Patente auf Nutzhanf

Ab sofort können sich Cannabisbauern ihre Patente in den USA schützen lassen – das Landwirtschaftsministerium erlaubt beim Nutzhanf den Schutz geistigen Eigentums. (Bild von chuck herrera auf Pixabay)

Das klingt zwar ein bisschen nach Monsanto, aber zeigt auch die Normalisierung beim Umgang mit Hanf in den USA: Gerade hat das Landwirtschaftsministerium bekanntgegeben, dass sich Unternehmen Patente auf Industriecannabis ausstellen lassen können – ist das der nächste große Boom rund um Hanfprodukte, die sich etwa wie das beliebte CBD-Öl auch aus dem rauscharmen Nutzhanf herstellen lassen?

Geistiges Eigentum bei Cannabissamen

Ganz genau, denn wer fleißig züchtet und tolle Hanfsorten hervorbringt, der soll laut Ansicht der Gesetzeshüter davon auch bis zu 20 Jahre allein profitieren dürfen mit einem Patent. Damit können Konkurrenten, die ohne Erlaubnis solches geschützte Saatgut verwenden, verklagt werden – ganz legal und das bei einem Produkt, das bis vor ganz wenigen Monaten noch in den gesamten USA verboten gewesen ist! Wird das der Durchbruch auch bei Haschisch und Marihuana mit viel THC, was ja bekanntlich beim Nutzhanf nur in Bruchteilen vorhanden ist?

Um das Eigentum beim Cannabis zu schützen, müssen Hanfbauern und Züchter einfach nur das elektronisch verfügbare Formular ausfüllen beim Landwirtschaftsministerium, die Gebühr zahlen – fertig. Nutzhanf war bis 2018 eine zu kontrollierende Substanz wie eben Heroin oder Kokain, doch dann wurde der wertvolle Rohstoff erlaubt und den Agrarbeamten unterstellt.

Ist das der Durchbruch beim Hanf auf Bundesebene?

Nicht so schnell. Derzeit werden noch Regularien erarbeitet, nach denen die Produzenten bundesweit in den USA agieren können, im Moment ist das noch Sache der Bundesstaaten. Spätestens zur Aussaat in 2020 soll das geregelt sein – auch der Import von Samen aus Kanada ist nun gestattet. Gut möglich, dass hier das nächste Green Business entsteht, was übrigens mit Blick auf im Nutzhanf Geschäft tätige Cannabis-Aktien interessant ist. So bietet der Industriehanf unter anderem folgende Aspekte:

  • als Rohstoff einsetzbar für Seile, Kleidung, Schuhe und sogar als Plastikersatz, was gerade intensiv erforscht wird,
  • als Grundlage zu verwenden für die Herstellung von therapeutisch wertvollem CBD-Öl, Kosmetik und leckeren Drinks und Speisen,
  • als Anbauprodukt eine Alternative für Monokulturen.

Das sind nur wenige Punkte in einem Katalog, den Anleger an der Börse bei Papieren aus dem Bereich Nutzhanf für äußerst spannend halten. Es lohnt sich also, diese Entwicklung im Blick zu behalten und es wäre kaum verwunderlich, wenn die USA dank der umsichtigen Politik an dieser Stelle mal wieder in puncto Innovation auch beim Cannabis und dessen vielseitigen Anwendungen die Nase vorn haben.

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