Cannabis in den USA ist in immer mehr Bundesstaaten legal und dementsprechend gibt’s immer wieder neue fetzige Nachrichten für Kiffer und Hanfpatienten. Dieses Mal schauen wir auf eine Studie, die das Ansteigen von Hanfkonsum in der Nähe von Dispensaries untersucht. In Michigan an den Großen Seen und auch in North Dakota sind dazu bald Volksabstimmungen über Cannabis legal angesetzt, während in New Jersey derzeit die Debatte über Drogentests auf Arbeit sehr intensiv auch mit den Gerichten geführt wird.
Legal States: Verleiten Hanf-Geschäfte Jugendliche zum Kiffen?
Einer neuen Untersuchung zufolge gibt es keinerlei Zusammenhang von der Anzahl kiffender Jugendlicher und einem Verkaufsladen für Cannabis in der Nähe. Wir kennen diese Diskussion von den Spielhallen, die hierzulande oder auch in Österreich nicht direkt gleich bei einer Schule eröffnet werden dürfen – obwohl dort Jugendliche ohnehin nicht eingelassen werden! Aber gut, ein wenig Gängelei braucht es für die Politik um sich selbst zu vergewissern. Beim Hanf allerdings scheint es keinen Zusammenhang zu geben mit kiffenden Jugendlichen und Headshops, das ist ja schon mal eine gute Nachricht.
Mindestabstand von Headshops zu Schulen wie bei Spielotheken?
Bei einer aktuellen Untersuchung wurde gecheckt, ähnlich wie zuvor schon bei Alkohol und Tabak, ob Jugendliche mehr kiffen, nur weil es in der Nachbarschaft einen Laden für Cannabisprodukte gibt. Wie bei den erwähnten Spielotheken dürfen die Heranwachsenden zwar sowieso kein Gras kaufen, aber es könnte ja durch die Luft wabern oder ähnliches, wenn wir mal versuchen wollen die Ängste der an dieser Stelle besorgten Bürger und vor allem Anti-Hanf Politiker nachzuvollziehen. Zwar gibt es laut Studie durch die bloße Legalisierung natürlich vergleichsweise einfach auch Haschisch und Marihuana und einige unzuverlässige Dispensaries wurden auch schon für den Verkauf von Hanf an Minderjährige bestraft.
Geographisch lässt sich das jedoch nicht einfach am Hanf-Geschäft festmachen – die Konsumraten sind in solchen Gegenden genauso wie anderswo! Auch beim Preis oder bei der Varianz der THC-Produkte gibt’s rund um Schulen keine Besonderheiten. Zwar wird auf dem Schulhof oft gekifft in der heimlichen Raucherecke, aber das hat mit Dispensaries so wenig zu tun wie mit dem Bahnhofskiosk und dem dortigen Verkauf von Zigaretten. Sorge macht jedoch der weiterhin manchmal vorhandene Schwarzmarkt und hier rückt Deutschland auch in den Fokus. Wenn überall gedealt wird ohne jede Übersicht, dann greifen Jugendliche öfters zu – die Hemmschwelle in einem legalen Laden zu fragen ist ungleich höher und so beweist sich einmal mehr, dass die Legalisierung von Cannabis auch für Heranwachsende von Vorteil ist.
Michigan: Bei Cannabis Legalisierung 250 Joints für jeden?
Wenn im kommenden Herbst im windig-frischen Bundesstaat Michigan die Legalisierung von Cannabis für jedermann beschlossen wird, dann sind jetzt schon recht fetzige Bestimmungen für Mindestmengen und Co im Gespräch. So dürfen Kiffer dann wohl gut 250 Joints am Start dabeihaben, vorausgesetzt die Dübel sind nicht super fett oder als Tulpen gebaut! Müssen die Polizisten in Michigan also künftig mit dem Maßband rumfahren und Haschzigaretten dem Umfang nach checken?
Zwischen Eigenbedarf und Dealerei
Bis dato sind die Vorschläge für eine Hanf Freigabe schon recht klar: Personen über 21 Jahre dürfen dann in Michigan bis zu 80 Gramm Haschisch und Marihuana mit sich herumtragen – oder eben die genannten 250 Joins! Zuhause dürfen die Leute bis zu 300 Gramm vorrätig haben beziehungsweise bis zu 12 Pflanzen für den Eigenanbau. Das sind äußerst liberale Regeln und wenn wir das mal mit Deutschland vergleichen, wo die Politik statt den Anbau zu erlauben lieber viele Millionen Euro Steuergelder für Gras Importe verpulvert, so ist der Bundesstaat an den großen Seen der USA auf jeden Fall schon viel weiter.
