So sieht Normalität aus beim Thema Cannabis: Das „Ontario College of Pharmacists“ hat gerade bekanntgegeben, dass die Verbandsmitglieder – das sind dann die tätigen Apotheker in der kanadischen Provinz“ ab sofort Kurse zum Thema Cannabis absolvieren müssen! Es geht für die Pillendreher also bei der Weiterbildung nicht mehr nur um Stützstrümpfe und Arzneimixturen, sondern konkret um Haschisch und Marihuana. Starten sollen die verpflichtenden Kurse in 2020.
Was müssen Apotheker über Cannabis lernen?
Alles: Vorteile, Risiken, Nebenwirkungen – der Verband in Ontario packt alle wichtigen Bestandteile mit rein in diese Weiterbildung zum Hanf. Dabei werden rechtliche Fragen besprochen, moralisch-ethische Aspekte und generell ein professioneller Umgang in der Pharmazie mit der neuen, innovativen Cannabismedizin. Obwohl Apotheken in Kanada das legale Cannabis gar nicht verkaufen, das übernehmen die spezialisierten Dispensaries, gibt’s vom Kunden immer wieder Fragen und hier sollen die Pillendreher eben nicht unwissend dastehen und die Auskunft verweigern.
Schon im vergangenen Jahr hat der sehr umtriebige Verband eine Leitschrift veröffentlicht mit Richtlinien für die Tätigkeit als Apotheker in Zeiten der Legalisierung von Cannabis als Medizin und Genussmittel. Dabei sollen die Werktätigen in der Pharmazie:
- Kompetenz entwickeln und sich weiterbilden zum Hanf,
- die Patienten fürsorglich beraten können,
- gesundheitlich relevante Informationen bereitstellen und
- Daten sammeln, die zur Prävention und gegebenenfalls Suchthilfe verwendet werden.
Informierte Kiffer und Hanfpatienten mit Übersicht
„Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie ihren Arzt oder Apotheker“ – dieses abgedroschene Credo als Hinweis in der pharmazeutischen Werbung soll auch beim Cannabis gelten und in Kanada wird die Rolle der Apotheker an dieser Stelle als besonders wichtig bewertet. Ziel ist der informierte User, der sich Rat holen kann sowohl in der typischen Dispensarie wie eben auch in der Apotheke um die Ecke. Gerade die vielen neuen Speisen und Getränke mit Hanf sind beliebt, haben aber auch starke Wirkungen und überhaupt sollen die Pharmazeutik-Jünger möglichst viele Infos bereithalten, etwa auch zu möglichen Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.
So wissen die Pillendreher schon heute genau Bescheid, ob die Pulle Korn zum Valium passt – doch bei Haschisch und Marihuana sickert die spannende Forschung gerade ein in die medizinisch- therapeutische Fachwelt und hier ist Weiterbildung Pflicht. Effizienz und Umsicht sollen so gewährleistet werden. Was für ein Unterschied zu Deutschland, wo die Apotheken entweder gar kein Gras liefern können dank staatlicher Blockaden oder aber bis dato kaum über Wissen verfügen, was gleichfalls politisch gewollt ist! Kanada macht vor, wie eine moderne, faire und innovative Gesundheitspolitik aussieht – Jens Spahn als Bundesgesundheitsminister sollte sich daran an Beispiel nehmen, anstatt hierzulande Patienten endlos leiden zu lassen, weil kein Cannabis verfügbar ist.
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