In unserem südlichen Nachbarland der Schweiz, ist der Umgang mit Haschisch und Marihuana weit liberaler gestaltet als bei uns in Deutschland. Zwar finden sich in der Alpenrepublik keine Coffeeshops wie in Holland, auch ist es nicht so einfach wie derzeit in Amerika, das Gras bzw. Marihuana auf Rezept zu bekommen und auch die offenen Verkaufsstellen lassen noch auf sich warten. Das hängt im Wesentlichen aber damit zusammen, dass die Schweizer seit Jahren auf eine belastbare juristische Prüfung des Themas warten. So wurde bereits im Jahr 2014 beschlossen, dass es eine belastbare Studie und Forschung zu den Folgen des sozialen Cannabis Konsums geben muss. So geschehen im Kanton Basel und genau dort gibt es nun endlich Fortschritte zu vermelden.
Großer Rat genehmigt 100.000 Franken für Cannabis Studie
Am vergangenen Mittwoch kam es nun endgültig zur wichtigen Debatte im großen Rat im Kanton von Basel und mit 52 zu 41 Stimmen wurde beschlossen, dass endlich eine haltbare Studie über die sozialen Kosten des Konsums von Cannabis in Auftrag gegeben werden soll. Nach Jahren des Stillstands kommt also nun Bewegung in die Sache, für Kiffer in der Schweiz ist das eine sehr gute Nachricht. Für die Studie sind insgesamt 100.000 Franken vorgesehen, das dürfte den Kostenrahmen für die Befragungen auch entsprechend abdecken. Bis heute gibt es über den Cannabiskonsum in der Schweiz lediglich Schätzungen und das reicht der Politik auch dort nicht, um entsprechende Veränderungen in der Gesetzeslage vorzunehmen. Eine belastbare Studie über Jahre hingegen erlaubt ganz neue Aufschlüsse und so zeigen sich dann auch die Politiker der unterschiedlichen Parteien im großen Rat von Basel erfreut über die Entwicklung. Logischerweise sind dabei eher rechts stehende Parteien der Studie gegenüber vorsichtig, während linkere, liberale Parteien sich Aufschluss erhoffen, um die Legalisierung von Cannabis endlich und entscheidend vorantreiben zu können.
Gilt das auch für die ganze Schweiz?
Zu bedenken ist lediglich, dass die nun in Auftrag gegebene Studie zum Konsum von Cannabis lediglich im Kanton Basel stattfinden soll. Doch was ist mit der ganzen Schweiz? Es gibt und gab immer wieder Versuche, Haschisch und Marihuana liberaler zu behandeln, doch bis heute ist eine landesweite Regelung zu dem Thema leider ausgeblieben. So erhoffen sich dann auch nicht wenige Politiker von der Studie in Basel eine Signalwirkung und vielleicht strahlt das Ganze ja auch über die Landesgrenzen hinaus, bis nach Deutschland und Österreich. Es wäre doch schön, wenn sich unsere Politiker ein Beispiel an der Schweiz nehmen. Die hat im Übrigen die Euro Krise weit besser bestanden mit eigener Währung als wir Deutschen uns das immer vorgaukeln und so können wir vielleicht auch beim Thema Cannabis von der Schweiz lernen. Bezeichnet in diesem Zusammenhang ist auch, dass im Moment gut 60 % aller verfolgten Straftaten in der Schweiz irgendwie mit Cannabis zu tun haben und man muss sich schon fragen ob das angesichts einer eigentlich liberal agierenden Politik noch dem Zeitgeist entspricht.
Christian M.
22/02/2017 um 3:08 pm UhrDann heißt es jetzt mal abwarten. Wann diese Studie in Angriff genommen wird und wie lange dies dauern wird, weiß man vermutlich nicht. Ich schätze mal wir müssen uns jedoch etwas gedulden und können nur auf ein positives Ergebnis hoffen. Deutschland hat es doch schon gut vor gemacht, zumindest mit medizinischem Marihuana. Hoffentlich ziehen Österreich und die Schweiz hier ebenfalls bald mit.