Wir werfen einen Blick auf aktuelle Untersuchungen zum Cannabis und fokussieren diese Woche dabei vor allem auf die Wirksamkeit einer Schmerztherapie mit Hanf. Hier gibt’s unterschiedliche Studien und Sichtweisen und wir müssen aufpassen, dass weder die Cannabis-Propaganda wie auch deren weiterhin noch mächtige Gegnerschaft die Debatte bestimmt. Dazu schauen wir auf neue Erkenntnisse zum Thema Cannabis und Schlafen und dann haben Wissenschaftler in einer Befragung herausgefunden, dass sich Kiffer sehr wohl relativ einfach an ihrem Look und Auftreten erkennen lassen.
Cannabis gegen Schmerzen: Hilft das wirklich?
Gerade kam eine neue Studie raus zum Thema Cannabis und Schmerztherapie und die Forscher der Universität von New South Wales in Australien bezweifeln darin die Wirksamkeit von Hanf. Vier Jahre lang wurden mehr als 1500 Teilnehmer begleitet, die zugleich Opiate einnehmen mussten zur Behandlung von Schmerzen, die freilich nicht auf eine Krebserkrankung zurückzuführen sind. Mittels regelmäßiger Interviews und Befragungen wurden Daten gesammelt, auch wenn leider die Konsumform nicht berücksichtigt werden konnte dank der bis vor Kurzem noch wirksamen Verbote von Cannabis als Medizin in Australien.
Wirkungslos oder unzureichend untersucht?
Nun sind die Erkenntnisse dieser Studie zwar recht eindrucksvoll, aber zugleich auch mit Vorsicht zu genießen: Wer gleichzeitig Opiate einnimmt, dem ist die Wirkung von Haschisch und Marihuana mindestens verzerrt und natürlich wissen wir alle, dass beispielsweise ein Entzug von Heroin allein mit ein paar Joints nicht machbar ist. Ständig wird Cannabis hier herangezogen, aber die Hanfpflanze ist kein Allheilmittel für alles und jeden und so sind diese Untersuchungen zur Wirksamkeit bei Schmerzen nicht unbedingt allgemeingültig. Unzählige Menschen therapieren sich sehr wohl erfolgreich mit Hanf und die Studie nimmt wie erwähnt weder Bezug auf die Form des Konsums noch auf besondere Cannabissorten, die heute etwa in den USA gezüchtet werden für solche Anwendungen.
Eine andere Studie weist Cannabis nämlich sehr wohl hilfreiche Effekte zu wenn es um den Entzug geht und das betrifft die Lebensqualität. Wer kifft und von Opiaten loskommen will, trotzdem aber Schmerzen hat, dem geht’s schlichtweg besser als jemand, der diesen ganzen körperlich höchst anstrengenden Zirkus ohne jegliche Hilfe durchstehen muss! Schätzungen zufolge kosten chronische Schmerzen die australische Wirtschaft jährlich mehr als 30 Milliarden Dollar und auch wenn wir nicht ständig irgendwelche Statistiken monetär in menschliches Leid umrechnen sollten, so ist hier eine Verbesserung der Lebensumstände der Betroffenen mit allen Mitteln gerechtfertigt. Inwiefern Cannabis dazu einen Beitrag leisten kann, ist weiter zu erforschen, aber allen Studien zum Trotz ist der jahrtausendealte Gebrauch von Hanf bei Schmerzen sicher kein zu ignorierender Faktor.
Cannabis zum Einschlafen: Welche Hanfsorten sind geeignet?
Allein schon die Trennung der Hanfpflanze in Indica, Sativa und Hybride drückt deren breit gefächertes Wirkungsspektrum aus und für Patienten mit Schlafstörungen ist Indica-Cannabis eine oft empfohlene Therapie. Eine ganze Reihe von Studien hat bereits gezeigt, dass Haschisch und Marihuana nicht nur beim Ein- sondern auch beim Durchschlafen helfen und Ihr könnt Euch die entsprechenden Hanfsamen kaufen, im Internet ist das ziemlich einfach und wird beim Fachhändler sehr ordentlich aufbereitet. Aber wie steht es um die tatsächliche Wirkung und worauf solltet Ihr bei der Auswahl von Cannabis-Sorten zum Einschlafen wirklich achten?
