In Deutschland und vor allem in den USA setzen immer mehr Studenten (und Studentinnen, Liebe Frau Göring-Eckhart und Artverwandte) auf das sogenannte Neuro-Enhancement, was offenbar auch mit Cannabis funktionieren soll. Grundsätzlich geht es dabei um Verbesserungen, etwa bei der Leistungsfähigkeit oder Konzentration und schon gelten solche Aufputschmittel dank genetischer Passgenauigkeit als nächster großer Schritt hin zum allzeit funktionsbereiten Cyborg-Menschen. Warum aber wird ausgerechnet Hanf hier diskutiert, eine Droge, die eher zur Entspannung und zum Relaxen dient?
Die frustrierte, verängstigte Studentenschaft
Wenn wir die Studenten selbst fragen wie es ihnen geht, dann jammern viele sofort los und beschweren sich über eine hohe Arbeitsbelastung, wenig Zeit, wenig Geld sowieso und da scheint es nachvollziehbar, wenn hier viele Leute zur Entspannung auch mal einen Joint rauchen. Bei immer mehr angehenden Akademikern wird dazu vor allem in den USA gern mal eine Diagnose etwa von Angststörungen gestellt und auch wenn wir das mal nicht so kommentieren wollen mit der übereiligen Verschreibung von Rezepten in den USA, Stichwort Opioid-Krise, so lässt sich doch die Prüfungsangst sicher ganz gut mit Haschisch und Marihuana bekämpfen. Demgegenüber werden die Leute bis dato vor allem Antidepressiva ein, füttern ein junges, lernendes Gehirn also mit der ganz dicken Chemischen Keule aus der Psychiatrie.
Blick auf die Datenlage in den USA
Schätzungen zufolge leidet einer von vier Studenten in Gods Own Country unter Depressionen, was sicher auch zu tun hat mit den kriminell hohen Gebühren, für die sich die jungen Leute oft bis über beide Ohren verschulden müssen. Anstatt hier mal was zu verändern, wurde lange Jahre lieber von Prozac bis Ritalin alles verschrieben, was den Kopf angeblich frei macht oder zumindest fokussiert und immerhin ist die Diskussion über eine Belastung von Studierenden heute schon viel offener. Aus den Nervenkliniken in den Staaten wird berichtet, wie viele Leute direkt aus der Uni in die Sprechstunde kommen und über Versagensängste klagen und selbst die höchstoffizielle American Psychological Association meint, mehr als ein Viertel der College-Studenten habe bereits psychische Probleme. Und hier ist Cannabis offenbar eine wirksame Alternative, die mittlerweile immer selbstverständlicher Eingang findet in den Studienalltag.
Kiffende Studis oder Verbesserung der Leistungsfähigkeit?
Wie schon erwähnt müssen wir aufpassen mit solchen Datensätzen aus den USA, wo nicht selten Behörden eng verzahnt sind mit der irgendwelchen Lobbygruppen, die Zahlen aufbauschen um damit dann ein gutes Geschäft zu machen. Der Greenback bestimmt das Leben der Amis in jederlei Hinsicht und Dollars mit dem Leid der Studenten zu verdienen ist sicher für die Pharmaindustrie überhaupt kein moralisches Problem. Um hier einen Ausweg zu finden greifen viele zu Haschisch und Marihuana, schlagen der eigenen Krankheit und den Pharmabossen also ein Schnippchen und so richtig gibt’s auch noch gar keine Forschung dazu. Die Wissenschaftler sind auf der Hut angesichts der weiterhin auf Bundesebene in den USA bestehenden Verbotspolitik beim Hanf und die Hemmnisse beim Testen ausgerechnet von sehr jungen Menschen sind besonders hoch.
Weil nicht wenige Ärzte noch vom Cannabis abraten, kiffen die Studenten eben selbst, genauso wie leidende Rentner und viele Kranke, die keine Lust haben auf tausend Pillen alle acht Stunden. Das zeitigt so gute Erfolge, dass immer mehr Leute den Hanf ganz konkret einbauen in das Studentenleben. Braucht es Antrieb und Kreativität, dann wird Sativa-Gras konsumiert und wer schlecht schläft oder sich vor dem Test fürchtet, der zieht einfach ein wenig Indica-Marihuana durch den Vaporizer. Dadurch sind Studienabbrüche weniger geworden und das betrifft so gut wie alle akademischen Angebote, vom Bergbauingenieur bis zum Kunststudenten!
Eine Frage der Hanfsorte
Erstaunlich gut aufgestellt präsentiert sich die Studentenschaft auch bei den Kenntnissen gegenüber der Hanfpflanze. Bekanntlich wirken einige Sorten stärker, besser, gezielter, während andere eher breit aufgestellt sind. Hier wird dann gezielt in Kalifornien bestellt in der Dispensarie, wenn es um Panikattacken geht und der THC.Guide wird Euch mal eine Liste veröffentlichen mit den besten Hanfsorten für die entsprechenden Therapiemöglichkeiten. Konkret ist das Neuro-Enhancement, also die gezielte Beeinflussung von Stimmung und Hirn, von Leistung und Entspannungsphasen, was dann auch schon als eine Art Doping bezeichnet werden kann. Sind kiffende Studenten deshalb besser oder schneller als Abstinenzler, etwa als die Trinker und Kokser von der juristischen Fakultät?
Cannabismedizin als Einstieg in passgenaue Therapien: Werden die Strains, die Sorten und Wirkungen bis in die genetische und molekulare Wirkungsweise hinein verstanden, dann ist die Anwendung solcher personalisierten Hanfmedizin zweifellos schon bald eher Standard als Ausnahme. Es geht längst nicht mehr nur um die Substitution der chemischen Keule und die Prüfungsangst lässt sich wahrscheinlich auch mit Meditation und den Zuspruch durch Eltern und Freunde überwinden. Cannabis in der Anwendung durch Studenten zeigt vielmehr sehr deutlich, dass eine medikamentöse Anwendung vielversprechender Therapien selbstverständlich wird! Zwar verlieren Haschisch und Marihuana damit immer auch ein wenig von ihrem ursprünglichen Mythos als heiliges Kraut und geheimnisvolle Substanz, aber das bringt die Legalisierung und Erforschung dieser offensichtlich so wirksamen Medizin eben mit sich.
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