Wer die heutige Situation rund um Cannabis und Legalisierung mit der Lage vor 10 Jahren vergleicht, der muss den immensen Fortschritt auf dem Weg zur Freigabe von Hanf anerkennen: Während im Jahr 2007 gerade mal die holländischen Coffeeshops und ein paar Dealer auf der Pusher Street in der Freistadt Christiania in Kopenhagen halbwegs legal das THC anboten, ist heute in 2017 so unendlich viel mehr bereits erreicht worden. In Amerika haben Bundesstaaten wie Colorado, Washington und sogar Florida oder Kalifornien nur noch marginale Beschränkungen bei der Cannabis Gesetzgebung. In Ländern wie Uruguay ist Gras bis zum Besitz von Gras im zweistelligen Grammbereich kein Problem. Natürlich sind wirtschaftlich zwar prosperierende, geistig aber immer noch recht zurückgebliebene Staaten wie Singapur dem Gras auch weiterhin feindlich gegenüber eingestellt, aber auch dort wird irgendwann der Groschen fallen – wie das in Deutschland nun ebenfalls endlich ins Rollen kommt.
Die berühmte „geringe Menge“
Ein gutes Beispiel für die Tücken der Gesetzgebung ist dabei die geringe Menge Cannabis, nach deren Höhe die Staatsanwälte und Strafverfolgungsbehörden in den deutschen Bundesländern überhaupt noch tätig werden. Jüngst hob Thüringen, das bekanntlich von den Linken regiert wird, hier diese geringe Menge auf 10 Gramm Gras respektive Haschisch an und damit dürften all jene Kleinkonsumenten nicht mehr von der Polizei belästigt werden, nur weil man sich gemütlich einen Joint anstecken möchte. In Berlin und in Nordrhein-Westfalen ist das ähnlich liberal gehalten und es ist kaum denkbar, dass selbst die tiefschwarze CDU hier noch mal alles umwirft, falls sich die Machtkonstellationen vor Ort ändern.
Dazu kommt Cannabis als Medizin. Dessen rechtlicher Gebrauch ist noch mal ein Stück weit differenzierter zu betrachten, schließlich können auch in Deutschland nun endlich schwerkranke Patienten um eine Übernahme der Kosten für das benötigte Gras bitten. Zwar wird mit Sicherheit hier erstmal noch auf Weisung von Leuten wie Merkel und Seehofer ordentlich verzögert und hingehalten, aber die Zeichen der Zeit stehen auf Entkriminalisierung und auf Erschließung wirksamer, alternativer Heilmethoden. Wer nur mal einen Blick auf den Cannabis Bestandteil CBD und auf dessen Anwendungsmöglichkeiten wirft, der dürfte die ungeheure Chance, die in der Erforschung und schließlich auch in der Verschreibung von Hanf als Medizin liegt, sofort erkennen.
Parteipolitik und Lobbyarbeit
Und wie stehen die Parteien zur Legalisierung von Cannabis? Welche Lobbyverbände arbeiten dagegen? In 2017 haben wir bekanntlich eine Bundestagswahl und es ist interessant zu schauen, wie sich die möglichen Volksvertreter im neuen Parlament vor der Wahl positionieren. Wir wollen hier zwar keine Wahlempfehlung geben, aber ohne Zweifel hat es dieses Mal auch der Kiffer mit in der Hand, wie sich der nächste Bundestag zusammensetzt und was dann im Anschluss für Maßnahmen pro Cannabis beschlossen werden.
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