Zwar haben jüngst Forscher den Ursprung der Hanfpflanze in Asien verortet, doch in den Ländern dieser Region werden Haschisch und Marihuana seit vielen Jahren wie Pest und Cholera behandelt. Einen neuen Tiefpunkt der Idiotie im Umgang mit Cannabis, gleich ob nun als Medizin oder Genussmittel, setzt dieser Tage Japan, wo sich der landesweit bekannte Popstar Junnosuke Taguchi nach einer Razzia öffentlich für den Konsum von Hanf entschuldigte, sich sogar zu Boden warf und die Nation um Verzeihung bat für das Kiffen – wie tief kann eine Kultur im 21. Jahrhundert sinken?
Festnahme in Tokio – Cannabis im Apartment!
Ok, die Nachricht könnte ja noch angehen, wenn man, sagen wir mal mehrere Kilo Haschisch oder so bei der Razzia im Apartment des Sängers gefunden hätte, doch die eifrigen japanischen Polizisten fanden empört und vielleicht auch verstört folgende schwerwiegende Beweismittel:
- Papers,
- einen vollen Aschenbecher, was als „Marihuana-Asche“ bezeichnet wurde,
- knapp zwei Gramm Gras und
- einen Grinder.
Was selbst im verknöcherten Bayern den Cops nur ein mildes Lächeln und dem Staatsanwalt nur den Stift für die Unterschrift zur Einstellung des Verfahrens entlockt hätte, ist im Land der aufgehenden Sonne ein Kapitalverbrechen, reif für den öffentlichen Pranger! Natürlich erhoben die Gesetzeshüter in Tokio Anklage, übrigens auch gegen die Freundin oder Gespielin des Taguchi, die sich bei der Razzia im Apartment befand.
Hanf in Japan geht gar nicht!
Entspannung gibt’s für die Japaner nur bei stumpfsinnigen Game Shows, gebrauchten Schlüpfern von Schulmädchen und Reisschnaps – summieren wir angesichts dieser Cannabis Story mal alle idiotischen Stereotypen, auch wenn längst nicht klar ist, ob das als Witz aufgefasst wird in diesem verstockten Inselstaat. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs hat Japan wie ein Speichellecker alle Forderungen der USA übernommen nach harten Drogengesetzen, sich jedoch den neusten Gegebenheiten – Haschisch und Marihuana sind mittlerweile vielerorts legal! Offenbar dient die öffentliche Verurteilung der Droge und vor allem der Konsumenten einem im Kern verblödeten System, das in 2019 noch einem Kaiser huldigt und sich ansonsten in der höchsten Schuldenquote der Erde wälzt.
Cannabis kostet in Tokio und Umgebung dann auch gut 50 Euro pro Gramm! Die japanische Gesellschaft ist extrem intolerant – wir alle kennen die Geschichten von den uralten Männern, die halbsenil noch ganze Unternehmen führen, deren Wort gilt, Kritik ist nicht gestattet. In besagtem Fall musste der Popstar rund 25000 Euro Kaution zahlen für die zwei Gramm Marihuana und er gab auch zu, gerne und öfters mal zu kiffen. Das war zu viel für Polizei und Nation und es kam zum öffentlichen Kniefall vor dem Police Department der Megametropole.
Kiffen ist Sünde: Details einer Selbstdemütigung
Der Sänger trat also vor die Tür des Reviers, verbeugte sich tief wieder und wieder und gab dann in einem Statement vor versammelter Presse sein „Verbrechen“ zu. Er hasse sich selbst für den Konsum von Cannabis, werde es nie wieder tun – und gelobte öffentlich Besserung! Auch würde er eine Zeitlang keine Auftritte absolvieren, in sich gehen, an sich arbeiten. Dann folgte Dogeza: Bei dieser demütigenden Geste fallen die Japaner auf die Knie und berühren mit der Stirn den dreckigen Asphalt von Tokio, für insgesamt gut 20 Sekunden. Hätte Taguchi, das klingt wie Tamagochi und verhält sich auch so ähnlich, diesen Gestus verweigert, dann wäre es mit der Karriere wohl wirklich aus gewesen!
Fazit: Japan ist kein interessanter Ort für Kiffer. Diskriminierung eines simplen und mittlerweile bestens erforschten Genussmittels ist in diesen Tagen nicht mehr zu akzeptieren und überhaupt erinnert die ganze Aktion an die Inquisition der Katholischen Kirche im frühneuzeitlichen Spanien! Warum nicht gleich Autodafés durchführen und die Hanfkonsumenten ein bisschen anzünden? Auch ist es der Gipfel der Heuchelei von Menschen zu verlangen, sich so zu demütigen – und sich mit dieser Geste quasi reinzuwaschen. Lächerlich, primitiv und das Gegenteil von Menschenwürde – Wer gerne Cannabis raucht und Spaß hat, der sollte das selbsternannte Land der aufgehenden Sonne auf jeden Fall meiden.
Phil Conrad
14/06/2019 um 4:24 pm UhrEin interessantes Thema aber der Artikel ist viel zu emotional und unprofessionell geschrieben.
Wir sind ja auch ein Meinungs-Blog pro Cannabis und kein neutrales Nachrichten-Magazin. Ach je, die gibt es heute ja gar nicht mehr… ;)
Cheers
THC.guide