Hanf anbauen in den eigenen vier Wänden und damit indoor mit LED Lampen, das ist nicht ganz billig, schließlich müssen Energie, Vorrichtungen wie das Grow-Zelt und auch der Platz für die Cannabispflanzen selbst bezahlt werden. Um hier die Ausbeute zu verbessern setzen immer mehr Hanfbauern auf das in den USA als „vertical farming“ bekannte Züchten von Gras. Wie funktioniert das mit den vertikal eingesetzten Rillen und Halterungen für eine üppige Bepflanzung und lohnt sich das auch hierzulande?
Die Landwirtschaft und der Hanf in Zeiten des Klimawandels
Wir kennen vertikales Anbauen schon aus der Landwirtschaft, die derzeit viele Innovationen durchlaufen muss und wird wegen des sich ändernden Klimas. Freilich entdeckt die Cannabisbranche das Verfahren gerade und ein Grund ist vergleichsweise simpel wie eindeutig: Bei der Bestrahlung von Hanf mit Natriumdampflampen ist der richtige Abstand entscheidend, was sich bei quasi hängenden Gärten leichter regeln lässt. Zugleich benutzen die meisten Farmer aber schon LED-Beleuchtung für Cannabis und obwohl diese Strahler nur wenige Zentimeter vom Marihuana aufgestellt werden können, ist eine vertikale Installation schlicht ergiebiger bei der Fläche und beim Variieren der Lichtfrequenzen.
Welche Varianten bieten sich für vertikales Gras anbauen?
Mit LED-Lampen gibt’s grundsätzlich zwei unterschiedliche Verfahren. Einmal ist das der gestapelt-vertikale Anbau, bei dem einfach beliebig viele Racks übereinandergelegt sind und beleuchtet werden. Die Pflanzen werden hier kurzgehalten und gehen in die Breite, was mit dem Gewicht zusammenhängt – es gibt aber auch Hanfbauern, die setzen auf das Stapeln selbst in der Blütephase, was natürlich im Ganzen dann sehr schwere Racks und Aufbauten ergibt zum Rangieren.
Das andere Verfahren nennt sich echt-vertikal und dabei sind die Pflanzen seitlich entlang von Wänden und Klettergerüsten eingestellt. Wasser, Dünger und sonstige Nährstoffe laufen von oben herunter, wobei die Wurzeln oft auch ganz ohne Erde in der Luft hängen – hier werden Verfahren aus der Aeroponik verwendet und das sieht im Detail in solchen Hallen fast schon aus wie ein Kunstwerk von Anselm Kiefer.
Die Herausforderungen der Umgebung für die Zucht von Cannabis
Klingt gestelzt, aber um die bestmögliche Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Zirkulation zu garantieren ist nicht so einfach, lässt sich aber durch das flexible vertikale Anbauen nachhaltig erleichtern. Da werden dann Sensoren eingebaut, die geben Aufschluss über die Feuchtigkeit – pro maximal 20 Quadratmeter Cannabisgewächs, was in der Praxis leider meistens noch nicht der Fall ist. So gibt’s häufig nur einen Monitor mit Infos zu dann sehr vielen Hanfpflanzen in einer großen Lagerhalle. Vertikal engagierte Bauern jedoch können mit Sensoren für kleinere Flächen auch die CO2 Level kontrollieren, die Beleuchtungskraft, die Windrichtungen und vieles mehr – so sieht dann der Hanf Anbau aus, wenn wirklich die besten und neusten Verfahren berücksichtigt werden.
Wie stehts um die Kosten und was sind besondere Herausforderungen beim Vertical Farming?
Zugegeben sind solche Aufbauten auch preisintensiv, schließlich kommt die beste Technik zum Einsatz. Auch braucht Cannabis als vertikaler Anbau vor allem während der Blütephase eine Menge Aufmerksamkeit als etwa Gurken und die Hanfbauern müssen öfters mal auf die Leiter hoch zum Verschneiden der seitlich auswachsenden Pflanzen!
Nachweilich zeigen sich die Cannabisgewächse dann aber mit sehr dicken Buds, wenigen Blättern und sind allgemein recht kurz. Die meisten Hanfsorten dürften mit dem seitlichen Wachstum keine Probleme haben. Aber es sind eben auch nicht alle Pflanzen mit THC und CBD geeignet, so dass die Bauern für den vertikalen Anbau erstmal herumzüchten müssen, was geht – fragt also im Zweifelsfall beim Cannabishändler, wie es um diese oder jene Hanfsorte für das Anbauverfahren steht.
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