Kanada hat ein massives Problem mit dem Gras Überschuss, verrotten doch Tonnen von Haschisch und Marihuana in den Hallen ungenutzt. Viele Bauern und Unternehmen bauen Cannabis an und es gab dazu wohl keinen richtigen Plan, was nun die Überproduktion bedingt und schon in absehbarer Zeit zu sinkenden Preisen führen dürfte. Die KW50 war für Cannabis Aktien gemischt, auch weil in Ontario als wichtigem Bundesstaat in Kanada das dämliche Lotteriesystem für Lizenzen abgeschafft wird. Dazu schauten Analysten auf den Vaporizer Skandal und Aurora Cannabis musste sich erklären, weil der Vertrieb der hauseigenen Hanfprodukte in Deutschland gestoppt wurde.
Aktuelle Entwicklungen
Endgame, Todesstoß, Riesenverluste – die Beobachter der Cannabis Aktien in der Kalenderwoche überboten sich mit Schreckenstermini angesichts der enormen Überproduktion in Kanada. Als im Zuge der Legalisierung quasi ein neues Business auf den Markt und eine neue Kategorie von Konsumenten, da träumten Investoren in Anzügen, die keine Ahnung haben von Gras, von den gigantischen Möglichkeiten und über Nacht begann überall im Lande die Hanf Zucht. Nun aber sind gleich mal hunderte Tonnen zu viel auf Lager, es ruckelt beim Export und Anleger wissen was kommt – der große Preisverfall. Einzelne Firmen haben das schon zugegeben und bieten Kampfpreise pro Gramm, was auf mittlere Sicht natürlich die Margen sinken lässt, auch wenn Cannabis 2.0 als Essen und Trinken vielleicht etwas Entlastung bringt.
Demgegenüber wird nun überlegt, wie sich Outdoor Growing besser nutzen lässt. Zwar haben die Hanfpflanzen beim Anbauen im Freien weniger THC als bei der LED-Dauerbestrahlung indoor, aber Gras unter freiem Himmel wächst fast von allein, ist also weit billiger in der Zucht und Betreuung. in Kanada freilich ist es trotz der erwärmenden Klimawandels meistens noch kalt, so dass wohl eher für Unternehmen in den Legal States der USA eine Chance auf nachhaltigen Geschäftserfolg bietet.
Gefallen hat den Anlegern hingegen der Umstand, dass der recht große und gut bevölkerte Bundesstaat Ontario das absurde Lotteriesystem abschafft – wer bis dato eine Lizenz haben wollte für das Anbauen und Verarbeiten von Cannabis, der wurde in den Lostopf gepackt. Damit einherging eine massive Unterversorgung, da in Ontario bis zu 1000 Fachgeschäfte fehlen für Haschisch und Marihuana! Das bisherige System wird aufgegeben, weil uneffektiv und immerhin zeigt das Beispiel, dass Regierungen durchaus erkennen, wenn es Zeit zu handeln, außer in Deutschland natürlich.
Aufmerksamkeit erregte noch eine Studie zu den Verkäufern von Vaporizern in den USA, wo es bekanntlich Todesfälle gab wegen gepanschten Kartuschen, die unter anderem von der Chinesenmafia verkauft werden auf dem Schwarzmarkt. Darunter leiden auch die Fachgeschäfte und da viele Leute bekanntlich Gras gerne mit dem Verdampfer konsumieren, drückte der Skandal auf die Cannabisbranche. Allerdings ist der Konsum von Hanf-Konzentraten weiterhin sehr beliebt, das stützt die Verkaufszahlen und wenn die Dealer der Fake-Kartuschen gefasst sind und das Drama eingegrenzt, dann dürften die Verdampfer wieder vermehrt über die Theke wandern, schließlich ist der Vaporizer gerade auch für Hanfpatienten eine gute Option zum Einnehmen der Cannabismedizin.
Marihuana Index und Performance von Cannabis Aktien
Insgesamt legte der Markt zu in der KW50, wenn auch nur um ein paar Prozent im Schnitt. Die Hanf Papiere aus Kanada waren ein kleines bisschen besser dran als die Cannabis Aktien aus den USA und beim Volumen gab es in etwa das gleiche Niveau der Vorwoche. Trader, Anleger und sogar Fondsmanager fassen die Stocks bei Cannabis schon länger ohne Zögern an und packen sie ins Depot, was sich gut beim Daytrading und den erzielten Umsätzen beobachten lässt.
Ausgewählte Aktien im Überblick
- Canopy Growth: Hier wurde ein neuer CEO ernannt, der Kurs stieg auf fast 20 Euro und weil das hier schon einige Wochen so geht, könnten wir im Chart eine Bodenbildung erkennen. Der Abwärtstrend scheint gestoppt, aber bekanntlich wird das Unternehmen niedrigere Margen in den nächsten Bilanzen ausweisen – ein stabiler Boden ist sicher besser als ein eventueller.
- Aurora Cannabis: Die deutsche Regierung tut alles, damit möglichst wenig Cannabis verfügbar ist und zwar den Unternehmen aus dem Ausland absurde Bestrahlungen für das Gras auf, wir haben dazu berichtet. Aurora Cannabis musste deshalb die Lieferungen aussetzen, zum Leid der Hanfpatienten natürlich. Der Kurs ist aber relativ fest geblieben und schwankt nach den starken Rückgängen in 2019 nun um die 2,50 Euro.
- Tilray: Hier ist beinahe nichts passiert außer ein paar Zulassungen für Minor Märkte in der EU, der Kurs pendelte deshalb in einer Spanne um die 17 Euro. Das ist natürlich extrem niedrig im Vergleich zu vor einem Jahr, als Tilray noch dreistellig posierte – gibt’s bald eine Rally oder warten wir auch hier einen Boden ab?
- Aphria: Die kleine Perle ist zwar auch zurückgegangen beim Preis in letzter Zeit, fängt sich aber immer schneller als der Rest und ist nun schon bald wieder bei 5 Euro zu haben. Analysten finden diese Cannabis Aktie auch nicht schlecht – eine Chance noch vor Weihnachten?
- Deutsche Cannabis AG: Wie vorherzusehen hat hier nun der Preisverfall begonnen und die Deutsche Cannabis AG steht bei gerade mal noch 70 Cent, das sind gut 30% Verlust in nur zwei Wochen! Offenbar haben die Anleger dieses Windei ohne News und Ideen durchschaut, aber vielleicht kommt ja über Weihnachten plötzlich die ganz große Beteiligung oder auch nur irgendeine positive Neuigkeit wie Kai aus der Kiste?
Ausblick auf die Kalenderwoche 51/2019
Die letzten Handelswochen des Jahres sind an der Börse meistens nicht so schlecht. Fondsmanager bessern ihr Portfolio auf, Kleinanleger haben Zeit und etwas Geld übrig, dazu ist das Handelsvolumen geringer und das kann die Kurse schnell nach oben treiben. Echte Neuigkeiten erwarten wir jedoch kaum und Anleger sind sicher bei einem Einstieg mit kurzen Stopps nach unten gut beraten – umfassende Informationen können wir von den Cannabis Aktien erst im neuen Jahr erwarten.
Hinweis: THC.Guide gibt keine Empfehlungen zum Kauf von Aktien. Der Cannabis-Aktien Wochenbericht dient ausschließlich Informationszwecken.
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