Die abgelaufene Woche war an der Börse nicht sonderlich erquickend für Cannabis-Aktien. In der Summe zeigt sich vor allem für kanadische Unternehmen eine negative Perspektive und wir haben beim THC.Guide ja schon berichtet, dass für einige besonders heiß gelaufene Hanf-Papiere wohl eine Korrektur anstehen dürfte. War es das schon in der Kalenderwoche 6 oder kommen angesichts der nun anstehenden Quartalsberichte neue Nachrichten, die für Kursverluste sorgen bei Cannabis-Aktien?
Aktuelle Entwicklungen
In Thailand haben verantwortliche Militärs bekanntgegeben, dass die aktuelle Legalisierung von Cannabis als Medizin nur ein erster Schritt hin ist zu einer vollständigen Freigabe von Haschisch und Marihuana! Als Zeitraum wird ein Jahr genannt. Das solltet Ihr Euch notieren und genau schauen, schließlich wollen die Thai selbst Gras anbauen und hier ergeben sich mit Sicherheit hervorragende Einstiegsmöglichkeiten in Cannabis-Aktien, die in Südostasien aktiv werden.
Auch in den USA wird wieder über neue Lockerungen diskutiert, selbst in verknöcherten Südstaaten wie Tennessee. Maryland mit der Stadt Baltimore wird wohl auch bald Hanfmedizin erlaubt, was gut ist für die Umsätze der Hanfproduzenten und für den Vertrieb. Zudem ist es unserer Meinung äußerst sinnvoll, sich dieser Tage mit Cannabis-Aktien aus Israel genauer zu beschäftigen – das Land steigt derzeit in den Export ein und verfügt über die vielleicht weltweit beste Forschung und Produktion für Hanf überhaupt.
Marihuana-Index und Performance der Cannabis-Aktien
In der Kalenderwoche 6 steht ein dickes Minus von gut 1,5% für den North American Index – die für Kanada erfasste Hanf Papiere an der Börse rutschen in der Summe sogar fast 5% nach unten! Ein kleines Plus konnten die Cannabis-Aktien genuin aus den USA erzielen, aber in der abgelaufenen Woche gab es keine besonderen Kurssteigerungen und auch keine Nachrichten, die für den entscheidenden Schub hätten sorgen können. Gut möglich aber auch, dass die Hanf Aktien zusammen mit dem Gesamtmarkt einbrechen – an der Börse ist dank Brexit, Krise in der EU, Trump und Handelskrieg die Hölle los! Wer freilich genau hinschaut erkennt auch den Trend hin zum Kauf von Cannabis-Aktien an Tagen, die sehr schlecht für die Börse laufen. Wird Cannabis als Genussmittel und Medizin zu einer Art grünem Gold, eine alternative Anlage wie noch vor Kurzem Bitcoin und Co?
Ausgewählte Aktien im Überblick
Die größten und bekanntesten Cannabis-Aktien haben in der Kalenderwoche 6/2019 nur verloren, zum Teil deutlich und wer hier nicht an längerfristige Korrekturen oder gar Einbrüche glaubt, für den bieten sich vielleicht schon wieder Einstiegsmöglichkeiten.
- Canopy Growth: Hier ging es deutlich runter auf teilweise unter 40 Euro und auch wenn das der Entwicklung am Gesamtmarkt geschuldet sein mag – das Unternehmen erscheint vielen Analysten als zu hoch bewertet. So gabs jüngst eine Einschätzung der Scotiabank, die geht von niedrigeren Umsätzen für Cannabis in Kanada aus, das dürfte logischerweise auch den Kurs der Canopy Growth dann negativ beeinflussen. Allerdings investiert das Unternehmen jetzt massiv in den Nutzhanf, der bekanntlich für CBD und von Kleidung bis Papier für alles Mögliche verwendet werden kann! Und auch die Chart-Situation ist nicht schlecht – vielleicht war die Korrektur nur vorübergehend?
- Aurora Cannabis: Zu Beginn der Handelswoche schoss die Aktie nach oben und das bedeutet für einige Analysten dann ein charttechnisches Kaufsignal. Dann ging es aber wieder runter und Aurora Cannabis hat eine leicht negative Wochenperformance auszuweisen. In der kommenden Woche stehen Quartalszahlen an, da können wir über Umsätze mehr erfahren vor allem in Kanada, wo der Hanf bekanntlich erst seit November legal ist. Übergeordnet bewegt sich die Cannabis-Aktie von Aurora in einer Art Seitwärtstrend zwischen 10 Euro und 4 Euro – seit gut einem Jahr und warum sollte es bei guten Zahlen hier keinen Ausbruch geben?
