haben gerade das Iran-Abkommen gekündigt und auch beim Thema Cannabis gibt’s spannende Entwicklungen in dieser Woche. So entwickeln jetzt schon Wissenschaftler Apps zum Testen auf Marihuana – mit Steuergeldern! Dazu werfen wir einen Blick auf die Branche mit vielen neuen Jobs und stellen Euch einen besonders grotesken Einwurf der Polizei gegen eine Freigabe vor. Und dann ist da noch eine Studie zur Werbung für Medizinalhanf, das hat offenbar Einfluss auf das Konsumverhalten von Jugendlichen.

University of Chicago stellt Kiffer-App vor

Wir kennen Cannabis Apps bisher vor allem für Hanf anbauen, zum Finden von Headshops oder auch für das Dating unter Kiffern. In den USA wird derzeit eine Hanf App getestet, mit der Du deinen Cannabiskonsum in Daten erfassen und messen kannst! Wohlgemerkt arbeiten die Wissenschaftler an der Uni in Chicago daran mit staatlichen Mitteln und bestimmt denkt Ihr gleich an den ähnlichen Promilletest zum Check des Alkoholgehalts. Ob und wieviel Du gekifft hast, wird sich also bald ganz leicht feststellen lassen und das ist für die Legalisierung von Cannabis natürlich vorteilhaft, etwa in puncto Autofahren.

Einschränkungen durch Cannabis im Test

Bei der aktuellen Studie in Chicago werden die Probanden mit Placebos versorgt oder eben mit Tabletten, die bis zu 15 mg THC enthalten. Anschließend müssen die Teilnehmer einige Aufgaben am PC lösen, das ist vergleichbar mit ähnlichen Tests auf Drogenkonsum. Auch die besagte App kommt zum Einsatz. Da gibt’s zum Beispiel Aufgaben zur Prüfung der Motorik, bei der die Leute so schnell wie möglich auf das Touchpad tippen und diese Geschwindigkeit bei Kiffern und nüchternen Teilnehmern werden verglichen. Auch ist das Phone zu schütteln, wenn irgendwelche Farbmuster plötzlich auftauchen – kurz es geht den Forscher offenbar in erster Linie um das Reaktionsvermögen beim Kiffen.

Hanf Promille: Wie steht es um die Genauigkeit?

Die Ergebnisse sind jedoch bisher nicht wirklich aussagekräftig: Die Wissenschaftler und damit die programmierte App konnten bei einigen Teilnehmern eben nicht sagen, ob diese bekifft sind! Es besteht also noch Nachholbedarf bei der Exaktheit dieser neuen Kiffer-App. Immerhin erlaubt das kleine Programm den Alltagstest, die Kiffer können schließlich rund um die Uhr Aufgaben lösen und sind nicht an das meist etwas verzerrende Umfeld in den Laboren gebunden. Bis zur Erfassung von Marihuana und Haschisch im Promillebereich braucht es noch genauer arbeitende Ansätze, doch die Finanzierung der Studie durch die öffentliche Hand zeigt zugleich das massive Interesse der US-Regierung an frischen, verwertbaren Daten für eine mögliche landesweite Freigabe von Cannabis.

Cannabis-Branche schafft die meisten neuen Jobs in den USA!

Haben wir uns schon so gedacht, auch wenn natürlich Donald Trump ein paar Kohlekumpels und Stahlarbeitern zumindest vorerst die alten Jobs zurückbringt. Das hat aber keine Zukunft, sondern ist nur PR für den Milliardär und so ist der gute Hanf verantwortlich für wirklich erfolgreiches Business. Im vergangenen Jahr 2017 wurden fast 450 % neue Jobs geschaffen – die Technologiebranche oder auch das versiffte Gesundheitswesen in den USA schafften viel geringere Raten! Besonders beliebt ist dabei Los Angeles, im Legal State Kalifornien laufen Start Ups und große Player gemeinsam um die Wette auf der Jagd nach Wachstum.

Daten und ein positiver Gesamtausblick auch für Cannabis-Aktien

Auch Denver, Seattle und Miami schaffen viele Jobs im Bereich Hanfbusiness. Mehr als 200.000 Leute haben Arbeit gefunden rund um Cannabis, egal ob nun in Teilzeit als Aushilfe in der Dispensarie oder eben Fulltime als Hanfbauer auf dem Feld. Das ist übrigens mehr als es Bäcker und Zahnärzte in den USA gibt, nur mal zum Vergleich! Freilich ist hier noch viel mehr zu erwarten, wenn alsbald die Absolventen von all den Cannabis-Universitäten aufschlagen, mit neuen Ideen, Fachwissen und Kreativität. Gut möglich, dass dann aber auch viele der äußerst simplen Jobs wieder verschwinden schließlich können auch ordentlich programmierte Roboter Gras ernten und verpacken.

