Was klingt wie Ironie ist wissenschaftlich nun bestätigt: Wer meint eine Sucht von Cannabis entwickelt zu haben und nicht mehr ohne das Kiffen auskommt, der kann das Verlangen nach dem Joint nun mit einer speziellen Hanftherapie reduzieren. Grund für einen solchen Ansatz ist unser körpereigenes Endocannabinoid-System, das auf THC und CBD als derzeit bekannteste Cannabinoide anspricht und therapeutische Methoden viel leichter macht als beispielsweise mit der vollen pharmakologischen Keule. Allerdings: Pillen müssten süchtige Kiffer schon nehmen, aber das ist dann auch die einzige Ähnlichkeit mit den üblicherweise in der Apotheke erhältlichen Tabletten aus purer Chemie. Wie funktioniert der Entzug von Cannabis?
Was ist eine Cannabissucht und welche Studie ist hier wichtig?
Ok, das nicht berauschende Cannabidiol ist auch aus dem Hanf und wird beim Kiffen mit eingenommen, aber im Gegensatz zum für den Rausch verantwortlichen THC ist das CBD ohne jede Nebenwirkung anwendbar. Bei einer Studie wurde den Teilnehmern jeweils eine Pille respektive Kapsel mit CBD verabreicht – und die Leute konsumierten viel weniger Haschisch und Marihuana! Eigentlich ist Cannabis eine weiche Droge, doch ab und zu kommen einige Kiffer eben nicht klar, haben dazu soziale Probleme und der Hanfkonsum wird dann kritisch, weil völlig unreflektiert. Symptome einer solchen Sucht, wollen wir das mal so nennen, sind zum Beispiel:
- Angstgefühle und ein erhöhter Stresspegel,
- Schlaflosigkeit,
- gereizte Stimmung.
Nun sind das keine Entzugserscheinungen wie beim Heroin und wer für die Zeit des Entzugs vom Cannabis ordentlich ausgelastet mit Dingen, die ebenfalls Spaß machen und unterhalten, der wird vielleicht von diesen Symptomen überhaupt nichts merken. Schätzungen zufolge entwickelt jedoch jeder zehnte Kiffer eine Form der Abhängigkeit, die dann auch entsprechend behandelt werden muss. Ein Problem ist zugegeben das immer stärkere Gras gerade in den USA und Kanada, das beim THC zweistellige Werte abruft und bei ständiger Zufuhr das Endocannabinoid-System permanent auf aktiv schaltet mit den zugehörigen seelischen wie geistigen Begleiterscheinungen.
Universität London nimmt sich den Hanf vor
Zumindest in der Untersuchung und Befragung von Studienteilnehmern, denn in UK ist Cannabis dummerweise noch illegal. Den Wissenschaftler ist aber bekannt, wie CBD als gewissermaßen ein Antagonist die Wirkung vom THC absenkt. So wurden gleich mal mehr als 80 Personen für die Studie angeworben die alle irgendwie mit Hanf so ihre Probleme haben. Über vier Wochen lief die Untersuchung und es wurde CBD in unterschiedlicher Dosis sowie ein Placebo ausgegeben, dazu gab es psychologische Beratung.
Die geringste Dosis CBD wirkte wenig bis gar nicht gegen die Entzugserscheinungen von Cannabis. Am besten wirkte das mittlere Präparat mit 400mg CBD – die Leute kifften um gut die Hälfte weniger, was mittels Urintest in der Studie immer auch kontrolliert und dokumentiert wurde. Interessant war zudem der Umstand, dass CBD wohl auch die Nachweisbarkeit von THC allgemein reduziert, weil die Leute bei Messungen viel geringere Werte auswiesen. Ob ihr freilich damit nun die berüchtigten Drogentests bestehen könnt, ist noch lange nicht ausgemacht, also bitte Vorsicht!
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