Großbritannien war und ist immer noch kein Hotspot für Hanfpatienten, weil das Gesundheitssystem wahlweise strikt, ignorant oder schlicht inkompetent bei Cannabis als Medizin agiert. Patienten mit Interesse an Haschisch und Marihuana kommen nur sehr schlecht an Grasblüten gegen Schmerzen oder Übelkeit, dazu drohen hohe Kosten und eben keine Übernahme der Behandlungsgebühren durch öffentliche Kassen. Dieser unhaltbare Zustand soll sich nun ändern – in UK startet eine große Studie mit dem ersten Cannabis Patientenregister in Europa. Mehr als 20.000 Patienten werden erfasst, es geht um insgesamt sieben Fachbereiche. Wissenschaftler quer durch alle Fakultäten erhoffen sich Aufschluss und Erkenntnisse zum Hanf als Medizin, damit diese wirkungsvolle und beliebte Therapie endlich vom Gesundheitssystem bezahlt werden kann.
Was steckt hinter „Drug Science“ und TWENTY21?
Ein unabhängiges Gremium aus Wissenschaftlern und Ärzten organisiert sich in UK, wo die Doktoren nicht so ganz ideologisch abgerichtet sind wie in Deutschland. Ziel der Studie mit dem Namen TWENTY21 ist die Sammlung und Untersuchung der Daten, damit die Medizin auf der Insel Vertrauen gewinnt in den Hanf. Andernorts wie in den USA oder Israel forscht man bekanntlich schon viel länger und die Ergebnisse sind positiv, vielversprechend, bieten von Nebenwirkungen freie Optionen zur üblichen Chemischen Keule. Auch der nationale Gesundheitsdienst NHS in England soll sich von den Ergebnissen zur Übernahme der Kosten überzeugen lassen – Hanfpatienten dürfen also hoffen und ganz nebenbei entsteht so das mit Abstand größte Cannabis Patientenregister in Europa.
Unterstützer sind zum Beispiel:
- Royal College of Psychatrists
- United Patients Alliance
- die britische Schmerz-Gesellschaft und
- verschiedene Lobbygruppen, die sich seit langem für Cannabismedizin engagieren.
Welche Krankheiten werden für eine Behandlung mit Cannabis untersucht?
Das Ganze ist noch keine direkte klinische Studie: Wie bei Meta-Untersuchungen wird erstmal Material gesammelt aus aller Welt und dann natürlich auch Hanf ausgegeben unter Beobachtung. Hier subventionieren die Kosten sowohl Drug Science wie auch pharmazeutische Partner, damit die Probanden das Gras nicht alleine bezahlen sollen für die Studie. Der Vergleich mit Placebos ist dann der nächste Schritt.
Hoch verschuldete Patienten: Das ist durchaus Standard im angelsächsischen UK, wo wie in den USA nur behandelt wird, wer es sich leisten kann! Cannabis Patienten schauen bis dato in die Röhre. Sie werden für ihre alternative Medizin oft gleich noch kriminalisiert und dank der bürokratischen Umwickelung beim Hanf kostet die Therapie privat mehrere tausend Pfund. Das sollen dann Eltern von Kindern tragen, denen Cannabis etwa bei Epilepsie bestens helfen kann.
Beim Behandlungsspektrum stehen Erkrankungen im Blick, die auch anderswo vielversprechend mit Haschisch und Marihuana gelindert werden und das ist vielfach nachgewiesen. Die Troika aus Wirksamkeit, Lebensqualität und sicherem Konsum wird intensiv analysiert, damit Ärzte und Forscher in Zukunft endlich besser verstehen, bei welcher Krankheit welches Cannabis Präparat am besten zu verwenden ist. Untersucht werden deshalb:
- Angststörungen
- Multiple Sklerose
- chronische Schmerzen
- Epilepsie
- Cannabis als Unterstützung beim Entzug von anderen Drogen
- Posttraumatische Belastung und
- das besonders fiese Tourette-Syndrom.
Der volle Überblick also und es bleibt zu hoffen, dass in Europa nun auch andere Länder oder am besten gleich Brüssel selbst nachlegt – was allerdings dank Figuren wie Merkel und Macron wohl nicht passieren wird bei deren vollkommener Planlosigkeit rund um das Thema Cannabismedizin.
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