Investoren und Kleinanleger waren geschockt, als vor einigen Tagen bekannt wurde, dass die in Luxemburg registrierte Clearstream AG als Tochter der Deutschen Börse den Handel mit Cannabis-Aktien einstellen will. Dahinter versteckt sich angeblich die Bemühung, ein in Luxemburg (!) illegales Gewerbe auszuschalten und natürlich sind deutsche Anleger davon besonders betroffen. Nun wurde jedoch bekannt, dass die Abgeordneten in Luxemburg es sich doch anders überlegen und so werden Unternehmen, die mit Hanf als Medizin ihr Geschäft machen, wieder von der Liste genommen. Was geht hier vor und worauf müsst Ihr an der Börse rund um Haschisch und Marihuana jetzt achten?
Welche Cannabis-Aktien bleiben gesperrt?
Im Moment warten wir auf die neue Schwarze Liste für Cannabis-Aktien in Deutschland, schließlich ist die erwähnte luxemburgische Clearstream AG verantwortlich für den Erwerb, die Veräußerung und das Einlagern ausländischer Papiere. Die Firma gab bekannt, man überarbeite die Liste und wir werden Euch beim THC.Guide zeitnah zu den wieder verfügbaren Cannabis-Aktien informieren. Entscheidend ist jetzt: Kauft erstmal nur Wertpapiere, die Cannabis als Medizin und damit den auch in Deutschland erlaubten Medizinalhanf vertreiben!
Es ist denkbar, dass die Börsenaufsicht das dehnt und zum Beispiel auch Hanfbauern und Ketten mit Dispensaries erlaubt, die beliefern ja nun mal Patienten und es wäre absurd, wenn hier bis zum Erbrechen separiert wird. Die vielen am Markt befindlichen Cannabis-Unternehmen habt zudem oft gleich mehrere Sparten und wir sind gespannt, wie der Handel damit an der Börse künftig gewertet wird. Panik ist also nicht angebracht und wer schon Hanf-Aktien hat, der kann diese bei Vertrauen in das Geschäftsmodell auch erstmal halten, auch der Kauf neuer Papiere ist wohl bald wieder möglich.
Trotz allem: Cannabis Business immer noch ein Risiko!
Das müsst Ihr euch bewusst machen. Kanada legalisiert Cannabis für den Freizeitgebrauch, die US-Legal States tun dasselbe und in Uruguay ist für jedermann Gras für ungefähr einen Dollar zu haben! Trotzdem steht die Cannabis-Branche mächtigen Gegnern gegenüber, die, das muss man auch mal sagen, beileibe und niemals mit fairen Mitteln spielen. Wenn sich dieser Lobbyismus von Big Pharma und konservativen Interessen wie beschrieben in Luxemburg nicht durchsetzen kann und tatsächlich mal das Parlament etwas tut für Bürger, Wähler und Anleger, dann werden es diese Anti-Hanf Cliquen andere Wege zur Behinderung suchen.
Schaut Euch deshalb die Cannabis-Aktie genau an: Was kann das Unternehmen, was wird hergestellt? Werden bereits Steuern gezahlt und wie ist die rechtliche Lage im Land, wo sich die Hanf-Firma befindet? Gab oder gibt es Verfahren und Klagen oder liegen alle Lizenzen vor? Und was ist mit dem Faktor Eigenkapital, der gerade bei solchen Verwerfungen an der Börse für Zeiten zur Überbrückung enorm wichtig ist? Kann die Cannabis-Aktie auch eine vorübergehende Einschränkung beim Handel überstehen oder werden, was ein Problem ist, Lieferanten und Kunden mit Aktien bezahlt? Wie jedes andere Geschäftsmodell, das sich zunächst noch in der Schwebe findet, sind Haschisch und Marihuana in ihrer Bewertung abhängig von einer kritischen Analyse und angesichts der momentan etwas komplizierten rechtlichen Lage müsst Ihr immer ganz genau hinschauen.
Hinterlasse einen Kommentar