Wer hätte das gedacht: Das Gesetz für die medizinische Verwendung von Cannabis in Deutschland ist gerade mal ein paar Wochen als und schon gibt es offenbar erste Lieferschwierigkeiten bei den Apotheken! Zuvor gab es noch die ein wenig hilflose wirkende Bitte von Martina Wenker, ihres Zeichens Vizepräsidentin der Bundesärztekammer, die Mediziner sollten nach Möglichkeit nicht so häufig Marihuana verschreiben, möglicherweise wusste da wohl schon jemand Bescheid in der Behörde und kannte die unzureichenden Grasbestände im Lande.
Hausärzte verzeichnen enormen Ansturm
Seit Anfang März und der Verabschiedung des Gesetzes für Medizinalhanf hat die Politik noch versucht, die Krankenkassen aufzuhetzen, diese verweigern sich der Kostenübernahme in besten Lobbyismus, doch die Bürger verweisen auf die Gesetzeslage und fordern Rezepte. Die Ärzte verschreiben offensichtlich viel freigiebiger und liberaler als angenommen und nun sind die Politiker und Beamten nicht nur überrascht, sondern regelrecht verschreckt und erkennen, dass man die Sache mit der Freigabe völlig falsch eingeschätzt hat. Flüchtlingskrise lässt grüßen!
Das Dilemma ist ja auch verständlich: Patienten wünschen sich neue Methoden und die Mediziner möchten ihre Patienten behalten, also wird verschrieben und nicht weiter nachgefragt. Für Kiffer sicher ein idealer Zustand, aber wie lang wird das anhalten? Und wie geht es weiter, wenn das Gras wirklich knapp wird wie jetzt schon angekündigt? Muss der Bundesgesundheitsminister dann bei den Nafris im Görlitzer Park das Cannabis für die Bürger einkaufen?
Probleme und Herausforderungen
Natürlich ist Hanf nicht frei von Nebenwirkungen und eigentlich soll ja darauf auch in einem intensiven Gespräch mit dem Patienten eingegangen werden. Allein die Ärzteschaft in Deutschland ist bekanntlich seit Jahren überlastet und bekommt immer neue Aufgaben von Seiten der Politik aufgedrückt, dass die wenige Zeit eben vor allem für die echte Fürsorge beispielsweise von älteren Patienten genutzt wird. Da wirkt es lächerlich und hilflos, wenn die Politiker nun herumeiern und krakeelen und sich wundern, wie viele Leute plötzlich ein Hanf Rezept wollen.
Das ist Planwirtschaft vom Feinsten, allerdings kaum besser als in der DDR, und so müssen viele Cannabispatienten nun auf neue Lieferungen in den Apotheken warten. Zudem verlangen die Apotheker mitunter gleichmal den doppelten Preis und man kann nur hoffen, dass sich diese Zustände schnell ändern und die eindeutig unfähige Politik rund um Haschisch und Marihuana schnellstens die nötigen Maßnahmen für eine Versorgung der Bürger im Lande trifft. Die Cannabis Freigabe als Medizin reiht sich so ein in die Serie von Pannen, vom Berliner Flughafen über die Öffnung der Grenzen bis hin zum Umgang mit der Türkei und das sollte den Wählern schon zu denken geben, mit was für einer Mannschaft Deutschland im Moment regiert wird.
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