Diese Trends sind dann für Cannabis-Aktien aus den USA interessant: Wächst das Unternehmen und werden Produkte verkauft? Wie viele Jobs werden geschaffen, gerade auch sozialversicherungspflichtig in Vollzeit? Schaut bitte auch nach diesen Aspekten, das kann sich lohnen, wenn Ihr über Cannabis-Aktien in diesen Boom hinein investieren möchtet.

Werden Polizeihunde in Colorado wegen Hanf-Freigabe eingeschläfert?

Fakten sind ja immer die beste Waffe gegen Stumpfsinn, doch die Anti-Hanf Lobby in den USA und anderswo ist sich auch für den Griff in die Kiste mit den Emotionen nicht zu schade. Wie sonst sollen wir den Hinweis werten, der dieser Tage von kommt mit Verweis gegen eine Legalisierung von Cannabis? Die Cops meinen nämlich, dass alsbald unzählige Polizeihunde eingeschläfert werden müssen, deren Tätigkeit bis dato das Erschnüffeln von Haschisch und Marihuana gewesen ist. Angeblich könnten die Tiere nicht mehr umlernen und bekämen deshalb die Todesspritze. Weil das nun aber ganz besonders dreist und idiotisch ist, müssen wir uns die Zusammenhänge genauer anschauen.

Fakten statt Propaganda: Der Blick auf Colorado

Kiffer und Hanfpatienten werden für dumm verkauft. Es erschließt sich erstens nicht, wieso es eigentlich nur Cannabishunde geben soll – erschnüffeln solche Köter nicht auch viele andere Drogen? Und warum müssen Tiere getötet werden, wenn es hinreichend Auffangstationen gibt, Tierheime und so weiter? Offenbar möchte man Mitleid erzeugen, veräppelt den Bürger nach Strich und Faden und das merken wohl selbst die extremsten Naturschützer ganz links bei den Grünen.

In Colorado der seines Zeichens schon lange mit legalem Gras überzeugende Bundesstaat jedenfalls wurden keine Hunde eingeschläfert. Vielmehr setzen die Behörden auf Ausbildung, Umschulung und Versorgung, was zwar Geld kostet, aber in der Summe immer noch viel weniger als massenhaft Leute wegen einem Joint einzusperren. Denken wir hier mal an die Steuereinnahmen durch legales Cannabis, die bekanntlich für soziale Maßnahmen wie eben die Betreuung ehemaliger Polizeihunde eingesetzt werden sollen. Die betreffenden Cops haben sich übrigens schon entschuldigt, offenbar war ihnen dieser Hinweis dann selbst zu blöd.

Verführt Cannabis-Werbung Jugendliche zum Kiffen?

Diese Meldung ist sowohl in puncto Cannabis-Aktien wie auch für die mögliche Legalisierung von Hanf in Deutschland wichtig: In den USA sorgt eine Studie für Furore, die untersucht den Einfluss von Medizinischem Marihuana auf das Konsumverhalten von Jugendlichen! Dabei wurden Studenten über mehrere Jahre begleitet durch die Schulphasen bis hin zu dem amerikanischen College als letzter Institution vor der Universität. Insgesamt nahmen 5000 Leute teil, davon blieben insgesamt gut die Hälfte bis zum Abschluss dabei, immerhin in der Summe gute acht Jahre.

Medizinalhanf als Schlüsselreiz in der Reklame

Während 2012 gerade einmal 25% der Jugendliche über Kontakt mit Hanf-Werbung berichteten, waren es in 2017 schon mehr als 70%! Für die Forscher ergibt sich daraus, dass es eine höhere Akzeptanz von Cannabis gibt, weniger Vorbehalte und ein Konsum von THC in der Zukunft ist sehr wahrscheinlich. Sind wir also wieder beim coolen Marlboro Mann, dem angeblich auch viele folgten und abhängig wurden von den starken Roten? Zumindest legt das die Untersuchung nahe, bei der die Wissenschaft auf ähnliche Entwicklungen bei der Bewerbung von Alkohol und Tabak hinweist.

Cannabis-Legalisierung und die Regulierung der Werbebranche

Prinzipiell müssen wir jedoch auch vorsichtig agieren: Die Studie wurde im Wesentlichen in Kalifornien vor der echten Legalisierung erstellt und natürlich war die Reklame in diesen Wild West Zeiten auch anders beziehungsweise weniger überwacht als das nun der Fall ist! Seit Anfang Januar gelten zwischen L.A. und San Francisco strenge Regeln für Reklame beim Cannabis, Kinder und Jugendliche jedenfalls dürfen nicht angesprochen werden. Und auf der anderen Seite trägt die Werbung natürlich zur gesellschaftlichen Akzeptanz bei, die dann durch aufgeklärte Eltern und Lehrer den Heranwachsenden einfacher zu erklären ist als die ewige und vor allem völlig wirkungslose Hanf-Prohibition.

 

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