Derzeit arbeiten immer mehr Bauern in Kanada direkt auf einem Cannabisfeld und bringen so ihre Expertise ein in die boomende Hanfwirtschaft. Das Problem: Auch viele andere landwirtschaftliche Produkte wachsen im Boden des Landes und nun fehlen die Leute, um hier zu säen, zu bestellen, zu ernten – Cannabis nimmt also direkt die Fachkräfte im Agrarbereich weg und das hat nachvollziehbare Gründe.
Hanf Boom als Holländische Krankheit?
Erinnern wir uns zum Vergleich: Als vor einigen Jahrzehnten in den Niederlanden Öl entdeckt wurde, da kündigten viele Leute ihren Job und arbeiteten in der Branche, schließlich gibt’s dort schnell hohe Profite und die Gehälter sind entsprechend besser als anderswo! Freilich verwahrlosten dann andere Bereiche der Wirtschaft und die Niederländer brauchte später eine ganze Weile um sich ökonomisch wieder aufzurichten und vielseitig zu strukturieren – die sogenannte Holländische Krankheit ist seitdem unter Wirtschaftswissenschaftlern ein Phänomen, das wir in gewisser Weise auch mit dem Boom rund um Cannabis vergleichen können.
Nach nur gut einem Jahr der Legalisierung beim Hanf zeigen sich die ökonomischen Herausforderungen auf ganzer Linie. Die Kanadier sind bekannt beim Export von Honig, Zierpflanzen und eben Obst und Gemüse, was sich nun wegen fehlender Leute immer schlechter säen und ernten lässt. Zwar setzen einige Bauern auch auf Ernteroboter und so weiter, aber längst nicht jede Frucht und Blume kann auf diese Weise fachgerecht geerntet werden.
Haschisch und Marihuana statt Obst, Blumen und Gemüse?
Im Prinzip brauchen Erntehelfer und Plantagenarbeiter keine besonders hohe Qualifikation, sind also flexibel und ganz folgerichtig stets auf der Suche nach lukrativen Jobofferten. Loyalität ist hier ein Fremdwort und auch in den etwas spezialisierten Tätigkeiten wie beim Verpacken, Wiegen, Kontrollieren der Ware wechseln die Bauern gerne und oft auf einen besser bezahlten Hof. Blumen und Gemüse können nun aber nicht mit Cannabis mithalten, dort werden Spitzengehälter weit über dem Durchschnitt in der Landwirtschaft angeboten!
Dazu hat Kanada in diesen Tagen ohnehin eine extrem niedrige Arbeitslosenquote und sucht dringend Leute für die Jobs auf den Feldern und in den Lagerhallen beim Hanfbauern. Ihr könnt Euch also gerne bewerben – im Land des Ahornblatts herrscht bei Haschisch und Marihuana wirklich Bedarf, während in Deutschland der sogenannte Fachkräftemangel seit Jahrzehnten wie eine Suada vorgetragen komischerweise nie zu einem Absinken der Produktion führt, also wie üblich nur eine politische Chimäre darstellt.
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