In den USA gibt es einen regelrechten Boom bei Cannabisprodukten. In den Bundesstaaten, in denen der Konsum auch außerhalb von therapeutischen Zwecken legal ist, sprießen nämlich viele Start-Ups aus dem Boden, die ihr Geschäft auf Cannabis aufbauen. Aber nicht nur für Menschen gibt es mittlerweile zahlreiche Produkte mit Cannabis, die mit dem klassischen Kiffen nichts mehr zu tun haben. Auch für Haustiere werden Produkte mit Cannabis immer beliebter. Mittlerweile schwören auch schon einige Haustierbesitzer in der Schweiz ganz genau auf solche Produkte für die lieben vierbeinigen Familienmitglieder.
Viele Cannabisprodukte für Haustiere erhältlich
Der Cannabismarkt in den Bundesstaaten mit legalem Cannabiskonsum in den USA boomt. Immer mehr verschiedene Produkte finden dabei den Weg auf den Markt. Es sind aber nicht ausschließlich Cannabisprodukte, die nur für den Menschen gedacht sind. Auch für Haustiere wird der Cannabismarkt immer größer und für die Haustierbesitzer daher auch immer interessanter. Sprays und Tropfen mit THC sowie Futter für die Vierbeiner, das mit THC gespickt ist, soll es mittlerweile laut „Le Matin“ auf dem Markt der Cannabisprodukte geben.
In der Schweiz ist dieser „Boom“ von Cannabisprodukten für Haustiere wohl auch schon angekommen. Und dass, obwohl dort jegliche Cannabisprodukte, die THC enthalten, illegal sind und damit strengstens verboten. Aber einige Tierbesitzer schwören wohl mittlerweile auf die Wirkung von THC für ihre vierbeinigen Liebsten. So gab eine Schweizerin in einem Interview mit „Le Matin“ an, dass ihre Katze Cannabis-Öl von ihr bekommen habe, weil sie nicht mehr fressen wollte. Die Genferin gab ihrer Katze so über mehrere Tage einige Tropfen von dem Cannabis-Öl und siehe da, nach ein paar Tagen fing die Katze wieder ganz normal an zu fressen und es war alles wie früher. Sogar der Tierarzt habe laut ihrer Aussage die Eigeninitiative begrüßt und keinesfalls abwertend gegenüber dem Einsatz von Cannabis-Öl für die Katze gesprochen.
Studien geben noch kein eindeutiges Bild ab
Ob Cannabisprodukte für Haustiere schädlich sind oder nicht, wird anhand von Studien aktuell noch nicht aufgezeigt. Der Präsident von Global Animal Law GAL Project und Anwalt mit dem Spezialgebiet Tierrecht, Antoine Goetschel erklärt jedenfalls, dass es grundsätzlich für ein Tier natürlich nicht schädlich sei, wenn dessen Leiden mit Cannabisprodukten gelindert werden. Der Besitzer riskiere dabei sicherlich nicht viel. Und mit dieser Einstellung dürfte Goetschel wohl auch nicht alleine dastehen, wenn diese Produkte auch schon zur Leidensminderung bei Menschen eingesetzt werden.
Es gibt aber natürlich auch kritische Stimmen, die den Einsatz von THC-Mitteln für Tiere nicht unbedingt begrüßen. Michael Fellrath, ein Neuenburger Tierarzt, sieht die Sache mit den Cannabisprodukten etwas kritischer und mit einer Portion Skepsis. Zwar bestätigt er auch die positive Wirkung von Cannabisprodukten in der Humanmedizin. Doch er sieht auch, dass die bisherigen Studien zum Einsatz von THC in der Tiermedizin noch keine Aussagekraft haben. Dennoch würde es wahrscheinlich niemanden wundern, wenn auch in der Tiermedizin ein positiver Effekt von Cannabis erkennbar wäre.
In Maßen sicher nicht gefährlicher als konventionelle Tierarzneien
Sicherlich muss man immer alles in Maßen nutzen. So ist sich der Tierrechtler Goetschel sicher, dass Cannabisprodukte in Maßen und in einer geringeren Dosierung bestimmt nicht schädlich seien. Wird dem Haustier aber eine Überdosis verabreicht, so könnte der Besitzer hinterher auch wegen Tierquälerei belangt werden. Und das wäre in Deutschland sicherlich auch der Fall, mal ganz davon abgesehen, dass man ja auch noch illegale Substanzen besitzt. Schließlich ist allein diese Tatsache ja schon strafbar, in der Schweiz genauso wie in Deutschland.
Überdosierungen sind dabei keinesfalls ein unbekanntes Phänomen. Im US-Bundesstaat Colorado etwa käme es laut Tierschützern mindestens einmal in der Woche dazu, dass ein vergifteter Hund gemeldet werde, und zwar aufgrund einer Überdosis von Cannabisprodukten. So wurde beispielsweise erst kürzlich ein Chihuahua zum Internethit, der Haschkekse seiner Besitzerin gefressen hatte. Zwar ging es dem Tier während des Rausches richtig gut. Aber danach kam das böse Erwachen der Überdosis. Denn das arme Tier musste sich zehn Stunden lang übergeben und in ärztliche Behandlung. Auch bei anderen Hunden wurden schon Herzrhythmusstörungen, Bewusstlosigkeit oder epileptische Anfälle beobachtet, weswegen einige Tiermediziner die ganze Sache auch so skeptisch sehen. Allerdings gibt es solche Auswirkungen ja auch beim Menschen, wenn eine Überdosis THC eingenommen wird. Von daher ist es alles eine Frage der Dosierung. Und in der richtigen Dosierung sind Cannabisprodukte bestimmt auch für kranke Tiere ein tolles Hilfsmittel.
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