Was für eine absurde Situation: Deutschland hat kein eigenes Cannabis in den Apotheken vorrätig, weil Gesundheitsminister Jens Spahn in puncto Planung und Fürsorge sich einen Dreck schert um Hanfpatienten – und in Kanada vergammelt massenhaft Marihuana wegen einer Überproduktion im Land. Nun könnte man das dringend benötigte Gras ja exportieren und bei uns importieren, aber leider ist das nicht geregelt, es gibt keine ernstzunehmenden Initiativen in der deutschen Politik, hier endlich für klare Verhältnisse zu sorgen. Was also passiert mit dem grünen Gold auf Halde und warum lässt Kanada die Überproduktion Cannabis einfach nur verrotten?
Wieviel Hanf liegt auf Halde in kanadischen Lagerhäusern?
Angebaut wird mittels Outdoor Growing im kurzen kanadischen Sommer oder das Gras wächst beim Indoor Growing überdacht in hochspezialisierten Zuchtanlagen. Daraus sind in den letzten Monaten gleich mal um 330 Tonnen Cannabis geworden, während der Markt wohl nur um die zehn Tonnen im Land überhaupt verkaufen kann. Klar züchten den Hanf jetzt viele Bauern, die zuvor vielleicht Kartoffeln und Mais angebaut werden, aber wer will das den Landwirten verdenken? Die meistens hervorragende Ernte vergammelt ungenutzt im Lager und wir können schon fragen, was hier eigentlich das kanadische Wirtschaftsministerium tut angesichts solcher Missstände. Man stelle sich vor, es gäbe 300 Tonnen Weizen zu viel – ob dieses genauso wie Hanf landwirtschaftliche Produkt dann auch dem Verfall preisgegeben würde?
Die Menge legt ständig zu, die Nachfrage steigt jedoch nur langsam: Wenn jeden Monat hunderte Tonnen Gras zu viel sind auf dem Markt, dann liegt eine klare Fehlplanung vor – außerhalb von Kanada ist besonders Oregon betroffen, wo gleich mal 450 Tonnen ungekifft vor sich hingammeln. Da hilft wohl auch Cannabis 2.0 – das ist Essen und Trinken in allerlei Varianten aus dem Hanf – wenig, schließlich werden Kekse, Drinks und Gummibären kaum die derzeit überproduzierten Gras Tonnen vertilgen.
Wann sinken die Gras Preise?
Wohl schon sehr bald und das dann auch deutlich. Vor wenigen Wochen hatten einige Cannabis-Aktien respektive die dahintersteckenden Unternehmen einen Preiskampf verkündet. Das aktuelle massive Überangebot lässt sich nur durch ein sprunghaft zulegendes Interesse von Seiten der Kunden abbauen, aber das ist eher unwahrscheinlich – auch in Kanada kiffen zwar viele, aber eben nicht alle Bürger. Möglich wäre ebenfalls eine Reduktion der Menge, aber dann müsste man bei den Hanf Firmen Leute entlassen. Es wird sich deshalb einiges tun beim Preis für Haschisch und Marihuana in Kanada. Gut möglich, dass daran dann viele Unternehmen eingehen, schließlich sind die Margen knapp berechnet und dank verschiedener Gesetzesbestimmungen ist Kapital in Form von Krediten in der Cannabis Branche bisher noch sehr selten. Auf welchem Niveau sich das Gramm Gras beim Preis dann einpendelt, müssen wir abwarten – Experten halten für Hanfsorten, die nicht besonders selten und damit aufwendig in der Herstellung sind, wohl Summen von um die fünf Kanadische Dollar für machbar, das sind etwa 3,50 Euro.
Die Preispolitik beim Cannabis in Deutschland ist hingegen eine Farce – auf der einen Seite verkaufen Dealer meistens nicht besonders hochwertigen Hanf und bescheißen die Kiffer wie Hanfpatienten oft gleich noch durch die Verwendung von Streckmittel, während auf der anderen Seite die Apotheken dank politischer Unterstützung Grammpreise von bis zu 25 Euro über die Krankenkassen abrechnen dürfen. Warum also nicht einfach mehr Gras aus Kanada importieren, die Preise senken auch für Privatpatienten und damit endlich die Versorgung mit qualitativer Cannabismedizin sicherstellen?
Hinterlasse einen Kommentar