Nicht wenige Leute fragen, wie es wohl ist mit einem Cannabis Shop in der Nähe, was nun endlich auch mal Gegenstand geworden ist einer näheren Untersuchung. In Colorado wurde gecheckt, ob sich Kinder und Jugendlicher häufiger Hanf reinpfeifen bei deiner Dispensarie in der Nachbarschaft. Die Ergebnisse sind bezeichnend und hilfreich, um in die gerade beim Thema Minderjährige oft festgefahrene Debatte zur Cannabis Legalisierung aufzulockern.
Haben Heranwachsende wegen Headshops leichteren Zugang zum THC?
Das war übrigens ein Argument in Colorado bei der Freigabe vor fünf Jahren – den Kommunen wurde es freigestellt zu erlauben, ob eine Dispensarie eröffnen darf oder nicht. Es ist ja auch nachvollziehbar, dass diese Sorge viele Eltern umtreibt, doch schlussendlich finden sich in den meisten Gemeinden des Bundesstaats heute auch Geschäfte mit Haschisch und Marihuana. Und diese verführen eben nicht Kinder und Jugendliche zum Kiffen – das ist das Ergebnis der Untersuchung!
Schon früher wurde gezeigt, wie die Rate beim Cannabis in den Legal States stabil bleibt bei Heranwachsenden oder sogar absinkt, was eindeutig mit der Ausschaltung von Dealern auf der Straße zu tun hat. Aktuell wurden nun Daten verglichen vor der Legalisierung und danach, von Schulen und Bildungseinrichtungen. Die Eröffnung von Dispensaries hat nach diesen Daten keinen Einfluss auf das Konsumverhalten Minderjähriger – offenbar wirken hier auch öffentliche Bildungsprogramme, die ganz nebenbei mit Cannabis Steuern bezahlt werden.
Auch das Konsumverhalten selbst wird beim Hanf erfragt
Neben dem Datenabgleich wurden die Schüler an zwölf High-Schools befragt und dabei stellten die Wissenschaftler Fragen wie:
- Wie viele Mal hast Du Cannabis geraucht in den letzten 30 Tagen?
- Wie leicht ist es an Haschisch und Marihuana zu kommen?
- Auf welche Weise schädigen sich Leute, die täglich Hanf konsumieren?
- Warum ist der Konsum von Cannabis für jüngere Leute ein Problem?
Erstaunlicherweise waren die Jugendlichen vor der Legalisierung der Meinung, dass Hanf keinerlei Risiken hat, kamen leicht an das Gras und das hat sich seitdem massiv verändert. Wie bei Erwachsenen auch erzeugt die Legalisierung offensichtlich ein Bewusstsein gegenüber Risiken und wir haben ja auch Schnapsläden und Tabakgeschäfte, die für Minderjährige keine geeigneten Orte sind. Auch bilden sich die Minderjährigen sehr wohl eine eigene Meinung, das kann sowohl pro wie auch contra Cannabis ausfallen.
Dispensaries tragen zur Aufklärung bei: Ein Fachgeschäft für Haschisch und Marihuana in der Nachbarschaft führt nicht dazu, dass Kids und Teenies vor dem Laden rumhängen, sich prostituieren für Gras und sonstig vom Weg abkommen – ganz im Gegenteil! Die pure Anwesenheit von Headshops mit Cannabis schärft das Urteilsvermögen für Risiken, ordnet Hanf als besonderes und eben nur mit Altersbeschränkung verfügbares Produkt erscheinen. Junge Leute sind halt nicht so blöd wie viele sie betrachten und kontrollieren, so dass beim Cannabis ein ähnliches Bewusstsein besteht bereits in jungen Jahren wie dieser Tage etwa auch beim Klimaschutz und den Fridays for Future.
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