Schlau, diese Thais und ihre Regierung: Während anderswo in der Welt und auch in Deutschland nach einer Cannabis Razzia das beschlagnahmte Gras und damit Millionen von Euros einfach verbrannt werden, verwenden die Leute in Südostasien illegal angebauten Hanf einfach zur Produktion von medizinischen Präparaten! Hintergrund ist das neue Programm von Thailand zur Cannabismedizin und warum sollte das Land ständig Haschisch und Marihuana aus dem Ausland teuer importieren, wenn dergleichen schon jetzt überall unter dem blauen Himmel der Tropen vor Ort wächst?
Hunderttausende Flaschen Cannabi-Öl für die Patienten!
Das jedenfalls soll die Menge sein, die sich aus einer Tonne beschlagnahmtem Hanf gewinnen lässt. Die Anlagen sind offenbar schon gebaut und so schaffen die Cops in Thailand eventuell einkassiertes Cannabis direkt in die Produktionsstätten. Schon vergangenen Monat sind rund 10.000 solche mit Hanföl gefüllten Pullen an Patienten ausgegeben worden – illegale Hanfbauern bei den Thais züchten also im Zweifelsfall wenigstens nicht für die Zerstörung, sondern für die Verarbeitung des kostbaren Rohstoffs. Das ist zwar kein Trost für jemanden, der dann noch Jahre in den Knast muss, aber warum sollten hier nicht auch bald rechtliche Veränderungen folgen, die den Anbau erlauben?
Illegaler Anbau für die öffentliche Gesundheitsversorgung?
Logisch, dass auf Dauer hier etwas zu ändern ist: Derzeit produziert Thailand und wohl auch auf lange Sicht schlichtweg nicht genug Gras von staatlicher Seite, um den massiven Bedarf zu decken. Das beschlagnahmte Gras soll hier aushelfen, aber ist das überhaupt akzeptabel? Wer kennt schon die Anbaubedingungen für das illegal produzierte Cannabis! Aber im Moment, so die Stellungnahmen der Minister und Generäle, reicht die Qualität wohl aus und das wertvolle Hanföl kann endlich bei all den Indikationen zum Einsatz kommen, die mittels einer solch zuverlässigen Naturmedizin erfolgreich behandelt werden können.
Nationale wie internationale Gesetze jedenfalls sind von diesen Aktionen nicht berührt, das ist die Meinung der damit befassten Politiker. Lustigerweise kritisiert jedoch eine Vereinigung der UNO, das ist das International Narcotics Control Board (INCB), ausgerechnet die Legalisierung von Hanfmedizin in Thailand. Brutale Razzien gegen Bauern und der Diebstahl durch den Staat, dazu die Ausgabe von eben nicht kontrollierten Cannabisprodukten – das ist für INCB in Ordnung, aber eine Erlaubnis von Hanf auch als Medizin, das geht gar nicht und muss kritisiert werden. Verwiesen wird bei der UNO dann auch uralte Abkommen, nachweislich einst von ganz alten Männern geschlossen, die von moderner Cannabismedizin nicht mal den Hauch einer Ahnung haben konnten.
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