Benzos sind die berüchtigten Benzodiazepine wie Valium und Tavor, die in Deutschland gerne massenhaft bei Schlafstörungen und Ängsten verschrieben werden. Zwar haben diese Präparate erstmal eine gute Wirksamkeit und sind nicht sonderlich schädlich, aber sie machen schnell und gründlich abhängig! Das Absetzen der Pille wird dann zur Qual mit Schlaflosigkeit, Stress und Panikattacken, so dass ähnlich wie beim Nasenspray viele Menschen heimlich süchtig werden, immer auf der Suche nach einem neuen Rezept. Nun gibt’s endlich eine Option für Betroffene, denn wie Forscher gerade zeigen, lassen sich Benzodiazepine durch Cannabis relativ leicht ersetzen.
In der Studie schaffen fast 50% der Teilnehmer dank Hanf den Benzo-Entzug
Getestet wurden 146 Personen und nach der Gabe von medizinischem Cannabis konnten schließlich rund 45% der Leute die Schlafmittel absetzen. Das muss unbedingt weiter untersucht werden, da der Entzug wie eingangs erwähnt sehr hart ist, gerade auch ältere Leute leiden, die solche Pillen gegen schlechten Schlaf oder nach dem Verlust der Lebenspartner einnehmen. Bisher forscht die Wissenschaft beim Hanf vor allem nach dessen Eigenschaften als Schmerzmittel – es gilt gesichert, dass sich Opiate mit Hilfe von Cannabis reduzieren und schließlich absetzen lassen.
Bei der Untersuchung ging es sogar relativ schnell: Von den 146 Teilnehmern hörten schon nach der ersten Sitzung und Gabe von Medizinalhanf 44 Leute auf mit den Benzos, nach der zweiten Sitzung waren es noch mal 22 und das ist ungefähr die Hälfte – eine beeindruckende Erfolgsziffer!
Abgesetzt wurden die Pillen quer durch alle Lebensalter, was die Wirksamkeit von Cannabis bei sowohl älteren wie jüngeren Patienten bestätigt. Die Teilnehmer berichten, dass der Hanf ihren persönlichen Stresslevel massiv absenkt. Erstaunlicherweise scheint die Relation von CBD und THC als Zusammenspiel der wichtigsten Cannabinoide für den Entzug von Benzos weniger eine Rolle spielen als etwa bei der Verwendung von Hanf gegen Schmerzen.
Parameter der Untersuchung noch nicht ausreichend
Die hohe Erfolgszahl ist natürlich ein Statement, aber die Studie gehört ausgebaut und fortgeführt. So hatten die Wissenschaftler keinen Einfluss auf die Hanfsorte, bei denen es bekanntlich unzählige therapeutisch hochwirksame Varianten gibt. Auch die Konsummethode – wir denken hier bei einer medizinischen Indikation vor allem an den Vaporizer – wurde nicht variiert und auf ihren Einfluss gecheckt. Wir generalisieren deshalb hier noch nicht, sind aber guter Dinge. In Deutschland sind Millionen Menschen süchtig nach Benzodiazepinen, in den USA ist das Problem noch viel größer wie Xanax und Co. Man kann vom Valium durchaus sterben bei einer Überdosis!
Größtes Problem für eine weitere Erforschung und Empfehlung dann auch für Ärzte ist das enorme Interesse der Pharmaindustrie an süchtigen Menschen: In Übersee lässt sich beobachten, wie Opiate ganze Landstriche und Kleinstädte verwüsten und bei den Beruhigungsmitteln ist der Einsatz auch hierzulande oft völlig unkritisch, selbst durch die Mediziner. Die Politik kungelt mit den Pillendrehern, weshalb ihr wahrscheinlich noch kein Cannabis Rezept für den Entzug von Benzos bezahlt bekommt – wer es aber probieren will, kann ein Privatrezept holen, das Gras selbst bezahlen und die hilfreiche, entspannende Wirkung von Hanf zum Entzug therapeutisch einbinden. So viel Klarheit gibt uns die Untersuchung schon jetzt und Millionen Leute könnten schnell und dauerhaft Hilfe finden für eine Sucht, die schleichend in der Gesellschaft angekommen ist.
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