- Tilray: Am Montag ging es fast hoch bis 80 Euro und dann wieder runter auf unter 70 Euro – das Papier von Tilray ist fast schon was für Trader, in beachtlichen Höhen wohlgemerkt. Und so richtig gibt’s auch keine News, die den Kurs bewegen – abgesehen davon, dass sich die Cannabis-Aktie offenbar intensiv um den Ausbau des Marktes für Hanf Getränke bemüht. Aber das ist nichts Neues mehr – Auch hier sind wir sehr gespannt auf den anstehenden Quartalsbericht.
- Aphria: Das Unternehmen ist so schlau und stark, ein Übernahmeangebot durch die Green Growth abzulehnen – dort hatte man vor wenigen Wochen einiges geboten, aber das scheint nicht genug und auch Analysten halten die Offerte für viel zu gering. Gut so, denn das Papier ist zwar gefallen im allgemeinen Sog der Woche, aber damit eigentlich auch wieder preiswert in einem Bereich um die 8 Euro, den Aphria seit etwa einem Jahr umkreist – technisch betrachtet ist das sehr wohl aussichtsreich und es braucht möglicherweise nur ein paar gutgemeinte Einschätzungen durch Analysten, damit der Kurs hier wieder deutlich zulegen kann.
Deutsche Cannabis AG: Tatsächlich konnte dieses Papier sehr ordentlich zulegen und wurde nicht nach unten gerissen von anderen Cannabis-Aktien. Kostet nun um die 1 Euro, was natürlich immer noch viel weniger ist als etwa vor einem Jahr! Aber es gibt eben keine News, keine Entwicklungen, keine Zahlen von der Deutschen Cannabis AG – Ist das Ganze nur ein Anlagemodell, um an der Börse Kapital einzusammeln und dann vom Markt zu verschwinden? Selbst wenn es hier Steigerungen gibt beim Kurs – die Firma hat so gut wie keine Bilanzen oder Informationen zu bieten, der Einstieg ist also hier vor allem Spekulation und massive Wette.
Aktie der Woche: Origin House
Das amerikanische Unternehmen Origin House hat in der Kalenderwoche nicht so schlecht abgeschnitten und steht derzeit als Cannabis-Aktie bei durchaus beachtenswerten 6 Euro im Schnitt als Preis an der Börse. Und der Kurs steigt seit längerem, hat ab und zu eine Korrektur, aber keine wirklichen Einbrüche zu bieten – das Papier könnt Ihr also gerne mal notieren. Origin House hat eine vielversprechende Geschäftsstrategie aus konsequenten Beteiligungen und intensivem Marken-Branding. So werden gezielt Kredite für Anteile vergeben etwa an Hanfplantagen in Kalifornien und es werden ständig neue, marketingmäßig äußerst schlau aufbereitete Produkte mit Haschisch und Marihuana auf den Markt gebracht – Origin House ist beispielsweise gleich mit dabei bei den Innovationen wie Marihuana-Wachs, THC-Liquids oder auch CBD-Kristallen, die für viele Leute gerade therapeutisch eine tolle Option zur Linderung von Beschwerden bieten.
Ausblick auf die Kalenderwoche 7/2019
Quartalsberichte und Chartanalyse – das sind wahrscheinlich neben einem weiter schwächelnden Gesamtmarkt die entscheidenden Aspekte in der kommenden Handelswoche. Wenn die Cannabis Unternehmen Zahlen vorlegen, dann schaut Euch genau die Umsätze und achtet auf den Cash-Flow – es werden mit Sicherheit auch Hanf Unternehmen pleitegehen, weil das Kapital nicht ausreicht! Und genauso sind Übernahmen beziehungsweise Fusionen von Cannabis-Aktien in nächster Zeit sehr wahrscheinlich, weil sich schlichtweg zu viele Firmen am Markt tummeln. Ob allerdings nur die üblichen großen Companies wie eben Tilray, Canopy und Aurora hier den Durchbruch schaffen, ist längst nicht gesagt – der Markt für Cannabis-Aktien hat eben auch viele Nischen und spannende Entwicklungen bei kleineren Unternehmen zu bieten.
Bei den Charts selbst sind viele Papiere an entscheidenden Widerständen nach oben hin angelangt – logisch, wenn die Berichte zu den Quartalszahlen anstehen! Bedenkt bitte, dass Kurse beim Durchbrechen solcher Widerstände weitersteigen – aber auch massiv fallen können bei einem Fehlsignal, für das Cannabis-Aktien aufgrund der politischen Lage und wegen möglicher Überbewertungen bis auf Weiteres anfällig bleiben.
Hinweis: THC.Guide gibt keine Empfehlungen zum Kauf von Aktien. Der Cannabis-Aktien Wochenbericht dient ausschließlich Informationszwecken.
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