Auf der Suche nach Landrassen, das sind genetische Originale beim Cannabis, sind Forscher der Universität Vermont jetzt mit der These aufgetreten, das Hanf vor etwa 28 Millionen Jahren in Tibet seinen Ursprung genommen hat. Zentralasien als Herkunftsort war schon relativ lange klar, der Zeitraum freilich erscheint etwas kurz, aber mittlerweile gibt es sogar ganz konkrete geographische Hinweise – Kiffer Reisen an den Quell, den Born des Cannabis werden vielleicht schon bald in entsprechenden Touren angeboten.
Cannabis kommt ausgerechnet aus China!
Sicher gibt es neben diversen anderen asiatischen Ländern kaum einen Ort auf der Welt, wo Hanf und Kiffer derart diskriminiert werden wie im sogenannten Reich der Mitte. Es daher eine Ironie der Geschichte, wenn die Forscher das Cannabis original am Qinghai See festmachen, dem größten Binnengewässer Chinas. Dort leben auch schon seit Urzeiten viele Minderheiten, die von der Partei in Peking im ohnehin besetzten Tibet nach Strich und Faden unterdrückt werden. Mit Sicherheit greifen dort auch weiterhin nicht wenige Leute zum Hanf – was dann bei Strafverfolgung bei den Chinesen massiv sanktioniert wird.
Wie haben die Wissenschaftler die Wiege des Hanf gefunden?
Asien und noch genauer Zentralasien war für die Forscher als Ursprungsort klar, doch wo genau – das hat ein Team aus Vermont mit verschiedenen Methoden lokalisiert. Mit einer molekularen Uhr, das ist ein Verfahren zur genetischen Erfassung von verändertem Erbmaterial, wurden 155 fossile Pollen gecheckt und dann mit Geographie, Boden und den gigantischen Zeiträumen abgeglichen. Das tibetanische Hochland rückte dabei direkt in den Fokus der Forschung.
Die Untersuchung von Pollen ist bald hundert Jahre alt und vor allem wenn entsprechende Versteinerungen mit unserem berühmten Cannabis Leaf dazukommen, kann die Wissenschaft weitere Erkenntnisse gewinnen – selbst die Hanfsamen, die wir heute in riesiger Auswahl onlne kaufen können, werden von der archäologischen Software erfasst und verarbeitet. So dürften die 28 Millionen Jahre als Ursprung gelten, doch richtig üppig und sich ausbreitend ist der Hanf wohl erst gut 10 Millionen Jahre später gewachsen in der genannten Gegend.
Und wie haben sich Haschisch und Marihuana verbreitet?
Zur Geschichte von Cannabis gibt es spannende Berichte selbst in Buchform und klar ist, dass der Hanf wohl über Russland und Europa vor gut 6 Millionen Jahren wanderte – in Richtung östliches China ging es erst, nach dem vor rund 1 Million Jahren die ersten Menschen auf der Bildfläche erschienen sind! Vielleicht hat die Hanfpflanze ja geahnt, dass im Fernen Osten die Menschen dank Konfuzius und später dann Mao einen dicken Stock im Hintern haben werden und Cannabis entsprechend verunglimpfen? In Japan taucht Hanf übrigens erst gut 10.000 Jahre v. Chr. auf!
Später wurde Hanf nicht nur wegen seiner berauschenden Wirkung, sondern eben auch als Medizin und der vielseitigen Verwendbarkeit schnell auf der ganzen Welt bekannt. Auch in Amerika wurde die Pflanze heimisch durch europäische Siedler, während die berühmte Bezeichnung „Cannabis Sativa“ ungefähr um 1750 durch einen schwedischen Botaniker festgelegt wurde.
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