Gleich vorneweg: Cannabis ist noch nicht legal in Kolumbien, auch wenn es kaum Polizisten gibt, die Euch im Lande von Pablo Escobar für einen Joint Gras hinter Gitter zerren. Derzeit gibt es jedoch sehr aktive Initiativen, die wollen bis Mitte Juli ein Gesetz vorlegen für die Hanf Freigabe und auch wenn es dazu natürlich die übliche Opposition gibt, wollen wir uns Lage im Lande anschauen. Wenn wie angedacht Drogenkonsum auch beim Thema Cannabis eher als gesundheitlicher Aspekt gilt denn als strafrechtlich relevant, dann ist mindestens eine umfassende Entkriminalisierung in Kolumbien schon in nächster Zeit absehbar. Vor allem der Export steht in diesen Tagen im Blick – welche Chancen haben solche Staaten in Lateinamerika mit Hanf als Wirtschaftsfaktor?
Optimale Bedingungen für den Anbau von Hanf
Die angehenden Anden, der Regenwald, die vielen Höhenlagen – Kolumbien produziert eine Menge hochwertiger landwirtschaftlicher Produkte wie Kaffee und Co. Niedrige Arbeitskosten kommen dazu und so wird dann schon seit gut anderthalb Jahren auch Cannabis als Medizin für den Export angebaut. Derzeit zirkulieren rund 70 Lizenzen im Land, die berechtigen zur Aufzucht von Hanfpflanzen und zum Weiterverkauf ins Ausland. Es kann dank des Klimas vor Ort das ganze Jahr angebaut und geerntet werden und dank der Anbindung sowohl an den Pazifik wie auch an den Atlantischen Ozean kann Kolumbien bestens an der Weltwirtschaft partizipieren.
So finden sich dann die offenen Gewächshäuser für Haschisch und Marihuana bei immer mehr Bauern, was übrigens auch billiger zu produzieren ist als mit LED Kunstlampen beim Indoor Grow. Schon gibt’s Berichte, nach denen die kolumbianischen Bauern spezielle Hanfsorten züchten, sich also intensiv befassen mit dem Fortschritt in der Cannabisbranche. Im Vergleich etwa mit Kanada, wo Cannabis legal ist und es gleichfalls viele Züchter gibt, betragen die Anbaukosten in Südamerika gerade mal 10% von jenem, was im hohen Norden des Kontinents erforderlich ist!
Wie läuft der Export von Cannabis?
Obwohl die Verantwortlichen im Lande auf den globalen Hanf Markt schielen, Staaten wie Deutschland schaffen es bekanntlich nicht selbst Haschisch und Marihuana für Patienten anzubauen, interessieren sich die Bauern in Kolumbien auch für die direkten Nachbarländer. Zwar gibt es da noch Beschränkungen, aber auf Umwege ist beispielsweise schon Cannabis Öl aus den Anden ein echter Verkaufsschlager, dazu kommen Derivate, Marihuana Blüten und vieles mehr.
Die Hanf Industrie springt gerade erst an und die Politik räumt die Barrieren frei für die erhoffte wirtschaftliche Explosion – dieses Mal nicht mit Kokain aus Medellín, sondern mit Gras, das von der Regierung genehmigt wird. Allerdings gibt es eben auch harte Konkurrenz – Länder wie Kanada, Niederlande und Dänemark oder Israel haben mächtiges Interesse am Cannabis Handel und Export, so dass zumindest die unfähige deutsche Gesundheitspolitik künftig aus mehreren Anbietern den besten Hanf für die Patienten in der BRD auswählen kann.
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