Man stelle sich vor, in Deutschland würden Ministerpräsidenten der CDU/CSU wie Kretschmer in Sachsen oder Söder in Bayern mit der Bevölkerung über Cannabis diskutieren – guter Witz, oder? Hierzulande tritt der Staat nur in Form von Razzien gegen harmloses CBD-Öl in Erscheinung, erzählt uns krude Anti-Hanf Märchen aus der Mottenkiste oder ignoriert einfach die neue Studienlage rund um Haschisch und Marihuana. Bei den Mexikanern ist das ganz anders, denn dort rafft sich die Politik derzeit auf, um Cannabis endlich zu legalisieren und das soll in enger Absprache mit den Bürgern geschehen. Ist Mexiko also demokratischer als die Bundesrepublik Deutschland?
Was sind die Themen bei der öffentlichen Hanf-Debatte?
Mitte August wird’s bei drei Terminen um wichtige Aspekte gehen, die wurden im Vorfeld schon mal veröffentlicht:
- Einhaltung der Menschenrechte,
- Aspekte der öffentlichen Gesundheitsfürsorge,
- Suchtprävention,
- Vermeidung des Cannabiskonsums durch Minderjährige und
- die Entwicklung von medizinischen Hanfpräparaten.
Eine ordentliche Liste also und der Hintergrund für die geplante Legalisierung sind einmal die sich verändernde Welt – USA und Kanada erlauben zum großen Teil ohne Auflagen Cannabis für Erwachsene und in vielen anderen Ländern ist Hanf als Medizin legal – und dann noch das Urteil des Obersten Gerichtshof in 2018, nach dem das Verbot von Cannabis der Verfassung widerspricht.
Absolute Transparenz und freie Teilnahme an den Gesprächen zur Planung sind garantiert. Die Regierung will die Meinung des Volkes direkt hören und dann die entsprechenden Gesetzesvorlagen zum Cannabis in eine Form gießen – wer beim Austausch mit der Politik dabei sein möchte, kann sich jetzt noch für die Dialoge anmelden!
Gesetze beim Cannabis mit der Realität im Lande abgleichen
Das ist ein wichtiges Anliegen, denn leider befindet sich Mexiko vielfach auch im eisernen Griff der Drogenmafia und die schmuggelt weiterhin Haschisch und Marihuana vor allem in den Süden der USA. Dort ist Cannabis längst nicht legal, es gibt also eine große Nachfrage und bei der Freigabe in Mexiko selbst fragt sich, wie man die Kartelle und Kriminellen zumindest beim Hanf ausschalten könnte. Schon jetzt liegen mehr als zehn Gesetzesvorlagen im Parlament zum Gras bereit, doch die oben aufgeführten Themenschwerpunkte sollen nun mit der Bevölkerung besprochen und ihre Relevanz dann in den Prozess bei der Gesetzgebung eingebunden werden.
Wie eingangs beschrieben ist Mexiko damit Deutschland um Lichtjahre voraus – die Bundesrepublik verbaut sich nicht nur die Partizipation an Trends in der Forschung zur Medizin und zum Lifestyle, sie zeigt sich auch als Hinterland uralter, längst überkommener Prohibition, was allerdings auch am massiven Lobbyismus der Bierbranche im Land des Reinheitsgebots liegen mag.
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