Schlaflosigkeit als massives Problem
Es ist euch natürlich bekannt und eine Binsenweisheit, dass mangelnder Schlaf über einen längeren Zeitraum zu gesundheitlichen Schwierigkeiten führt. Freilich verstehen selbst Schlafwissenschaftler die Mechanismen der Erholung und Regeneration noch lange nicht vollständig, aber Körperfunktionen von Hirn bis Herz hängen von ausreichender Nachtruhe ab. Wer das ignoriert, kann sich Dinge schlechter merken, mieser reflektieren und das geht weiter bis zur Stimmungslage, was in der Summe Schätzungen zufolge bis zu 50 Milliarden Euro jedes Jahr an Kosten verursacht, etwa durch Unfälle oder Arbeitsausfall. Gut ein Drittel der Deutschen schläft schlecht und da kommen meistens viele weitere Belastungen dazu, von Krämpfen über Schmerzen bis hin zu Angststörungen. Cannabis wird hier schon seit Jahrtausenden als Therapie eingesetzt und momentan interessieren sich die Forscher vor allem für das Terpen Myrcen.
Als Öle in der Hanfpflanze von uns bereits mehrfach beschrieben beim THC.Guide sind Myrcene verantwortlich für Geschmack, Geruch und natürlich auch therapeutische Effekte beim Hanf. Myrcen gibt’s auch im Hopfen, in der Limone und selbst in der Mango, wobei sich diese Frucht übrigens dank ihrer verlängernden Wirkung mit einem Joint kombinieren lässt. Je nach Anteil wirkt das Cannabis entsprechend und wenn beispielsweise eine Hanfsorte beim Myrcen Werte von höher als 0,5% aufweist, dann spricht der Fachmann von einer Indica-Sorte – die beim Einschlafen helfen soll! Dann gibt’s noch Hinweise auf Linalool, ein Terpen das sich für Schlaflosigkeit eignen soll und das im Cannabis wie auch in mehreren hundert weiteren Pflanzen vorkommt.
Welche Hanfsorte ist für Schlafprobleme geeignet?
Wenn der Cannabis-Shop Anteile bei Myrcen und Linalool ausweist, umso besser, doch müsst Ihr grundsätzlich ein paar Dinge beachten. Persönliche Erfahrung und die Toleranz gegenüber dem THC sind wichtig, schließlich aktiviert das Tetrahydrocannabinol und das kann das Gegenteil von entspannter Nachtruhe bedeuten! Natürlich spielt auch die Konsumform eine Rolle und mit Sicherheit ist die Bong weniger geeignet zum Pennen als der Vaporizer mit passgenauer Verdampfungstemperatur. Wer Cannabis isst, dem hilft der lange Prozess der Verdauung von Cannabis im Magen, während das Rauchen schon nach kürzerer Zeit ein Nachlassen der Effekte bedingt. Auch ist eine Kombination mit CBD-Öl empfehlenswert, da sich die therapeutische Bandbreite dann weit über Schlafstörungen hinaus erweitert, von Muskelentspannung bis hin zu Schmerzreduktion.
Kiffer-Look: Cannabiskonsumenten auf der Straße erkennen?
Die Rede vom zerlumpten Kiffer gibt’s schon lange und selbst wenn sich natürlich viele dem Weed zugetane Leute etwas gehen lassen, so sind doch längst nicht alle einfach so als pro Cannabis zu identifizieren. Aber das stimmt nicht so ganz, zeigt eine neue Studie doch sehr wohl die Stereotype, die Menschen mit Hanf in Verbindung setzen und die von Kiffern immer wieder auch erfüllt werden.
Wer sieht aus wie ein Freund von Haschisch und Marihuana?
In der betreffenden Studie wurden 249 Leute befragt, die mittels einer Reihe von Fotos erkennen sollten, ob sich darauf langjährige Kiffer oder eben Abstinenzler befinden. Gibt’s eine Art Hanf-Radar oder solltet Ihr einfach nur den Geruch des Joints beziehungsweise der heimliche indoor-Plantage vermeiden? Laut der Untersuchung erkennen Beobachter freilich sehr wohl recht zuverlässig, ob sich jemand gerne mal eine Bong reinzieht und dabei sind die alten Stereotypen weiterhin intakt. Die wichtigsten Erkennungsmerkmale von Kiffern sind demnach:
- rote Augen, was fast die Hälfte der Befragten sofort dem Cannabis zuordnete,
- junges Lebensalter als generelles Verdachtsmoment,
- Kleidung in puncto Stil und Qualität,
- Gesichtsmerkmale und natürlich das berühmte Lächeln des breit grinsenden Hanfenthusiasten.
Nun können wir das so oder so werten, aber prinzipiell können solche Einschätzungen nicht stimmen oder sogar massive Probleme bedeuten. Wer gerne zerlumpt herumläuft und einen durchzieht, der wird vielleicht stigmatisiert auf der Arbeit oder in der Uni und diese Anzeichen solltet Ihr vielleicht etwas klüger maskieren. Noch ist Cannabis leider nicht legal und die Sanktionen der Biergesellschaft weiterhin stark, so dass ein wenig Zurückhaltung im Auftritt nicht schaden kann. Das gilt natürlich nicht für Aktivisten und für Leute, denen die Meinung anderer Menschen völlig egal ist!
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