NHL Spieler auf Cannabis – eine solche Meldung klingt schon fast nach Doping, doch die nordamerikanische Eishockeyliga NHL hat jetzt einer Studie zugestimmt, bei der gut 100 ehemaligen Puckjägern CBD verabreicht wird. Dabei wird untersucht, wie der therapeutisch hochwirksame Bestandteil aus der Hanfpflanze bei Schmerzen wirkt, bei den Nachwirkungen einer Gehirnerschütterung mit dem üblichen posttraumatischen Stress. Auch Demenz durch krankhafte Gehirnveränderungen steht im Fokus der groß angelegten Untersuchung.
Wird THC ebenfalls getestet?
Bei all den Verletzungen, die Eishockeyspieler so im Laufe der Karriere davon tragen, ist das Gehirn wahrscheinlich am stärksten in Mitleidenschaft gezogen – die ständigen Raufereien sind auch mit Helm auf Dauer nicht gut. So meinen dann einige ehemalige Spieler, man sollte doch THC in die Studie mit aufnehmen – in der Branche ist es kein Geheimnis, dass viele Jäger nach dem Puck auf dem Eis nach der Karriere zum Hanf greifen. Auch gab es schon vor gut 20 Jahren eine Studie sogar von der US-Regierung, nach der THC und CBD im Zusammenspiel an der Regenerierung von Gehirnzellen mitwirken können.
Auch Israel hat hier einiges an Untersuchungen am Start – möglicherweise ist THC ein Booster zum Regenerieren, wenn unmittelbar nach der Verletzung zugeführt! So verwendet beispielsweise die israelische Armee mitunter niedrige Dosen THC und eben auch CBD bei besonderen Traumata der Soldaten. Die Forschung jedenfalls in den USA, Israel und Kanada scheint sich einig, dass gerade die Kombi der Cannabinoide zu der gewünschten Wirkung auf das Hirn führt – Vollspektrum-Öl ist also wirksamer als synthetisches CBD, das rein und pur derzeit im Handel verfügbar ist.
Behindern gesellschaftliche Vorbehalte wertvolle Cannabis Forschung?
Im Fall von Sportverletzungen, Alzheimer, Schmerztherapie und einigen mehr – ja, auf jeden Fall! Es ist in der Wissenschaft schon ein alter Hut, dass Hanf bei einer Vielzahl von Leiden hilft, doch die Verbotspolitik der letzten Jahrzehnte hat auch in den Köpfen der Menschen die Vorbehalte erstarren lassen. Glücklicherweise findet hier eine Korrektur statt, doch auch die Untersuchungen in der NHL konzentrieren sich gerade deshalb vor allem auf CBD, weil das beschrieben-wirksame THC eben noch den schlechten Ruf als Droge, Rauschgift und so weiter hat. Zugleich sind die Wirkungen aber messbar und die Forschung steckt in einem Dilemma, das der Politik aus verschiedenen Gründen allerdings schmeckt, weil man die Situation rund um den Hanf bestens zu Propaganda nutzen kann.
Teilnehmer an Studien wie in der NHL sind zudem gefährdet bei Drogentests und Co – in Deutschland und Bayern werden sogar Razzien in Arztpraxen durchgeführt, um Hanfpatienten und deren verständige Mediziner möglichst vor Angst erstarren zu lassen! Jedenfalls haben die Ärzte beim Test mit den NHL Spielern erklärt, man werde drei Versuche starten – einen mit CBD, einen mit dem Placebo und einem mit CBD und einer weiteren Substanz, zu der es bisher keine Infos gab bis zum Start im Sommer 2019. Wird also doch mit THC getestet, aber eben nicht ganz so direkt und öffentlich? Der heilige Gral, das Schmerzmittel mit positiver Wirkung auf das Gehirn, der will schließlich erobert werden und wir können diese Forschung nur begrüßen – auch in Deutschland haben unzählige Menschen Gehirnerkrankungen und wenn schon hierzulande die Gesundheitspolitik den Bürger ignoriert, dann dürfen wir wenigstens auf wissenschaftliche Erkenntnisse zum Cannabis aus dem Ausland erwarten.
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