Der Joint bei den Hippies oder der Haschkeks in den Pariser Salons der Belle Epoque sind schon lange nicht mehr nur die einzigen Konsumformen von Cannabis. Im Zuge der Legalisierung in Übersee kommen Konzentrate aus THC und CBD auf den Markt, es gibt Gummibären mit Rausch, Kosmetik – und den ungemein beliebten Vaporizer. Zwar gab es in 2019 Fälle mit gepanschten Kartuschen, da hat die Chinesenmafia mal wieder tolle Arbeit gemacht beim Fälschen von ansonsten sehr hochwertigen Produkten und einige Leute sind sogar gestorben. Jungen Leuten scheint das jedoch egal zu sein, schließlich setzen Teenager beim Cannabis zunehmend auf den Vaporizer. Die Raten steigen ähnlich wie bei der E-Zigarette beständig an – hier ein Blick auf eine aktuelle Studie zum Drogenkonsum junger Leute.
Cannabis legt zu – alle anderen Drogen gehen zurück!
Na wenn das kein Vorteil der Legalisierung von Hanf ist: Die Untersuchung vom Institut für Sozialforschung an der Universität von Michigan konnte zeigen, dass der Konsum von E-Zigaretten und Cannabis im Vaporizer steigt, dafür jedoch von Heroin über Schnaps und Bier bis hin zur klassischen Zigarette alle Drogen von den Jugendlichen weniger eingenommen werden. In Deutschland steigen die Zahlen hingegen seit Jahren wegen der Verbotspolitik beim Hanf, was aber leider in Berlin nicht wahrgenommen wird oder werden soll. Die Forscher in den USA sind aber auch besorgt über den steigenden Konsum beim Verdampfer, wobei selbstverständlich Cannabis als gefährlicher als Nikotin genannt wird – warum eigentlich?
Verdampfen von Tabak und Gras ungemein beliebt
Wenn ihr mal in den USA seid und den Fernseher jenseits der FOX News einschaltet, dann werden dort immer so Werbespots gegen das Rauchen gezeigt. „Be the generation quit smoking“ heißt es dort, also junge Leute sollten die ersten sein, die endlich die Finger vom Glimmstängel lassen. Und das tun sie auch – durch den Umstieg auf den Vaporizer! Wer denkt, dass ausgerechnet Teenager zu Gesundheitsfreaks mutieren, hat sich kräftig geirrt. Befragt wurden Schüler und Studenten bis zur 12. Klasse, zusammen insgesamt mehr als 40.000 Leute. Rund 400 Schulen nahmen teil. Im Schnitt haben dabei rund 20% der Teenager in letzter Zeit den Vaporizer benutzt, auch mit Cannabis, dann allerdings in weit geringeren Raten als beim Nikotin in der baugleichen E-Zigarette.
Aufklärung notwendig: Die Forscher fordern eine stärkere öffentliche Aufklärung zum Vaporizer – hat hier die Politik die aktuellen Skandale mit dem gefakten Kartuschen zum Anlass genommen, auch die Wissenschaft in Beschlag zu nehmen gegen ein politisch ohnehin ungeliebtes Produkt? Es braucht Strategien gegen die Verdampfer Industrie und wir wundern uns schon ein bisschen, wie politisch Forscher plötzlich sein können, selbst wenn es nicht um den Klimawandel geht. Man hofft sogar, dass die Todesfälle die Teenager ausreichend schocken um Abstand zu nehmen vom Vaporizer und vom Cannabis – ob das junge Leute hinreichend beeindruckt? Gut möglich, dass durch diese Studie vor allem neue Regulierungen für die Branche vorbereitet werden und dafür möchte sich die Politik sichtbar die Unterstützung aus der Wissenschaft holen.
Ist Verdampfen wirklich gefährlich?
Jeder Konsum von Gasen hat Risiken. Wer am Hochofen oder in der Halle mit den tuckernden Diesel LKW arbeitet, der lebt auch gefährlicher als der Durchschnitt. Freilich haben die gleichen Forscher immer wieder betont, dass ein Verdampfen auch von Cannabis weniger schädlich sein soll als der klassische Tabak. Sicher können wir davon ausgehen, dass qualitativ hochwertige und sichere Vaporizer das Risiko gegenüber Zigaretten in der Packung senken, egal ob nun nur Nikotin oder auch Cannabis in der Kartusche schwimmt.
Der Konsum durch Teenager ist aber bedenklich, weil der junge Leib und auch das Hirn noch wachsen, weshalb eine Legalisierung von Cannabis nur für Erwachsene in Frage kommt. Wie freilich der Vaporizer – seines Zeichens auch wirkmächtige Hilfe für den Entzug von Zigaretten – langfristig zu bewerten ist, können nur empirische Untersuchungen klären. Da müssen wir allerdings nach Übersee schauen, da solcherlei Forschung in Deutschland unter Merkel gar nicht erst stattfindet, der Konsum mit dem Verdampfer allerdings schon.
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