Im schönen US-Bundesstaat Massachusetts ist Cannabis für Erwachsene legal und natürlich gibt es auch ganz praktisch einen Lieferdienst für Haschisch und Marihuana. Nun aber entwickelt sich dazu gerade eine Diskussion, die dreht sich um die Privatsphäre – die Delivery für Hanf benutzen Body Cams immer dann, wenn sie das Kurierfahrzeug mit dem Auto verlassen! Das ist sogar gesetzlich vorgeschrieben, aber was ist eigentlich mit den Leuten, die ohne Einverständnis aufgezeichnet werden? 90 Tage lang sollen die Cannabis Unternehmen die Videobänder vorhalten für eventuelle Prüfungen durch die Behörden – ist das mit dem Schutz der Privatsphäre vereinbar?
Werden Cannabis Lieferdienste zur Zielscheibe von Kriminellen?
Diese konkrete Sorge steckt hinter der gesetzlichen Verordnung, schließlich tragen die Gras Kuriere eine Menge Haschisch und Marihuana mit sich herum und gerade der Gang vom Wagen zur Wohnung eines Kunden kann in den USA in mancher Gegend ein großes Risiko sein! Politiker wie Cops glauben nicht daran, dass der Schwarzmarkt in Massachusetts verschwindet von heute auf morgen und es gibt eben auch Gewaltkriminalität bei der Anlieferung von Hanf.
Allerdings sind hier wiederum einige Leute auch anderer Ansicht – die Legalisierung treibt bekanntlich die Dealer aus ihren Löchern und wer wird schon Kuriere überfallen, die alles filmen und damit die Visagen der Verbrecher gleich auf dem Monitor haben? Und Raubüberfälle direkt bei der Dispensarie, das sind die Fachgeschäfte für Cannabis für Erwachsene in freien Ländern, sind ebenfalls die Ausnahme, da Hanf heute oft gleich mit einem Tracker versehen wird und die Läden gesichert sind wie manche Bankfiliale!
Datenschützer sind besorgt und fordern strengere Regeln beim Cannabis liefern
Nun könnte die Aufnahme von mir, wie ich das Gras beim Kurier entgegennehme, vielleicht nicht weiter wichtig sein – bekanntlich stellen tagtäglich Milliarden Menschen ihre Privatsphäre gerne ausführlich und kostenlos in den Sozialen Medien den betreffenden Unternehmen zur Verfügung. Aber Cannabis ist in den USA auf Bundesebene weiterhin illegal – wer kann schon wissen, ob eines Tages irgendein Sheriff auf Anweisung durch den Justizminister die Files mit den Hanf Kunden sichtet? Theoretisch könnte man auf diese Weise Kiffer und Hanfpatienten anklagen, auch wenn die Haschisch und Marihuana in einem Legal State kaufen.
Soziale Gleichberechtigung auch in Gefahr?
Die Regularien stehen weiter unter Beschuss, denn vor Ort müssen die Cannabisgeschäfte unter anderem auch noch:
- bei einem Lieferdienst einen zweiten Fahrer im Auto beschäftigen,
- die Kuriere mit GPS und Trackern ausstatten,
- eine Kamera im Fahrzeug vorne anbringen und eine im Heckbereich!
Logischerweise ist das alles sehr teuer und wer schon mal im Knast saß wegen Marihuana in den USA, kommt wahrscheinlich schwierig an Kredite – überproportional sind hier mal wieder die Schwarzen betroffen, die im Zuge des War on Drugs einst in Massen selbst für einen Joint verhaftet und eingesperrt wurden. Hier sehen Kritiker die soziale Gleichheit und Gerechtigkeit durch die Hanf Regeln mit zig Kameras und preisintensiver Technologie bedroht. Zum Vergleich müssen beispielsweise Apotheken und Schnapsläden nicht mal im Ansatz solche Sachen kaufen, was die Cannabis Branche unter enormen Druck stellt. (Quelle: Massreccouncil.com)
Alte Ängste beim Hanf: Gut möglich, dass wenigstens die Bodykameras bald kassiert werden – Kritiker verweisen auf die Einführung von Hanfmedizin in den USA vor vielen Jahren, wo ebenso große Befürchtungen bestanden von bekifften Patienten im Auto bis hin zur Gefährdung der öffentlichen Sicherheit. Das hat sich aber alles als unwahr herausgestellt und wird höchstens noch in Deutschland von CDU-Politikern wiedergekäut – die Debatte zumindest in Massachusetts dürfte noch nicht abgeschlossen sein bei den Regularien rund um legales Cannabis für Erwachsene.
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