Bei allen Varianten für die Legalisierung von Cannabis – Verkauf in Apotheken, Fachgeschäften, Online – gibt es in den USA nun einen Vorschlag, Haschisch und Marihuana doch nach Möglichkeit in einem Spirituosenladen zu veräußern an Erwachsene. So lautet der Vorschlag eines Politikers in Pennsylvania. Mr. David Delloso aus Delaware County schlägt staatlich regulierte Likörgeschäfte vor – kann das funktionieren und bietet sich der Hanf Verkauf zum Beispiel im Tabakladen auch für Deutschland an?
Warum ausgerechnet Cannabis im Spirituosengeschäft ?
Mr. Delloso begründet seinen Vorschlag recht treffend mit dem Hinweis, eine solche Hanf Freigabe würde direkt dem lokalen Business zugutekommen. Gäbe es keine Regel für den Verkauf, würden wie überall nur große Konzerne kommen, sich das Cannabis Geschäft unter den Nagel reißen, das bedeutet in der Summe keine neuen Jobs für Einheimische und den garantierten Kapitalverlust raus aus Pennsylvania.
Auch eine umfassende Amnestie für Vergehen mit Cannabis ist in der Umsetzung geplant und dann dürfen Unternehmen ihre Angestellten bei einem Drogentest auf Hanf nicht mehr einfach so entlassen. Experten halten aufgrund dieser Lockerungen einen kleinen Boom für möglich – Schätzungen reichen von 18.000 neuen Jobs bis hin zu einer halben Milliarde Dollar Steuereinnahmen.
Legalisierung steht unmittelbar bevor: Im nächsten Legal State der USA sollen Erwachsene über 21 Jahre Gras kaufen können, auch der Besitz und die Weitergabe kleinerer Mengen sind ok. Verboten ist jedoch der Verkauf von Cannabis ganz ohne staatliche Lizenz, wobei für die Kontrolle dieser Vorgaben das Pennsylvania Liquor Control Board verantwortlich ist. Fachleute, die auch über den Alkohol wachen, sind dann für Hanfprodukte und Verkaufsläden zuständig, so der Plan.
Republikaner sind gegen die Hanf-Freigabe
Zwar nur zögerlich und mit vielen Windungen, da die Zustimmung in der Bevölkerung zum Cannabis hoch ist – doch Donald Trumps Parteifreunde sind beim Thema Freiheit vor allem an Waffen interessiert, weniger an Genussmitteln wie Haschisch und Marihuana. Sie beeilen sich auf den Konflikt einer Legalisierung in Pennsylvania mit dem Bundesrecht hinzuweisen, auch gäbe es Gefahren für das Cannabismedizin Programm und überhaupt für junge Leute. Wie genau, warum und wenn ja: Wie viele, das erklären uns die Reps leider nicht, aber das kennen wir auch in Deutschland.
Die Alkoholläden jedenfalls geben sich zuversichtlich. Die beaufsichtigende Behörde meint, man kenne sich gut aus mit verantwortlichen Entscheidungen, mit Effizienz bei Konzessionen und die Erfahrungen mit Schnaps und Wein könnten für Cannabis bestens verwendet werden. Aber lohnt sich dieser Ansatz wirklich oder überschneiden sich Interessen? Kann man Hanf direkt neben der Flasche Bier verkaufen?
Eine Trennung der Genussmittel wahrscheinlich besser
Experten und Fachleute sind meistens der Ansicht, man möge Cannabis als potentielle Medizin besser in echten Fachgeschäften anbieten. Zum einen kämen viele Patienten, die suchen in Ruhe aus, was der Hanf an Potential am Start hat gegen Schmerzen und Übelkeit. Andererseits sind es aber auch einfach nur Kiffer, die eine gute, starke Sorte suchen – und kann hier ein Schnapsladen wirklich adäquat beraten und gerade Patienten helfen? Alkohol ist nachweislich niemals und nirgends eine Medizin, außer vielleicht der berüchtigte Franzbranntwein, aber Cannabis sehr wohl und so empfiehlt sich wohl eher eine auch räumliche Trennung solcher Genussmittel. Wir werden schauen, ob das Gesetz so in Pennsylvania durchkommt und wie die Praxis dann aussieht, aber grundsätzlich ist der gesonderte Verkauf von Hanf auf der einen und Alkohol respektive Zigaretten auf der anderen Seite sinnvoller als eine Vermischung. Kunden, Produzenten und der Staat selbst können auf diese Weise Qualität und Sicherheit garantierten. Natürlich kann die Behörde, zuständig für Wein und Bier, auch Lizenzen für Cannabis ausgeben, aber der Verkauf selbst lohnt sich wohl eher in von einander klar abgegrenzten Bereichen.
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