Auch im Vergleich zu anderen Legal States ist Michigan sehr offen, zumal derzeit bei noch bestehender Cannabisprohibition ein Jahr Knast drohen oder 2000 Dollar Strafe, was aber bei Ersttätern immer zu einer Art Bewährung mit Sozialstunden reduziert wird. Ganz konkret möchten die Initiatoren die Mindestmenge bei einer Legalisierung ähnlich gestalten wie beim Medizinalhanf, der vor Ort schon seit gut 10 Jahren zu den gleichen Konditionen herumgetragen und zu Hause aufbewahrt werden darf. Derzeit sind mehr als 60 Prozent der Einwohner von Michigan für eine Cannabis Freigabe – die Abstimmung findet in wenigen Wochen statt und THC.Guide wird Euch dazu auf dem Laufenden halten.
New Jersey: Dürfen Arbeitnehmer zum THC-Test gezwungen werden?
Das Urteil könnte einige Kiffer durchaus enttäuschen: Ein Gericht in New Jersey hat die Klage eines Arbeitnehmers niedergeschlagen, dessen Chef einen Test auf Cannabis durchführen wollte – zur Disposition standen einen Atemtest und eine Untersuchung des Urins auf Hanf. Konkret steht dabei medizinisches Cannabis im Fokus, das in New Jersey erlaubt ist – doch zugleich dürfen die Arbeitgeber sehr wohl auch auf Gras testen! Wie ist dieses Dilemma für Hanf-Patienten zu lösen?
Sind Drogentests bei Cannabis Diskriminierung?
Freilich war der Kläger schlau und verwendete so einen ähnlichen Ansatz wie die Anti-Abschiebeindustrie in Deutschland, die immer auf mögliche Diskriminierung und anderen Pfeffer bei vorgeblichen Einsprüchen hinweist. In den USA hielt der Kläger einen Drogentest auf Cannabis auch für eine solche diskriminierende Maßnahme und da haben wir schon eher Verständnis, als wenn der zuvor zigmal straffällige Scheinmigrant in Deutschland angeblich durch eine Abschiebung in seinen Persönlichkeitsrechten verletzt wäre – was ja durch die üblichen Winkeladvokaten auf Kosten der Deutschen bis durch alle Instanzen hindurch behauptet wird.
Der Typ in New Jersey jedenfalls war schon länger mit Hanf in Behandlung, stieß sich dann den Schädel blutig am Gabelstapler und wurde nach dem Krankfeiern zum Cannabis Test aufgefordert. Das ließ er sich nicht bieten und klagte, doch das betreffende Gerichte konnte dergleichen nicht als Diskriminierung werten. Arbeitgeber hätten so die Richter immer das Recht zu testen, zumal Haschisch und Marihuana auf Bundesebene weiterhin illegal sind. Erst wenn Cannabis hier als Droge nicht mehr geführt wird im berühmten „Controlled Substances Act“, erst dann werden Arbeitnehmer die Tests dauerhaft und flächendeckend verhindern können.
North Dakota: Bald legal kiffen bei den Indianern?
Im November wird auch im hohen Norden und damit in North Dakota über eine Legalisierung von Cannabis abgestimmt. Während in Deutschland solcherlei Fragen unfähigen Politikbonzen überlassen werden, haben die Amis als Volk das letzte Wort und es sieht gut aus, dass Ihr Kiffer-Reisen bald auch zu den Indianern planen könnt. Für die Abstimmung kamen übrigens weit mehr Unterschriften zusammen als erwartet – ein gutes Zeichen?
Kommen besonders liberale Vorschriften?
Wie schon weiter oben für Michigan beschrieben bedeutet eine Freigabe häufig auch den Wegfall der bis dato öfters noch eingeführten Limits. In North Dakota würde eine Legalisierung keinerlei Beschränkung bei Anbau oder Besitz bedeuten und jeder kann Gras verkaufen, egal ob nun Unternehmer oder Privatperson! Einzige Ausnahmen sind das Mindestalter von 21 Jahren und das strenge Verbot, Cannabis an Minderjährige weiterzugeben – hier wird es keine Einschränkungen geben. In North Dakota wurde erst vor zwei Hanf als Medizin erlaubt, doch ähnlich wie in Deutschland verliert sich die Politik seitdem in regulatorischen Diskussionen und so ist die Umfrage zu einer vollständigen Legalisierung viel besser strukturiert. Derzeit sind etwa die Hälfte der Einwohner vor Ort für die Freigabe und wir sind gespannt, wie sich die Kampagne der Befürworter bis November entwickelt.
Momentan reiben sich die Gegner vor allem am Fakt, dass mit einer Cannabis Legalisierung auch gleich alle nicht mit Gewalt in Verbindung stehenden Hanf-Vergehen aus dem Strafregister gelöscht werden. Das könnte kriminelle Netzwerke schützen, so die Kritik und ohnehin ist das Recht an dieser Stelle sehr verworren im Indianerbundesland. Möglicherweise erkennen das auch die momentan noch skeptischen Behörden bis hin zum Generalstaatsanwalt, die ein Freiwerden von Polizeikräften bei einer Legalisierung bisher stur bestreiten – siegt am Ende also die Vernunft oder setzt sich doch noch einmal die betonköpfige Rückwärtsgewandtheit der Biertrinker durch?
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